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Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen

Titel: Das kupferne Zeichen - Fox, K: Kupferne Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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ohne sie anzusehen, und blieb regungslos sitzen, bis Ellen hinausgegangen war. Dann schlug er mit der Faust auf den Tisch, dass die tönernen Becher wackelten. Er sprang auf, stapfte hinaus in den Wald, obwohl es regnete, und kam erst nach Einbruch der Dunkelheit völlig durchnässt zurück. Ohne etwas zu essen, verzog er sich in seine Kammer.

    Nur einen Monat später, an einem trüben, regnerischen Tag im Mai, heirateten die beiden. Auf dem Rückweg von der Kirche hakte Rose Ellen unter. Jean, Peter und Eve liefen mit den Kindern hinter ihnen her. Isaac folgte allen ganz allein in größerem Abstand. Obwohl Ellen ein neues Leinenkleid und einen Kranz aus weißen Blüten im Haar trug, sah sie nicht wie eine glückliche Braut aus. Rose zog ihre Freundin ins Haus und in die Kammer, die sie von nun an mit Isaac teilen musste. Jean hatte den Vorhang durch eine Tür ersetzt. In der Mitte des kleinen Raumes stand mit dem Kopfende an der Wand das Bett aus Eichenholz, das Jean für sie gefertigt hatte. Die vier Eckpfosten ragten bis fast unter die Decke und trugen einen Himmel und Vorhänge aus hellblauem Leinen.
    Ellen schossen die Tränen in die Augen, als sie daran dachte, dass sie dieses Bett vom heutigen Tag an mit Isaac teilen musste. Ihr Bräutigam hatte sich zwar entgegen ihrer Erwartung und ohne eine weitere Aufforderung rasiert, ein Bad genommen und die neuen Kleider angezogen, die sie ihm hingelegt hatte, aber das änderte nichts an ihrer Angst davor, den Rest ihres Lebens als seine Frau verbringen zu müssen.
    Als Rose ihre feuchten Augen sah, wusste sie nicht, was sie tun sollte. »Ach, Ellen«, sie streichelte ihre Wange, »es wird alles gut werden, es braucht nur Zeit!« Sie versuchte, die unglückliche Braut zu trösten.
    »Ich habe Angst vor der Nacht!«, gestand Ellen ihr mit erstickter Stimme. Rose nickte verständnisvoll und strich ihr eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht.
    Beim anschließenden Hochzeitsschmaus, zu dem weitere Gäste geladen waren, wurde viel getrunken und gelacht. Nur Ellen und Isaac saßen mit starren Mienen am Tisch und sprachen nicht. Je länger gefeiert wurde, desto weinseliger und fröhlicher war die Runde. Als Ellen es gar nicht mehr aushielt zuzusehen, wie die anderen ihre Hochzeit feierten, erhob sie sich. Isaac tat es ihr dem Brauch nach gleich. Die Hochzeitsgesellschaft lachte und johlte, machte zotige Bemerkungen und erhob die Becher auf das junge Paar. Ihr Aufbruch in die eheliche Kammer bedeutete das Ende der Feier.
    »Wie haben sie das mit dem Bett gemacht?«, fragte Isaac ungläubig, als sie allein in der Kammer waren.
    »Das habe ich mich auch gefragt. Wer weiß, was sie noch alles hinter meinem Rücken tun!«, antwortete Ellen und versuchte ein scheues Lächeln. Sie spürte, dass Isaac sich genauso unwohl fühlte wie sie selbst. Sie verzog sich in die hinterste Ecke des Raumes, wo das kleine Talglicht nicht mehr hinreichte, zog ihr Kleid aus und schlüpfte im Unterkleid unter die Decke.
    Isaac saß auf der anderen Seite auf dem Bettrand. »Ich werde auf keinerlei Eherechten bestehen«, sagte er matt, zog seineSchuhe und die staubigen Kleider aus und schlüpfte ebenfalls im Hemd ins Bett. Er löschte das Talglicht und drehte Ellen den Rücken zu.
    Sie lag noch lange neben ihm wach und erwachte am nächsten Morgen später als gewöhnlich. Die Sonne war bereits aufgegangen. Das Bett auf Isaacs Seite war leer.
    »Gut geschlafen?«, fragte Rose besorgt, als Ellen endlich in der Stube auftauchte.
    Ellen nickte, die Erleichterung war ihr anzusehen.
    Rose lächelte sie an. »Jean und Peter lassen dir ausrichten, dass du heute keinen Zutritt zur Werkstatt hast. Du sollst dich ausruhen und erst morgen wieder arbeiten.«
    Ellen blinzelte in die Sonne, die durch die geöffnete Tür schien, und atmete tief ein. »So viel Zeit. Was soll ich nur mit so viel Zeit anfangen?« Sie nahm eine von den Fleischpasteten, die vom Vorabend übrig waren, und biss hungrig hinein. »Schönes Wetter heute, ich glaube, ich werde ein bisschen spazieren gehen, war lange nicht mehr draußen«, sagte sie mit vollem Mund.
    »Ich würde so gerne mitkommen, so wie früher, weißt du noch? Aber Eve ist heute nicht da – die Kinder, es geht leider nicht.«
    Auf dem Boden neben Rose saßen die Zwillinge und spielten mit Holzklötzen, die vom Bau des Bettes übrig geblieben waren.
    »Schon gut, schadet mir nicht, mal ein wenig allein zu sein.« Ellen beschloss, auf die große Wiese am Waldrand zu gehen,

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