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Das Lächeln der Frauen

Das Lächeln der Frauen

Titel: Das Lächeln der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Barreau
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möchte, dann findest du das realistisch?«
    Unsere
Meinungen über die Heldinnen in dem Film gingen ziemlich auseinander.
    »So habe ich
es nicht gesagt. Ich habe nur gesagt, daß ich es nachvollziehbar finde.
Immerhin ist der Typ doch total ehrlich. Das gefällt mir.« Sie goß mir etwas
Wein nach. »Meine Güte, Aurélie, es ist nur Kino, warum regst du dich
eigentlich so auf? Du findest es eher unglaubwürdig, was da passiert, ich finde
es glaubwürdig. Dir hat Vicky besser gefallen, mir Cristina. Müssen wir jetzt
darüber streiten?«
    »Nein. Es
ärgert mich nur ein bißchen, wenn du die Dinge mit zweierlei Maß mißt. Ja, mag
sein, daß es unwahrscheinlich ist, daß dieser Mann mir antwortet, aber es ist nicht unrealistisch«, sagte ich.
    »Ach, Aurélie,
darum geht es doch gar nicht. Ich hab dir doch heute sogar noch geholfen, Informationen
über den Autor im Internet zu suchen. Ich finde das ja auch alles ganz lustig
und spannend. Ich möchte nur nicht, daß du dich wieder in so eine Sache
verrennst.« Sie nahm meine Hand und seufzte. »Du hast irgendwie ein Händchen
für aussichtslose Geschichten, weißt du? Erst bist du mit diesem seltsamen
Graphiker zusammen, der alle paar Wochen einfach so verschwindet und einen
gepflegten Knall hat. Und jetzt redest du nur noch von diesem geheimnisvollen Autor,
der - egal, was du jetzt in diesen Roman alles hineininterpretierst - auf jeden
Fall eines zu sein scheint: schwierig.«
    »Das sagt
dieser komische Verlags-Zerberus. Weißt du, ob's stimmt?« Ich schwieg und malte
beleidigt mit meiner Gabel Muster auf die Serviette.
    »Nein, weiß ich
nicht. Hör mal, ich möchte doch nur, daß du glücklich wirst. Und ich habe
manchmal einfach das Gefühl, daß du dein Herz an Sachen hängst, die nicht klappen
können.«
    »Aber ein
Kinderarzt - das klappt, ja?« gab ich zurück. »Ist ja auch was Realistisches.«
    Nimm lieber
einen netten Kinderarzt, als dich immer auf so unrealistische Dinge zu kaprizieren,
hatte Bernadette gesagt, als ich nach dem Kino laut überlegte, wie lange wohl
ein Brief von England nach Frankreich brauchte.
    »Okay, ich
hätte das mit dem Kinderarzt nicht sagen dürfen«, sagte sie jetzt. »Obwohl
dieser Olivier wirklich nett ist.«
    »Ja. Ein
netter Langweiler.« Bernadette hatte mir Dr. Olivier Christophle bereits im
Sommer, als ich noch mit Claude zusammen war, auf ihrer Geburtstagsfeier
vorgestellt und gab seitdem die Hoffnung nicht auf, daß aus uns noch ein Paar
werden könnte.
    »Ja, ja, du
hast recht.« Bernadette winkte ab. »Der ist einfach nicht aufregend genug.« Um
ihre Lippen spielte ein feines Lächeln. »Nun gut. Im Moment warten wir
gespannt, wie lange die Post braucht, um einen Brief von England nach Paris zu
befördern. Und ich möchte in dieser Sache weiterhin auf dem laufenden gehalten
werden, ist das klar? Wenn dann irgendwann der Zeitpunkt für einen netten
langweiligen Arzt gekommen ist, kannst du mir ja einfach Bescheid geben.«
    Ich zerknüllte
die Serviette und warf sie auf meinen Teller, auf dem noch Spuren eines
Schinkenomelettes zu sehen waren.
    »D'accord! So
machen wir es«, sagte ich und suchte nach meinem Portemonnaie. »Du bist eingeladen.«
    Ich merkte in
meinem Rücken einen leichten Windzug und zog fröstelnd die Schultern hoch.
    »Müssen die
Leute immer so lange die Tür offenstehen lassen?« sagte ich und zog das Tellerchen
mit der Rechnung zu mir herüber.
    Bernadette
starrte mich entgeistert an, dann verengten sich ihre Augen.
    »Was ist? Hab
ich jetzt schon wieder was Falsches gesagt?« fragte ich.
    »Nein, nein.«
Sie senkte rasch den Blick, und in diesem Augenblick wurde mir klar, daß sie
nicht mich angestarrt hatte. »Laß uns noch einen Espresso nehmen«, sagte sie,
und ich zog erstaunt die Augenbrauen hoch.
    »Seit wann
trinkst du so spät noch Kaffee? Du sagst doch immer, du kannst dann nicht schlafen.«
    »Jetzt hab ich
aber Lust drauf.« Sie sah mich an, als wollte sie mich hypnotisieren, und
lächelte. »Hier, schau mal«, sagte sie und zog ein Ledermäppchen aus ihrer
Handtasche. »Kennst du schon diese Bilder von Marie? Das ist zu Hause, bei
meinen Eltern in Orange im Garten.«
    »Nein ...
Bernadette ... was ... was soll das?« Ich bemerkte, wie ihre Augen unruhig an
mir vorbeischauten. »Was guckst du denn da immer?«
    Bernadette
hatte den Blick ins Bistro, während ich auf ein Ölbild schaute, das an der
holzgetäfelten Wand hing. »Nichts. Ich halte Ausschau nach dem Kellner.« Sie
wirkte

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