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Das Letzte Ritual

Das Letzte Ritual

Titel: Das Letzte Ritual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yrsa Sigurdardottir
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sollte!« Sie machte eine Geste, wie wenn sie etwas in die Hand nehmen und missbilligend anschauen würde. »Benimm dich nicht wie ein Idiot und sag mir, was es damit auf sich hatte.«
    Halldór saß mit dunkelrotem Gesicht da und starrte Dóra an. »Wenn die Bullen das untersuchen, werden sie feststellen, dass es verletzte Körperteile waren, die amputiert werden mussten. Zu meinem Job gehört es, solche Dinge zu verbrennen. Stattdessen hab ich sie mit nach Hause genommen.«
    »Ich glaube, du solltest lieber sagen, dein ehemaliger Job, mein Freund. Ich bezweifle, dass du dort noch eine einzige Schicht übernehmen wirst.« Dóra versuchte, die zahlreichen Gedanken und Fragen in ihrem Kopf zu ordnen. »Wie kann man einen Fuß und einen Finger und was auch immer es sonst noch war aufbewahren? Verschimmelt Menschenfleisch nicht? Oder hast du es auch in der Tiefkühltruhe aufbewahrt?«
    »Nein, ich hab’s gebacken«, antwortete Halldór, als gäbe es nichts Normaleres auf der Welt.
    Dóra lachte nervös auf. »Du hast Körperteile gebacken. Oh Gott, ich kann nur sagen, dein armer Verteidiger.«
    »Ich hab sie nicht richtig gebacken«, entgegnete Halldór aufgebracht. »Ich hab sie bei niedriger Hitze im Ofen getrocknet. Dann verderben sie nicht. Oder zumindest nicht so schnell. Außerdem heißt es verwesen und nicht verschimmeln.« Er lehnte sich wütend in seinem Stuhl zurück. »Wir brauchten die Sachen für die Zauberformeln – dadurch wurde das Ganze viel wirksamer.«
    »Und der Finger, der im Árnagarður gefunden wurde? Gehörte der auch zu deinem Backsortiment?«
    »Er war der Erste. Ich wollte Bríet damit ärgern und hab ihn in ihre Kapuze gesteckt. Ich dachte, sie würde sich erschrecken, wenn er ihr ins Gesicht fällt, aber der Finger ist einfach aus der Kapuze gerollt, ohne dass sie es bemerkt hat. Danach hab ich keinen Blödsinn mehr mit Körperteilen gemacht, weil es uns wirklich in Teufels Küche hätte bringen können.«
    Dóra saß da und ließ die Dinge auf sich wirken. Sie hatte genug von diesen Abscheulichkeiten und wechselte das Thema. »Warum hast du uns belogen, als wir dich nach den Reisen nach Strandir und ins Hótel Rangá gefragt haben? Wir wissen, dass du mit Harald da warst.«
    Halldór schaute zu Boden. »Ich wollte nicht, dass ihr mich mit dem Hexereimuseum in Verbindung bringt. Harald ist da auf die Idee mit der Zauberformel in unserem Vertrag gekommen. Ansonsten ist nichts Besonderes passiert. Ich hab draußen auf einer Bank gewartet, während Harald mit der Museumsaufsicht gesprochen hat. Sie haben sich wohl ganz gut verstanden, haben sich herzlich die Hand geschüttelt, als wir wieder gingen. Ich hatte einen tierischen Kater und es ging mir total beschissen, deshalb wollte ich nicht reingehen. Ein zahmer Rabe hat mir Gesellschaft geleistet.«
    »Habt ihr euch auf dem Rückflug nicht über das Museum unterhalten?«, fragte Dóra.
    »Nee, der Pilot war ja dabei.«
    »Und im Hotel Rangá? Was wollte Harald da?«, fragte Dóra. »Ich weiß, dass du dabei warst.«
    Halldór errötete. »Ich weiß nicht, was er da wollte. Jedenfalls war er nicht zum Angeln da. Mehr weiß ich nicht. Wir haben im Hotel übernachtet und Harald ist in der Gegend rumgefahren. Ich bin im Zimmer geblieben und hab gelernt.«
    »Warum hast du ihn nicht begleitet?«, fragte Dóra.
    »Das wollte er nicht«, antwortete Halldór. »Er hat mich mitgenommen, weil ich ihm erzählt hatte, dass ich in einem Fach total hinterherhänge; er wollte mich mit meinen Büchern das ganze Wochenende einschließen, an einem Ort, an dem sowieso nichts los wäre. Und das hat er auch gemacht, also nicht wortwörtlich, aber er wollte mich nicht mitnehmen. Ich weiß nicht genau, wohin er gefahren ist, aber es ist ja ganz in der Nähe von Skálholt.«
    »Ihr müsst doch auch irgendwas zusammen gemacht haben, habt ihr euch nicht unterhalten?«, fragte Dóra.
    »Doch, wir haben uns natürlich abends getroffen, zusammen gegessen und sind anschließend in die Bar gegangen«, sagte Halldór und grinste sie an. »Da haben wir uns dann über alles Mögliche unterhalten, verstehst du?«
    »Und warum hast du behauptet, nichts über diese Reise zu wissen?«, fragte Dóra verwundert. »Und warum um Himmels Willen hast du dich als Harry Potter eingecheckt?«
    »Nur so«, sagte Halldór nervös. »Harald hat mich mit diesem Namen eingecheckt, er fand es lustig, Leuten Spitznamen zu geben, und diesmal war ich eben an der Reihe.«
    »Ich glaube, die

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