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Das letzte Opfer (German Edition)

Das letzte Opfer (German Edition)

Titel: Das letzte Opfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Hammesfahr
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ihr im Hals stecken. Dass sie es ausgesprochen hatte, sieht aus wie du und ich, würgte sie. Über Marko, Barbara Lohmann, Julia Roberts und das, was sich da vielleicht über ihnen zusammenbraute, konnte sie nicht nachdenken. Jasmins Vater war ein Berg, über den sie nicht hinwegkam. Sie hätte ihn damals abtragen oder sich durchgraben müssen.
    Nach einer Weile ging sie ebenfalls hinaus, holte sich eine Schaufel aus der Garage und half Norbert. Sie wartete darauf, dass er etwas sagte – oder fragte, was sie da eben habe andeuten wollen. Aber er schaute sie nicht einmal an.
    «Ich glaube nicht, dass du hinter mir her warst», begann sie, nachdem sie ein paar Minuten schweigend gearbeitet hatten. «Es war gar keiner hinter mir her. Li hat mich nirgendwohin gelockt. Sie hat mir nur gesagt, sie wird ihn umbringen, aber nicht, wo sie ihn trifft. Ich hatte in der Diskothek aufgeschnappt, dass sie bis um vier Uhr in der Nähe von Kürten-Biesfeld war. Da wollte ich hin und sie abfangen. Nur war das gar nicht mehr zu schaffen. Ich weiß nicht, wann und wo ich ausgekommen bin. Aber ich weiß jetzt, wie der Unfall passiert ist.»
    Sie erzählte ihm von dem nackten Mann im Teich, dass sie es nur geträumt hatte, verschwieg sie, stellte es so dar, als sei es ihr nach Klinkhammers Besuch eingefallen. Norbert runzelte mehrfach die Stirn und grinste flüchtig, als sie das hinter Büschen stehende rote Auto erwähnte und betonte, es sei ein kleines Auto gewesen, auf keinen Fall ein Benz. Als sie zum Ende kam, meinte er: «Ein nackter Penner? Klingt verrückt.»
    Dann wollte er wissen: «Hast du auch zufällig aufgeschnappt, mit wem oder was Li bis um vier Uhr zu tun hatte? Die Diskothek war bloß ein Job fürs Wochenende. Hat sie dir mal erzählt, was sie sonst noch machte?»
    Sie schüttelte den Kopf. Er atmete tief durch und erklärte: «Als ich in der Nähe von Kürten-Biesfeld auskam, warst du schon im Krankenhaus. Ich bin zuerst zu Alexa gefahren, hatte ja keine Ahnung, wo du hin wolltest.»
    «Welche Alexa?», fragte sie.
    «Bei der hat Li in dem Sommer gewohnt», sagte er. «Sie war längst weg, als ich kam. Alexa meinte, sie könnte in der Eifel sein, da war sie öfter. 89 hat sie da sogar gewohnt, bei Verwandten.»
    «Blödsinn», widersprach sie. «Li hatte keine Verwandten hier. Sie hatte nur ihre Eltern, und die lebten …»
    «In China, ich weiß», unterbrach Norbert sie seufzend. «Karen, sie hat ihren Vater gar nicht gekannt, und ihre Mutter lag längst unter der Erde. Sie hatte eine Oma in Spanien und einen Onkel irgendwo in der Eifel, hat sie erzählt, ob’s stimmt, weiß ich nicht. Alexa meinte, sie hätte sich an dem Nachmittag auch noch mit Karotte treffen wollen, um ihm den Abschied zu versüßen mit einem netten Geschenk, damit er den Winter über nicht wieder Dummheiten machte. Genau so hatte Li es gesagt. Ich hab mir damals nichts dabei gedacht. Erst jetzt, ich meine, als Marko mir das von der Vergewaltigung sagte, dachte ich, mit dem netten Geschenk könntest du gemeint gewesen sein.»
    «Li hätte sich bestimmt nicht zweimal mit so einem Kerl eingelassen», sagte sie. «Sie war selbst vergewaltigt worden.»
    Norbert lachte unfroh. «Und das glaubst du heute noch? Mein Gott, Karen, du begreifst es nie, wenn dich jemand verarscht. Lass uns lieber davon aufhören. Wenn es um Li geht, kommen wir nie auf einen Nenner. Im Moment haben wir wirklich andere Sorgen, auch wenn Marko sich benimmt, als könne er das Wort nicht buchstabieren. Seine Nerven möchte ich haben.»
    Marko kam sehr spät nach Hause, es war schon elf vorbei. Im Garten waren sie längst fertig, saßen wieder in der Küche. Kevin spielte immer noch in seinem Zimmer mit Bausteinen. Norbert rauchte eine Zigarette nach der anderen und sprach über die alte Frau, die Marko belastete. Dass sie das aus purer Bösartigkeit tat, konnte er sich nicht vorstellen.
    «Ich meine», sagte er, «es geht hier nicht um ein geklautes Päckchen Zigaretten. Da überlegt man sich normalerweise, was man der Polizei erzählt. Und Barbara kannte Marko.»
    «Woher?», fragte sie. «Als er mich im vergangenen Jahr in Frechen abgeholt hat, ist er nicht ins Haus gekommen, und ich bin alleine rausgegangen. Er hat sie nicht gesehen.»
    «Doch», widersprach Norbert. «Nicht in Frechen, in der Werkstatt. Er behauptet, sie sei ihm da nicht aufgefallen. Aber eine Frau wie Barbara war nicht zu übersehen, bestimmt nicht in einer Auto-Werkstatt. Und wenn ihr Freund sie

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