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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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sich schon immer gekannt.
    Osmond nickte glücklich. Seine trüben Augen waren randvoll mit Tränen. »Danke, Herr!«, flüsterte er.
    »Seid ihr auch einverstanden?«, wandte sich Ellen an ihre Freunde.
    Rose und Jean tauschten einen Blick und grinsten. »Einverstanden!«, sagten sie wie aus einem Mund.
    »Na dann, willkommen zu Hause!«, krächzte Osmond heiser vor Freude.
    Schon am nächsten Tag brach Mildred nach St. Edmundsbury zu ihrer Familie auf. »Ich bin wirklich froh, dass du bei Osmond bleibst!«, erklärte sie sichtlich erleichtert.
    »Ich werde mich um alles kümmern, du kannst unbesorgt sein!«
    »Das weiß ich, Ellen!« Mildred sah ihre Schwester genauso hingebungsvoll an wie schon als Kind.
    »Besuch uns bald wieder!«
    »Ich werde es versuchen, aber so schnell wird es nicht gehen!« Mildred ließ sich von Jean in den Sattel helfen und ritt davon.
    Ellen winkte ihr nach und ging dann in die Schmiede.
    Adam saß auf einem Hocker und bohrte gelangweilt in den Zähnen. Ihren Gruß beachtete er nicht.
    »Mein Vater ist zu alt für die Arbeit hier«, erklärte Ellen ihm ruhig. »Deshalb werde ich die Schmiede übernehmen.«
    »Erst ein blinder Tattergreis und jetzt eine Frau als Meisterin!« Adam schüttelte herablassend den Kopf. »Wo hat man denn so etwas schon gesehen? Kein Mensch wird euch etwas abkaufen!«, höhnte er. »Es sei denn, wir sagen es niemandem!«
    »Wir?« Ellen zog das Wort über Gebühr in die Länge. »Einen Gesellen werde ich mir vorläufig wohl nicht leisten können.« Sie zuckte scheinbar bedauernd mit den Achseln.
    »Du willst mich rausschmeißen? Das würde ich dir nicht raten! Wenn ich allen erzähle, wer hier in Zukunft die Esse anheizt, wird kein Mensch mehr kommen. Ich kenne jeden Kunden hier und habe beste Verbindungen zur Burg!«, trumpfte Adam auf.
    »Ich zahle dir den Lohn bis zum Ende der Woche, aber du kannst schon heute gehen.« Ellen bemühte sich um einen sachlichen Ton, obwohl sie furchtbar wütend auf Adam war. Er hatte drei Tage Lohn ohne Arbeit nicht verdient, so wie es in der Schmiede aussah, aber er hatte sich nicht offensichtlich etwas zuschulden kommen lassen, also blieb ihr keine andere Wahl.
    »Das wirst du noch bereuen!«, presste Adam hervor. »Bitter bereuen!« Er suchte hastig seine Sachen zusammen und machte sich ohne ein weiteres Wort auf und davon.
    Ellen war froh, dass Osmond bei dieser Auseinandersetzung nicht dabei gewesen war. Adams Äußerungen hätten ihn zutiefst verletzt. Froh, dass diese unangenehme Unterredung nun hinter ihr lag, rieb sie sich die Hände. »So, dann wollen wir mal!«, murmelte sie und begann, die Werkstatt aufzuräumen.

    »Adam hat das Werkzeug verkommen lassen. Die Zangen sind rostig, die Feilen stumpf. Außerdem scheint er einiges gestohlen zu haben. Wie viele Feilen hast du gehabt, Vater?«, fragte Ellen, als Osmond in die Schmiede kam.
    »Fünf! Sehr gute Feilen, habe sie alle nach und nach in Woodbridge gekauft, bei Iven, dem besten Feilenhauer, den ich kenne!«, antwortete Osmond stolz.
    »Fünf!«, zischte Ellen. »Dann hat er zwei mitgenommen, dieser Gauner!«
    Jean sah sie mit großen Augen an. »Ist doch nicht so schlimm, oder?«
    »Nicht so schlimm? Eine Feile kostet mehr, als ein Geselle in vier Monaten verdient!«
    Zwei Tage verbrachten Ellen und Jean damit, die Schmiede aufzuräumen, das Werkzeug zu sortieren, den Rost davon abzuschaben und es anschließend zu ölen.
    »Morgen fangen wir mit der richtigen Arbeit an. Wir brauchen noch ein paar Werkzeuge, die werden wir zuerst schmieden, und danach bemühen wir uns um neue Aufträge!«, erklärte Ellen zufrieden.
    Mitten in der Nacht wurde Ellen aus dem Schlaf gerissen, weil Rose sie heftig schüttelte.
    »Ellen! Schnell, steh auf!«
    »Was ist los?«
    »Die Werkstatt brennt! Jean ist schon drüben!«
    Ellen sprang auf und lief im Hemd nach draußen.
    Das Dach der Schmiede brannte lichterloh. Obwohl alle gemeinsam gegen die Flammen ankämpften und Eimer für Eimer Wasser zum Löschen heranschleppten, konnten sie nur sehr wenig ausrichten. Es war ein verzweifelter, sinnloser Kampf.
    Als das Feuer schließlich gelöscht war, standen sie fassungslos vor dem gewaltigen Schaden. Der gesamte Dachstuhl war ausgebrannt. Die Steinmauern der Schmiede, schwarz vom Ruß, standenzum Glück noch. Aber ein neues Dach errichten zu lassen würde eine ordentliche Summe kosten.
    »Das war kein Zufall, da bin ich mir sicher. Das war Adam!«, schnaubte Ellen, nachdem sie und die

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