Das Letzte Plädoyer: Roman
ab. »Lass mich dir in Erinnerung rufen, was geschah, als ich den Musketieren das letzte Mal eine solch goldene Gelegenheit auf dem Tablett präsentierte – Larry, Toby und ich haben unsere Investitionen in die landwirtschaftliche Fläche in Gloucestershire in weniger als zwei Jahren verdoppelt. Jetzt biete ich dir eine Wette an, die noch sicherer ist, nur dass du dein Geld dieses Mal innerhalb von gerade mal zehn Tagen verdoppeln kannst.«
»Na schön, ich bin bereit, 200 000 zu riskieren«, sagte Craig. »Aber ich bringe dich um, wenn irgendetwas schiefgeht.«
Alles Blut wich aus Paynes Gesicht, und Davenport erstarrte. »Kommt schon, das war doch nur ein Scherz«, meinte Craig. »Ich steige mit 200 000 ein. Was ist mit dir, Larry?«
»Wenn Gerald eine Million investiert, dann mache ich das auch.« Davenport erholte sich rasch. »Ich bin ziemlich sicher, dass ich mein Haus für diese Summe beleihen kann, ohne meinen Lebensstil einschränken zu müssen.«
»Dein Lebensstil wird sich in zehn Tagen komplett verändern, alter Junge«, sagte Payne. »Keiner von uns wird jemals wieder arbeiten müssen.«
»Alle für einen und einer für alle!«, rief Davenport und versuchte aufzustehen.
»Alle für einen und einer für alle!«, riefen Craig und Payne unisono. Sie alle hoben ihre Gläser.
»Wie willst du den Rest des Geldes auftreiben?«, erkundigte sich Craig bei Payne. »Wir drei bringen doch nur die Hälfte auf.«
»Vergiss nicht die Million von Moncrieff. Und der Kanzleichef steigt ebenfalls mit einer halben Million ein. Ich habe noch ein paar Kumpel angesprochen, denen ich im Laufe der Jahre immer mal wieder eine ordentliche Rendite einfahren konnte, und sogar Charlie Duncan denkt über eine Beteiligung nach. Bis zum Ende der Woche habe ich die volle Summe beisammen. Und da ich beim nächsten Treffen der Musketiere der Gastgeber sein werde«, fuhr er fort, »habe ich mir überlegt, einen Tisch in Harrys Bar zu reservieren.«
»Oder bei McDonalds«, meinte Craig. »Falls die Ministerin ihre Meinung ändert.«
62
Alex sah über die Themse hinüber zum London Eye Riesenrad, als sie eintraf. Er stand von der Bank auf, um sie zu begrüßen. »Sind Sie schon einmal mit dem Eye gefahren?«, fragte er, als sie sich neben ihn setzte.
»Ja, einmal«, sagte Beth. »Ich bin mit meinem Vater zur Eröffnung gegangen. Von ganz oben konnte man unsere Werkstatt sehen.«
»Nicht mehr lange, dann werden Sie den Wilson-Wohnkomplex sehen können«, meinte Alex.
»Ja. Es war sehr nett von dem Bauherrn, den Gebäudekomplex nach meinem Dad zu nennen. Das hätte ihm gefallen«, meinte Beth.
»Ich muss um vierzehn Uhr wieder vor Gericht sein«, sagte Alex. »Aber ich musste Sie unbedingt sprechen, denn es gibt Neuigkeiten.«
»Wie nett von Ihnen, dafür auf Ihre Mittagspause zu verzichten.«
»Ich habe heute Morgen einen Brief aus dem Büro des Lordkanzlers erhalten. Er ist damit einverstanden, den Fall erneut aufzurollen.« Beth riss Alex in ihre Arme. »Aber – aber nur, wenn wir neue Beweise vorlegen können.«
»Gilt die Kassette denn nicht als neuer Beweis?«, fragte Beth. »Beide Tageszeitungen haben sie erwähnt, seit wir die Kampagne zur Rehabilitierung Dannys gestartet haben.«
»Ich bin sicher, man wird die Kassette dieses Mal berücksichtigen, aber wenn befunden wird, dass sie unter Zwang entstand, dann wird sie als Beweis nicht anerkannt.«
»Wie soll man das jetzt noch nachweisen können?«, fragte Beth.
»Erinnern Sie sich, dass Danny und Big Al die Zelle mit einem Mann namens Nick Moncrieff teilten?«
»Natürlich«, sagte Beth. »Sie waren befreundet. Nick hat Danny Lesen und Schreiben beigebracht und war sogar auf seiner Beerdigung, obwohl keiner von uns mit ihm reden durfte.«
»Tja, einige Wochen vor Moncrieffs Freilassung hat er mir geschrieben, dass er mir auf jede nur erdenkliche Weise helfen wolle, weil er von Dannys Unschuld überzeugt sei.«
»Aber wie kann er nach all dieser Zeit noch helfen?«
»Big Al wurde vor etwas mehr als einem Jahr entlassen, und da er während ihrer Zeit bei der Armee fünf Jahre lang Moncrieffs Fahrer war, ist es sehr gut möglich, dass Moncrieff Big Als Aufenthaltsort kennt.«
»Und Big Al könnte für uns aussagen?«
»Das ist eine Möglichkeit. Danny hat mir aber einmal erzählt, dass Moncrieff während seiner Zeit im Gefängnis Tagebuch führte, darum hat er womöglich über den Vorfall mit der Kassette geschrieben. Gerichte nehmen Tagebücher sehr ernst,
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