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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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dich in meinen Arm!« Er sah sie bittend an und deutete auf ihr Strohlager.
    »Und trotzdem tut sie mir leid, du unverbesserlicher Herzensdieb, du!«, schalt Rose lachend und legte sich zu ihm. »Wenn ich nicht so müde wäre …« Sie gähnte.
    »Dann würdest du aus lauter Protest im Stehen schlafen wie die Pferde, ich weiß«, murmelte Jean und gähnte ebenfalls.

Juni 1177
    K urze Zeit später einigte sich Ellen mit Arthur auf einen fairen Pachtzins für das Haus und die Schmiede. Nachdem sie ihre Habseligkeiten auf einen kleinen Handkarren gepackt hatten, kehrten die vier Orford den Rücken. Sie alle verspürten ein wenig Wehmut bei der Trennung von dem Ort, der für eine Weile ihr Zuhause gewesen war, nur William war aufgeregt und freute sich auf die Reise.
    Die Stimmung bei ihrer Ankunft in St. Edmundsbury war gedrückt.
    Eve begrüßte sie höflich, schien aber gereizt.
    Marie und Agnes standen nur da, schauten von Ellen zu Rose und wieder zurück zu Ellen.
    Isaac war gar nicht erst im Hof erschienen.
    Der Einzige, der erleichtert über Ellens Rückkehr schien, war Peter. Als er allerdings hörte, dass Jean künftig in der Schmiede mitarbeiten würde, riss er erschrocken die Augen auf.
    »Wo ist denn Onkel Isaac?« William zappelte aufgeregt herum. Seine beiden kleinen Basen beachtete er nicht.
    »Er ist sicher in der Kammer und ruht sich aus«, sagte Ellen gereizt. Die Verehrung, die ihr Sohn Isaac von Anfang an entgegengebracht hatte, konnte sie kaum mehr ertragen.
    »Ist er nicht!«, brummte Isaac und kam hinter dem Haus hervor.
    Jean war fassungslos, wie heruntergekommen Isaac aussah. Er hatte sich den Schmied einfach nicht anders vorstellen können als so, wie er zuvor gewesen war: fleißig und lebensfroh. Erstals er den Stumpf sah, begriff er, wie elend Isaac zumute sein musste. Isaac betrachtete die Neuankömmlinge einen nach dem anderen. »Werdet ihr euch jetzt alle hier einnisten?« Noch ehe er eine Antwort bekam, stürzte der kleine William auf ihn zu.
    »Onkel Isaac, nimmst du mich auf die Schultern?«
    Jean packte den Jungen an seinem Kittel und hielt ihn zurück. »Du bist wirklich schon zu groß für solche Mätzchen!«, tadelte er ihn, damit Isaac nichts sagen musste.
    Isaac bemühte sich nicht einmal um ein Lächeln für den Jungen, warf Rose und ihrem Bauch einen geringschätzigen Blick zu und schlurfte zurück ins Haus.
    William blickte fragend zu Jean auf.
    »Onkel Isaac geht es nicht gut, aber das wird wieder«, tröstete Jean ihn. »Was hältst du davon, wenn wir mit Peter in die Werkstatt gehen?«
    William zuckte mit den Achseln.
    »Na, komm!« Jean nahm ihn bei der Schulter und schob ihn in Richtung Schmiede.
    Eve und Rose gingen ins Haus.
    »Wie wäre es, wenn wir zusammen einen Kuchen backen?«, schlug Rose den Mädchen vor und streichelte ihnen über die Köpfe. Die beiden nickten heftig, schielten aber vorsichtig in Eves Richtung, als Rose ihre Ärmel nach oben schob.
    »Wir haben nicht mehr viel Mehl«, wandte Eve spitz ein.
    »Lass mal sehen.« Rose warf einen Blick in den Mehlsack.
    »Ach, das reicht noch mindestens für eine Woche!«
    »Es muss aber noch bis Ende des Monats reichen«, bemerkte Eve vorwurfsvoll.
    »Wir sind jetzt ein paar Esser mehr, da wird es ohnehin schneller weg sein als geplant. Wenn das Mehl verbraucht ist, werden wir neues kaufen müssen, schließlich arbeiten Ellen und die Männer hart, da müssen sie auch anständig essen.«
    »Und im Winter wird dann gehungert«, zischte Eve, »aber bitte, meinetwegen.«
    »Gut, dann können wir also anfangen. Marie, geh und hol zwei Eier, aber sei vorsichtig, und lass keines fallen.«
    Stolz holte Marie die beiden Eier und legte sie vorsichtig auf den Tisch. »Es sind noch vierzehn Stück im Körbchen, und morgen kommen bestimmt wieder sieben oder acht dazu!«, sagte sie. »Ich kann nämlich schon zählen!«
    Rose lächelte die Kleine an. »Na, wenn das so ist, dann weiß ich schon, was wir heute Abend aus den restlichen Eiern machen!« Rose holte eine Schüssel, um den Teig anzurühren.
    »Kuchen backen? Es ist doch kein Feiertag!«, brummte Eve mürrisch.
    Rose beschloss, nicht darauf einzugehen. Sollte sich Eve auch in ein paar Tagen noch nicht daran gewöhnt haben, dass sie jetzt das Sagen hatte, würde sie mit ihr reden. Zunächst aber wollte sie ihr ein wenig Zeit lassen.

    »Hm! Deine Kuchen und Pasteten haben mir gefehlt, und diese gerührten Eier mit Speck heute waren einfach großartig. Ich habe lange nicht

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