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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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Sie hat immer Kinder haben wollen.«
    »Kommst du mit?«
    »Nein, ich hab noch etwas zu tun. Geh ruhig alleine zu ihr.«
    Ellen war das Herz schwer, als sie die Schmiede wieder verließ.
    Jean hatte sich vor der Werkstatt im Gras niedergelassen und raufte mit Graubart.
    »Donovan ist tot, ich will noch kurz zu Glenna«, erklärte sie.
    »Ich warte hier auf dich.« Jean traf wie immer den richtigen Ton. »Soll ich dir den Winzling abnehmen?«
    »Nicht nötig, ich nehme ihn mit.«
    Als Ellen an Glennas Tür klopfte, schlug ihr das Herz bis zum Hals.
    »Ellen!«, rief Glenna erstaunt, als sie öffnete. Es klang kein bisschen böse. Im ersten Moment wunderte sich Ellen nicht einmal darüber, dass Glenna sie gleich erkannt hatte. »Komm herein, mein Kind!« Sie zog die junge Frau am Ärmel ins Haus.
    »Ich bin so froh, dich wohlauf zu sehen!« Sie nahm Ellens Gesicht in beide Hände und sah ihr fest in die Augen. »Donovan hat bis zum letzten Atemzug auf dich gewartet. ›Sie wird kommen, Glenna, ganz sicher‹, hat er immer gesagt.«
    Erst jetzt wurde Ellen bewusst, dass Glenna Bescheid wusste. »Aber woher … Ich meine, dass ich kein …« Ellen sah betreten zu Boden.
    »Ein Knappe kam zu ihm in die Schmiede. Er hat Donovan verhöhnt, weil er sich von einer kleinen Schlampe, wie er dich nannte, habe betrügen lassen. Donovan war außer sich vor Wut. Die erste Zeit hat er nur über dich geschimpft, weil du ihn hintergangen hast. Mit der Zeit aber schwärmte er wieder von deinem Können, und irgendwann erklärte er mir, dass du eigentlich gar keine Wahl hattest mit deiner Begabung. Er gab zu, dass er dich als Mädchen niemals genommen hätte. Und je länger du weg warst, desto mehr hat er dich vermisst. Arnaud hat sich sehr bemüht, deinen Platz einzunehmen. Er ist wohl auch kein schlechter Schmied gewesen, aber er konnte dich nicht ersetzen. Ich bin sicher, Dons Seele wird endlich Ruhe finden, jetzt, wo du gekommen bist. Er wollte, dass du weißt, dass er dir verziehenhat.« Glenna streichelte ihr über die Wange. »Wie haben wir nur nicht merken können, dass du ein Mädchen bist?« Fassungslos schüttelte sie den Kopf, dann wanderte ihr Blick zu dem winzigen Bündel vor ihrer Brust. »Meine Güte, wer ist denn das?«
    »Glenna, darf ich dir meinen Sohn vorstellen. Das ist William.«
    »Nein, wie klein er ist!«, rief Glenna entzückt aus.
    »Er ist letzte Woche auf dem Kanal geboren.«
    Glennas Augen leuchteten. »Und dein Mann?«
    Ellen schüttelte nur stumm den Kopf.
    »Warum bleibst du dann nicht? Ellen, bitte! Llewyn hat die Schmiede geerbt. Er führt sie gut, aber er ist noch immer allein. Ihr könntet heiraten und noch mehr Kinder haben. Und ich würde auf sie Acht geben.«
    »Ich muss zu meinem Vater, Glenna. Ich habe ihn nicht mehr gesehen, seit ich aus Orford weggegangen bin. Das ist schon so lange her!«
    Traurig nickte Glenna. »Dann bleib wenigstens zum Essen!«
    »Ich bin nicht allein, ich habe einen Freund dabei – und Rose, erinnerst du dich an Rose?«
    »Aber natürlich! Ich dachte damals, du wärst in sie verliebt.« Glenna grinste verlegen. »Ihr seid alle zum Essen willkommen und auch für die Nacht, wenn ihr wollt.«

    Ellen und Jean holten Rose an der verabredeten Stelle ab und gingen mit ihr zurück zur Schmiede, wo sie einen fröhlichen Abend verbrachten und in Erinnerungen an vergangene Zeiten schwelgten.
    Llewyn erzählte von seinen neuesten Aufträgen, Glenna und Rose sprachen über Tancarville, nur Jean blieb stumm. Erst als der Abend schon fortgeschritten war, fiel Ellen auf, dass sie die ganze Zeit Englisch gesprochen hatten. Jean verstand aber nur normannisches Französisch.
    »Meine Güte, Jean! Ich habe gar nicht daran gedacht, dass duja erst noch Englisch lernen musst!«, sagte Ellen auf Französisch und sah ihn mitleidig an.
    »Rose hat mir zum Glück ein paar Worte beigebracht. Ich hab zwar bei weitem nicht alles verstanden, aber ein bisschen schon. Nur mit dem Sprechen will es noch nicht so recht klappen. Klingt, als hätte man eine heiße Kastanie im Mund, euer Englisch.« Jean grinste frech, und alle am Tisch lachten – sogar Llewyn, der Jean gar nicht verstanden hatte.
    Den Rest des Abends sprachen sie Englisch und Französisch durcheinander.
    Glenna verhaspelte sich bei jedem normannischen Wort, das sie über die Lippen brachte. »Ich hab es nie richtig gelernt und das Wenige schnell wieder vergessen. Dachte, ich brauch’s nie wieder!«, rief sie fröhlich.

    »Kommt uns

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