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Das Laecheln der Chimaere

Das Laecheln der Chimaere

Titel: Das Laecheln der Chimaere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tatjana Stepanowa
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Kitajew. »Den Film aus unserer Kamera überm Eingang?«
    »Den Film?« Nikita blickte zu Saljutow hinüber, der den leblosen Körper anstarrte, der auf dem Tisch ausgestreckt lag, und nichts gehört zu haben schien. »Waleri Wiktorowitsch, wären Sie so freundlich, mit uns in die Wachstube zu gehen, um das Video anzusehen?«
    »Gehen Sie nur schon, ich komme sofort nach«, antwortete Saljutow leise.
    Aber er erschien dann doch nicht mehr. Kitajew holte das Band und schaltete den Monitor ein. Auf dem Bildschirm flimmerte es, dann begann die Aufzeichnung. Die Bildqualität war miserabel – das Objektiv der Kamera war vom Schnee verklebt. Aber einiges konnte man doch erkennen.
    »Da, da kommt das Taxi.« Kitajew, der gespannt auf den Monitor starrte, wies mit dem Finger auf das Bild. »Egle kann man nicht sehen, die geöffnete Tür verdeckt sie. Das sind unsere Elektriker, sie reparieren das Tableau. Da . . . da ist der Wagen . . . Jetzt wendet er, bremst und . . .«
    Es war ein BMW, ohne Zweifel.
    »Kann man das Bild vergrößern?«, fragte Nikita.
    Kitajew klickte auf die Maus und zoomte das Bild heran. Ja, ein dunkler BMW, ein älteres Modell, ungefähr aus den frühen Neunzigern.
    »Teufel noch mal . . .« Kitajew runzelte die Stirn.
    »Haben Sie diesen Wagen schon früher einmal hier gesehen?« Kolossow nahm die Maus selbst in die Hand und holte das Bild so nah wie möglich heran: einen Teil des Kofferraums, ein Hinterrad und . . . die letzte Zahl des Kennzeichens, eine »3«.
    »Ich kann mich natürlich irren«, Kitajew warf Kolossow einen nervösen Blick zu, »aber ein dünkelblauer BMW, Baujahr 94, Kennzeichen WSchtsch-63 – das ist der Wagen von Frau Basmanjuk. Sie hat ihn letztes Jahr gekauft.«
    Nikita drückte auf die Standbildtaste.
    »Bitte holen Sie sie her«, bat er.
    »Sie ist noch gar nicht da. Aus irgendeinem Grund ist sie heute nicht zur Arbeit gekommen.« Kitajew starrte wie gebannt auf den Bildschirm. »Ich dachte zuerst, sie verspätet sich und wollte sie anrufen. Später war mir dann nicht mehr nach Telefonieren zumute.«
    »Haben Sie Ihre Handynummer im Kopf?«
    Kitajew zog sein Notizbuch heraus und diktierte ihm die Nummer. Nikita wählte die genannten Zahlen. »Der Teilnehmer ist im Augenblick nicht erreichbar, bitte versuchen Sie es später noch einmal.«
    »Wo ist sie bloß?«, fragte Kitajew leise. »Wenn das wirklich ihr Wagen war, wo ist sie dann selber?!«
    Bindjushny, der während des ganzen Gesprächs geschwiegen hatte, begann wieder zu telefonieren und eine genauere Beschreibung des gesuchten Wagens durchzugeben.
    »Um wie viel Uhr war das Verhör zu Ende?«, flüsterte er Kolossow in einem passenden Moment zu.
    »So etwa kurz nach eins. Sie hat gesagt, Saljutow habe sie am Morgen angerufen und gebeten, zur Arbeit zu kommen, aber als sie losfahren wollte, sei der Wagen wegen der Kälte nicht angesprungen.«
    »Der Wagen muss unbedingt gefunden werden«, sagte Kolossow, »und die dazugehörige Dame ebenfalls.«
    »Meinst du, sie ist der Maulwurf?«, fragte Bindjushny, dem der Schweiß auf der Stirn stand.
    »Ich meine gar nichts!« Nikita merkte, noch eine Sekunde, und er würde explodieren. Was hatten sie da für einen Bock geschossen! Einen geradezu kapitalen Bock! Und dabei hatte Obuchow ihn doch gewarnt. . .
    Auf dem Bildschirm flimmerte pulsierend grauer, trüber Schnee.

26
    Katja erfuhr von Egles Tod noch am selben Tag, am späten Nachmittag. Vergeblich versuchte sie, Kolossow anzurufen. Mehrmals ging sie hinunter zur Mordkommission. Aber dort wollte keiner mit der Sprache heraus. Schließlich hatte der diensthabende Milizionär Mitleid und verriet ihr, in der Rubljowskoje-Chaussee sei ein Mord passiert, und der Chef habe dringend dorthin fahren müssen. Katja fragte: Wo, im Kasino? Der Diensthabende nickte, zögerte einen Moment und reichte ihr dann die Telefonnotiz. Und so erfuhr Katja, dass Egle Taurage tot war.
    Langsam ging sie in ihr Büro zurück. In den Ohren klangen ihr noch die Worte des Diensthabenden: »Den Mann will einer wirklich fertig machen. Am helllichten Tag hat man direkt vor seinem Kasino ein Mädchen erschossen, vom Auto aus. Vermutlich seine Geliebte oder Sekretärin . . . Der arme Kerl hat wahrlich keine ruhige Minute mehr. Offenbar ist er jemandem gründlich in die Quere gekommen.«
    Mit dem »armen Kerl« war Saljutow gemeint. Eben der Mann, über den Katja mit dem Chef der Mordkommission reden wollte.
    Aber daraus wurde nichts . . .
    Abends

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