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Das Lächeln der toten Augen

Titel: Das Lächeln der toten Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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bestätigte Kleinschmidt. »Das heißt, wenn die DNA-Auswertung meine vorläufige Analyse bestätigt.«
    »Tut sie das nicht immer?«, flachste Tina.
    »Ich muss zugeben, mein Fehlerquotient liegt unter 0,1 Prozent«, erwiderte Kleinschmidt mit einem breiten Lächeln. »Übrigens habe ich die Dänen informiert, dass sie auf das Schwert noch eine Weile verzichten müssen.«
    Tina stutzte. »Was haben die Dänen mit der Sache zu tun?«
    Kleinschmidt schlug den Aktenordner auf und zeigte ihr ein Bild des Schwertes, das an einer gelben Wand hing. »Museum of Celtic Art, Arhus. Dort wurde das Schwert vor sechs Monaten gestohlen. Zusammen mit weiteren Artefakten keltischer Herkunft.«
    Tina dachte an das, was Alex über das Trinkhorn gesagte hatte. »Gibt es dort auch wertvolle Trinkhörner?«
    »Alles, was in keltischen Haushalten zu finden war, wieso?«
    »Wir haben eins in Halbermanns Flugzeug sichergestellt. Alex meint, es ist keltisch.«
    Kleinschmidt zündete umständlich seine Pfeife an. »Überprüfe das, es könnte auch aus dem Museum stammen. Es fehlt nämlich noch mehr.«
    Über Tinas Gesicht huschte ein Lächeln. »Ich rufe sofort beim BKA an.«
    Kleinschmidt schüttelte den Kopf. »Das BKA, Interpol, Verbindungsstellen, das bringt doch nichts. Was glaubst du, wie viele Anfragen da täglich durch den Fernschreiber laufen. Endlose Schlangen an Papier, die von Schreibtisch zu Schreibtisch wandern, bis sie nach Jahren wieder den Absender erreichen. Das jüngste Gericht ist da sogar schneller.«
    Tina schaute verwirrt.
    »Du musst das direkt machen«, erklärte Kleinschmidt. »Ruf die Polizei in Arhus an. Kommissar Wiland. Die Nummer steht in meiner Akte.«
    »Aber ich spreche doch kein dänisch.«
    »Glaubst du vielleicht, ich?«, entgegnete Kleinschmidt. »Aber in Jütland spricht jeder Zweite deutsch.«
     
    Kleinschmidt war gegangen und hatte den Aktenordner für Trevisan zurückgelassen. Tina blätterte darin. Er umfasste nicht nur Kleinschmidts Aufzeichnungen, sondern enthielt auch Doktor Mühlbauers Bericht über die Untersuchung des aufgefundenen Schädels. Mehrere Bilder des Kopfes waren darin enthalten. Tina erschauderte.
    Schließlich klappte sie die Akte zu und erhob sich, um sich eine weitere Tasse Kaffe zu holen. Als sie einschenkte, klingelte das Telefon. Der Beamte des Luftfahrtbundesamtes war am Apparat und teilte ihr mit, dass die Untersuchungen am Flugzeugwrack der Halbermanns abgeschlossen waren. Es lagen keine Hinweise auf einen technischen Defekt vor. Das Flugzeug war intakt gewesen. Als Absturzursache kam ein Pilotenfehler in Betracht. Das Flugzeug war inzwischen freigegeben worden. Der umfassende Bericht würde bald folgen. Tina bedankte sich und blätterte wieder in Kleinschmidts Akte. Auf dem Blatt neben dem Bild aus dem Museum stand die Telefonnummer des zuständigen Kommissars in Arhus.
    Sie wählte die Nummer. Ein Knacken war in der Leitung zu hören. Zweimal ertönte ein Klingelsignal, dann knackte es erneut und ein Dauerton folgte. Tina wollte schon auflegen, da meldete sich eine weibliche Stimme am anderen Ende.
    Sie verstand die Worte nicht, doch als die Dame eine Pause einlegte, sagte sie: »Guten Tag, mein Name ist Tina Harloff von der Polizei in Wilhelmshaven in Deutschland.«
    »Was kann ich für Sie tun?«, erklang es mit leichtem Akzent im kleinen Lautsprecher.
    Tina atmete auf. »Ich möchte bitte mit Kommissar Wiland sprechen.«
    »Der ist in Urlaub. Mein Name ist Kareen Holt. Ich bin seine Kollegin. Um was geht es?«
    Tina berichtete von Kleinschmidts Anruf und von dem gestohlenen Schwert aus dem Museum in Arhus. Die Frau wusste sofort, wovon Tina sprach. Dann erzählte Tina von dem mysteriösen Fund an Bord von Halbermanns Maschine.
    »Ein Trinkhorn«, ertönte es im Telefon. »Ja, ich meine mich zu erinnern. Ein Trinkhorn aus Gold mit Edelsteinen besetzt. Das stimmt. Geben Sie mir bitte ihre E-Mail-Adresse, ich werde Ihnen unverzüglich ein Bild übersenden.«
    Tina lächelte. Ihr Blick fiel auf die Postkarte. »Ich hätte da noch ein Problem.«
    »Ich helfe gerne, wenn ich es kann«, entgegnete die Kommissarin.
    Tina atmete auf. »Ich wollte die Telefonnummer eines Postkartenproduzenten erfragen, aber unsere Auslandsauskunft findet keinen Eintrag. Es geht um wichtige Ermittlungen in einem Mordfall.«
    »Welche Firma betrifft das?«
    »Es ist eine Firma in Varde, Mariannengade. Sie hat eine Postkarte hergestellt, von der ich wissen muss, wo das Bild aufgenommen wurde. Auf

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