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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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er.
    »Wie meinst du das?« Ellen fuhr empört auf.
    »Mildred ist kaum unter der Erde, da verschwindest du und überlässt mich und die Kinder einer düsteren Zukunft.«
    »Was redest du da? Eve wird im Haus bleiben und sich um die Mädchen kümmern, bis ich zurück bin. Peter bleibt in der Werkstatt und erledigt das Wichtigste, und schließlich bist du ja auch noch da!« Ellen war fassungslos. Was bildete sich Isaac eigentlich ein, sie als Lügnerin zu bezeichnen! Sein jämmerliches Selbstmitleid ließ sie vor Wut fast platzen.
    »Natürlich werde ich zurückkommen, ein Schwur ist ein Schwur. Ich muss mich aber um die Werkstatt meines Vaters kümmern und sehen, was mit ihr wird! Aber vielleicht willst du dich ja lieber vor dem Schwur drücken?«
    Isaac zuckte nur mit den Achseln. »Ich habe nicht vor wegzugehen«, betonte er.
    »Oh, das ist gut. Dann kannst du ja gleich aufbleiben und dich ein bisschen nützlich machen!«, fügte sie bissig hinzu.
    Isaac sagte nichts, füllte seinen Becher und schlurfte zurück in die Kammer, um sich hinzulegen.
    Wütend packte Ellen ihre Sachen zusammen. Sie konnte Isaacs unverschämte Art nicht mehr ertragen und war froh, ein paar Tage aus dem Haus zu kommen.

Orford im Mai 1177
    E s war einer dieser wunderschönen Frühlingstage mit blauem Himmel und leichter Brise, an dem Ellen nach Orford zurückkam. Ein merkwürdig beklemmendes Gefühl aus Wehmut und Freude, wieder zu Hause zu sein, überkam sie. Nichts hatte sich verändert. Die Hühner pickten im Gras nach Würmern und Körnern, im Gemüsebeet wuchs nicht ein Büschel Unkraut, und der Hof war sauber gefegt. Rose schien alles im Griff zu haben, wie immer.
    Ellen ging zur Schmiede, und für einen Moment hoffte sie, Osmond darin vorzufinden, obwohl sie wusste, dass dies unmöglich war. Sie öffnete die Tür, steckte den Kopf in die Werkstatt und blinzelte, um etwas erkennen zu können.
    »Sie ist wieder da!«, rief William erfreut und lief ein wenig scheu auf seine Mutter zu.
    »Wie geht es dir?«, fragte Ellen ihren Sohn lächelnd und strich ihm über die Wange. William schmiegte sein Gesicht in ihre Hand wie ein kleiner Kater. Ellen seufzte. Die letzten Wochen waren zu schwer gewesen, und all ihre Kraft war verbraucht, trotzdem musste sie stark sein und regeln, was zu regeln war, bevor sie diesen furchtbaren Isaac heiratete. Ellen bemühte sich, Haltung zu wahren, und straffte die Schultern. »Jean, ich muss dich sprechen!« Sie winkte ihn herbei, drückte William noch einmal, bevor sie ihn stehen ließ, und begrüßte Arthur dann beiläufig mit einem Kopfnicken.
    Jean legte erfreut den Hammer fort und kam auf sie zu.
    »Willkommen daheim, Ellenweore!«
    Ellen hielt ihm die Tür auf, und sie gingen hinaus. Seit ihrer ersten Begegnung vor fast sechs Jahren war Jean tüchtig gewachsen. Fast eine Handbreit überragte er sie jetzt. Sein Rücken und die Schultern waren breit und kräftig geworden.
    »Wie geht es Mildred und Isaac? Was machen die Kinder?«, erkundigte er sich besorgt. Dass nicht alles in Ordnung sein konnte, war an Ellens Gesicht abzulesen.
    »Das Kind kam tot zur Welt, aber das ist nicht mal das Schlimmste. Isaacs Hand musste abgenommen werden, bis fast zur Hälfte des Unterarms.«
    »Bei allen Heiligen, das ist ja grauenvoll!« Jean sah sie entsetzt an.
    »Mildred hat sich von der Geburt nicht erholt. Sie ist letzten Monat gestorben.« Ellens Augen füllten sich mit Tränen, und sie murmelte: »Sie hat Isaac und mich schwören lassen, dass wir heiraten.«
    »Dass ihr was ?« Jean starrte sie entgeistert an.
    »Ja, ja, du hast schon richtig gehört. Isaac kann wegen seiner Hand nicht mehr als Schmied arbeiten. Ich soll die Schmiede retten. Sie musste an die Kinder denken.«
    »Und was bedeutet das für uns?«
    »Darüber wollte ich ja gerade mit dir reden.«
    »Ellenweore!« Rose kam über den Hof geeilt und winkte freudig. »William hat gesagt, dass du wieder da bist. Wie schön, dich wieder daheim zu haben!«
    »Du hast noch nicht mit Rose gesprochen?« Jean wirkte überrascht, dabei kannte er sie gut genug, um zu wissen, wohin ihre ersten Schritte sie führen würden: ins Haus ganz sicher nicht.
    Ellen schüttelte den Kopf. Dann sah sie Roses gewölbten Bauch und schluckte.
    »Du hast ihr noch nichts gesagt?« Ellens Blick deutend, sah Rose Jean vorwurfsvoll an.
    »Du … du bist schwanger«, sagte Ellen tonlos.
    Rose nickte. Sie schämte sich plötzlich, obwohl sie sich so sehr gefreut hatte, endlich Mutter

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