Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Lächeln der Frauen

Das Lächeln der Frauen

Titel: Das Lächeln der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Barreau
Vom Netzwerk:
zu kochen, und da könnte ich
deine Hilfe gut gebrauchen.« Er sah mich an. »Versprich mir, daß du es dir
überlegst, Aurélie ... ja?«
    Ich
nickte gerührt. »Versprochen«, entgegnete ich mit belegter Stimme. Der gute
alte Jacquie!
    »Und
weißt du, was das Beste ist, da unten?« fragte er und ich fiel lächelnd in
seine nächsten Worte ein: »Man kann ganz weit gucken!«
    Ich
schmeckte die Sauce mit einem großen Holzlöffel ab. »Da kann ruhig noch Rotwein
rein«, sagte ich und goß etwas von dem Burgunder nach. »So, ab damit in den
Ofen!« Ich sah auf die Uhr. »Oh, ich muß eindecken.« Ich band mir die Schürze
ab, löste das Kopftuch und schüttelte meine Haare auf. Dann ging ich zu dem
kleinen Wandspiegel neben der Küchentür und zog mir die Lippen nach.
    »Schöner
wirst du nicht«, sagte Jacquie, und ich ging ins Restaurant. Wenige Minuten
später kam Suzette, und gemeinsam deckten wir die Tische ein, stellten Wein-
und Wassergläser auf den Tisch und falteten die weißen Stoffservietten. Ich
warf einen Blick in das Reservierungsbuch. In den nächsten Wochen würde eine
Menge Arbeit auf uns zukommen, und ich mußte dringend noch eine Kraft im
Service anheuern.
    Im
Dezember ging es Schlag auf Schlag, und eigentlich war das kleine Restaurant
fast jeden Abend ausgebucht.
    »Heute
haben wir eine Weihnachtsfeier, sechzehn Personen«, sagte ich zu Suzette, »ist
aber unproblematisch, die nehmen alle das Menu.«
    Suzette
nickte und schob die Tische an der Wand zusammen.
    »Beim
Nachtisch müssen wir darauf achten, daß alle gleichzeitig ihre Crepes
Suzette bekommen. Jacquie kommt aus der Küche und flambiert am Wagen.«
    Wenn
der Küchenchef persönlich in Erscheinung trat, um am Tisch die Crepes
Suzette in einer Kupferpfanne vor den Augen der Gäste zu flambieren, und
mit großer Geste die Orangen filetierte und in Scheiben schnitt, um sie dann
mit Mandeln zu bestreuen und mit Grand Marnier zu übergießen, war das immer
eine besondere Attraktion, und das halbe Restaurant schaute zu, wie die
bläulichen Flammen für ein paar Sekunden hoch-züngelten.
    Ich
überprüfte gerade das Besteck, als das Telefon klingelte. »Geh du dran,
Suzette«, sagte ich. »Für heute abend keine Reservierungen mehr annehmen.«
    Suzette
ging zum Telefon, das an der Rückseite des Restaurants neben der Kasse stand. »Le
Temps des Cerises, bonsoir«, zwitscherte sie ins Telefon und dehnte ihr bonsoir zu einer Frage. »Oui, Monsieur, einen Moment, bitte«, sagte sie dann
und winkte mir zu. »Für dich, Aurélie.« Sie hielt mir den Hörer entgegen.
    »Ja,
bitte?« sagte ich ahnungslos.
    »Äh
... Bong soir - sprekke ich da mit Mademoiselle Aurélie Bredin«, sagte eine
Stimme mit unverkennbar englischem Akzent.
    »Ja.«
Ich merkte, wie mir das Blut in den Kopf schoß. »Ja, hier ist Aurélie Bredin.«
Ich drehte mich zu der Holztheke, auf der das Reservierungsbuch aufgeschlagen
lag.
    »Oh,
Mademoiselle Bredin, ich bin so glucklich, daß ich Ihnen erreiche, hier ist Robert
Miller, ich hatte nur die Nummer herausgefunden von der Restaurant. Store ich Ihnen
gerade sehr?«
    »Nein«,
sagte ich und mein Herz klopfte mir bis zum Hals. »Nein, nein, Sie stören
überhaupt nicht, das Restaurant öffnet erst in einer halben Stunde. Sind Sie
... sind Sie noch in Paris?«
    »Oh,
nein, leider nicht«, entgegnete er. »Ich mußte gleich fruh am Morgen zuruck
nach Ingland. Hören Sie, Mademoiselle Bredin ...«
    »Ja?«
stieß ich hervor und hielt den Hörer fest an mein Ohr gedrückt.
    »Es
tut mir so wahnsinnig leid wegen gestern abend«, sagte er. »Ich ... meine Gute!
... ich war wie von der Donner geruhrt, als Sie plötzlich vor mich standen wie
vom Himmel gefallt. Ich konnte Sie immer nur anschauen, Sie waren so
wunderschön in Ihre rote Kleid - wie von eine andere Galaxie ...«
    Ich
atmete tief durch und biß mir auf die Lippe. »Und ich habe schon gedacht, Sie
würden sich gar nicht mehr an mich erinnern«, sagte ich erleichtert.
    »Nein,
nein«, rief er aus. »Bitte, das durfen Sie nikt denken! Ich erinnere alles -
Ihre schone Brief, das Bild! Ich konnte in der ersten Moment nur nikt glauben,
daß Sie es wirklich sind, Aurélie. Und ich war so ganz verwirrt von all
diese viele Menschen, die alle wollten was von mich, und meine Lektor und die
Agent, sie haben immer so geguckt und alles zugehort, was wir sprachen. Und ich
war plotzlich ganz unsicher, was ich sagen könnte.« Er seufzte. »Und jetzt habe
ich solche Ongst, daß Sie mir

Weitere Kostenlose Bücher