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Das Leben ist ein Baumarkt

Das Leben ist ein Baumarkt

Titel: Das Leben ist ein Baumarkt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirko Trompetter
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ich, »damit hab ich wirklich gar nicht gerechnet. Aber wenn Sie mal genauer lesen würden, was da draufsteht, dann wüssten Sie, dass sich das Gewicht auf den Zeitpunkt des Verpackens bezieht. Und wenn Holz trocknet, dann verliert es an Feuchtigkeit und wird dadurch nun mal leichter.«
    Damit will er sich aber nicht zufriedengeben, denn schließlich hat er für 6 Kilogramm bezahlt. Und wenn er dafür bezahlt hat, dann will er das auch haben. Ist ja schließlich sein gutes Recht.
    Zum Glück fällt mir ein, dass hinten im Hof noch eine Palette mit Anzündholz gelagert ist, die dort schon seit Längerem im Regen steht, weil uns der Platz im überdachten Bereich ausgegangen ist. Das Holz müsste sich jetzt gut mit Wasser vollgesaugt haben. Also schlage ich dem Kunden vor: »Wenn Sie wollen, dann kann ich Ihnen gerne einen Packen heraussuchen, der schwerer ist als 6 Kilogramm.«
    »Ja, das will ich jetzt aber auch meinen. Das ist ja das Mindeste. Schließlich bin extra noch mal hierhergefahren«, mault er weiter.
    Ich gehe also in den Hof und hole ihm ein paar von den richtig nassen Säcken. Diese wiegen wir dann gemeinsam nach, denn schließlich hat er ja extra dafür seine eigene Waage mitgebracht. Und die zeigt nun 6,7 Kilogramm an. Was für mich bedeutet, dass das Holz mehr als einen halben Liter Wasser aufgenommen haben muss.
    »Normalerweise müssten Sie noch was draufzahlen«, sage ich, »aber wegen all Ihrer Mühe geht das schon in Ordnung.«
    Jetzt ist er vollkommen zufrieden und macht sich mit dem nassen »Auslöschholz« vom Acker. Und ich frage mich nur, ob er wohl zurückkommen wird, um sich zu beschweren, weil es nicht brennt. Aber schließlich wollte er es ja so haben. Sicherheitshalber gebe ich meinen beiden Kollegen schnell Bescheid, damit die wissen, was passiert ist und wie sie ihn behandeln müssen, falls er wieder auftauchen sollte.

 
Strom und andere Kontaktprobleme
    In Sachen Strom kann man schon einiges erleben. Da bauen Kunden zum Beispiel extra Schalter für ihre Beleuchtung ein, aber man kann dann offenbar drücken, wie man will, ohne dass sich das Licht ausschalten lassen würde. Andere wundern sich darüber, dass sich nach dem Einbau irgendwelcher Geräte die Sicherung nicht mehr reindrücken lässt. Die einzig mögliche daraus resultierende Vermutung ist natürlich, dass das Gerät defekt sein muss. Man hätte beim Anschließen allerdings auch einfach auf die Farbe der Kabel achten können. Die sind nämlich nicht nur zum Spaß so schön bunt.
    Selbst bei mir zu Hause gibt es ein erstaunliches Stromphänomen. Wenn ich in der Garage ein Gerät anschließe, das ordentlich Leistung hat, fliegt im Haus der Schutzschalter heraus. So weit ist das ja auch in Ordnung. Das Interessante daran ist jedoch, dass ich dann im Haus zwar keinen Strom mehr habe, aber in der Garage schon. Da ich selbst von solchen Dingen lieber die Finger lasse, habe ich mir schon einmal einen Elektriker zu Hilfe geholt. Leider ist aber auch der nicht darauf gekommen, wieso das so ist. Nun bleibt es eben so.
    Auch mein nächster Kunde scheint in Sachen Strom nicht gerade der absolute Profi zu sein. Aber dafür ist er offenbar kreativ. Nachdem er mit dem üblichen »Ich hab da mal ’ne Frage« das Gespräch begonnen hat, hält er mir einen Dreierpack Funksteckdosen entgegen und meint: »Ich habe mir vorne in der Elektroabteilung dieses Funksteckdosen-Set geholt. Jetzt bin ich mir aber nicht ganz sicher, ob die so auch richtig sind. Denn da ist ja an allen dreien ein Stecker hinten dran.«
    »Ja klar«, erwidere ich, »wie soll das denn sonst gehen? Wenn kein Stecker dran wäre, könnte man sie ja auch nicht einstecken.«
    Ungläubig schaut er mich an und nach einer kurzen Denkpause fragt er weiter: »Ja, muss ich dann da ’ne Steckdose hinmachen?«
    Da ich keinen blassen Schimmer habe, was er denn eigentlich vorhat, forsche ich nach: »Jetzt mal ganz von vorne. Was wollen Sie mit den Steckdosen denn überhaupt machen?«
    »Na, ich hab mir doch bei euch so ein Gartenhaus gekauft.«
    »Das wäre ja noch nicht so schlimm«, denke ich, »das kann ja jedem mal passieren.«
    »Und weil es da drinnen abends immer so dunkel ist, wollte ich mir eine Lampe reinmachen und vielleicht noch eine Steckdose. Dass man da wenigstens mal den Rasentrimmer zum Aufladen anstecken kann.«
    »Ach so, und anstatt einen Schalter einzubauen, wollten Sie dann die Funksteckdosen hernehmen, oder?«
    »Nein, das ist doch Blödsinn«, erwidert er

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