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Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition)

Titel: Das letzte Vermächtnis der Templer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas W. Krüger
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Handy.
    „In Ordnung. Danke für die Information“, sagte er. „Wir können uns treffen, sobald meine Frau schlafen gegangen ist. Das vereinfacht die Angelegenheit.“
    Verwirrt schlich Sophia zum nächsten Baum, verbarg sich in dessen Schutz. Der Mann, der dort oben stand, war Tobias Wulff, ihr Cousin. Ihr Instinkt riet ihr zur Vorsicht. Sicherlich war es reiner Zufall, er war Historiker und alte Gemäuer hatten es ihm angetan. Er war mit seiner Frau auf Rundreise. Dennoch – sie erinnerte sich, dass ihr Onkel versucht hatte, sie telefonisch zu erreichen. Bestand da ein Zusammenhang? Oder war sie mittlerweile schlicht paranoid?
    „Dann bis nachher“, beendete Tobias Wulff das Gespräch und ging in die Schänke zurück.
    Du fantasierst nur, sagte Sophia sich. Nein, der Gedanke, der ihr für eine Sekunde durch den Kopf schoss, war völlig absurd. Ihr Cousin war kein Mitglied der Loge.
    „Wo bleiben Sie denn?“, vernahm sie den leisen Ruf eines anderen Mannes.
    Es war Steiner, der ihr ungeduldig entgegenkam.
    „Entschuldigung, ich …“
    „Ist da irgendetwas, das ich wissen sollte?“
    „Nein, nein. Ich dachte nur … nein, es ist alles in Ordnung.“
    „Dann kommen Sie. Meine Männer warten bereits.“
    Angespannt folgte Sophia dem MAD-Offizier. Am Gästehaus blieben sie schließlich stehen.
    „Wir haben noch etwa eine Stunde“, begann Steiner. „Dann müssen Sie die Mertens anrufen und mit ihr einen Übergabeort vereinbaren.“
    „Und Sie garantieren mir, dass Sie meine Schwester befreien.“
    „Wir werden nicht eher auf ihre Forderung eingehen, bis sie uns Ihre Schwester übergibt.“
    Die Situation gefiel Sophia überhaupt nicht. Sie hatte bereits genügend Erfahrungen mit Entführungen und Erpressungen gemacht. Trotz bester Vorbereitung war die Übergabe immer ein riskantes Unterfangen. „Sie wird sicherlich darauf bestehen, dass ich dabei bin.“
    „Das ist sehr wahrscheinlich.“
    „Also müssen Ihre Männer überzeugend wirken.“
    „Darauf können Sie sich verlassen. Sie wird uns nicht entkommen, das gesamte Gelände ist von der GSG neun abgeriegelt.“
    Sophia war nicht sonderlich überrascht.
    „Jetzt kommen Sie“, bat Steiner. „Der Historiker hat bereits damit begonnen, die Bodenplatten zu entfernen, um den Zugang zu der geheimen Krypta zu öffnen.“
    „Sie sind gut informiert“, stellte sie erstaunt fest.
    Steiner grinste. „Ich habe einen meiner Männer in das Team eingeschleust. Er ist über Sprechfunk mit uns verbunden. So wissen wir über alle Schritte Bescheid.“
    Eigentlich hatte Sophia nichts anderes erwartet. Steiner verstand sein Geschäft.
    Angespannt folgte sie dem MAD-Offizier am Brau- und Backhaus vorbei, bis sie den Großen Klosterhof erreichten. Pfützen bedeckten den sandigen Parkplatz. Etwa 40 Meter vor sich sah Sophia die Gebäuderückseite des Mönchsrefektoriums, und rechts davon einen kleinen, mit zwei Bögen überspannten Durchgang zur Klostergasse. Ein Eisengitter versperrte den Zutritt. Am unteren Ende der Klostergasse erkannte Sophia den westlichen Eingang zur Basilika – dort arbeitete der französische Historiker.
    „Ob Tyr schon hier ist?“, fragte sie verunsichert.
    „Er wird sicherlich erst im entscheidenden Moment dazustoßen.“
    „Und Tassone?“
    „Er ist irgendwo auf dem Gelände. Sein Wagen steht noch auf dem Parkplatz.“
    Sie gingen weiter auf das Gebäude zu. Sophia bemerkte zwei schwarze Kleintransporter, die nahe dem Durchgang parkten. „Ihre Männer?“, fragte sie und deutete auf die Wagen.
    Steiner nickte. „Sie werden die ersten sein, wenn der Zugriffsbefehl erfolgt. Es sind auch Männer nahe beim südlichen Zugang postiert.“
    Sophia verriet keine Regung. Sie fühlte sich immer unbehaglicher. Tyr war nicht dumm – was plante er? Wie wollte er entkommen, sollte er das Artefakt tatsächlich finden?
    Zur selben Zeit in der Basilika.
    Stativscheinwerfer leuchteten den Ostchor mit gleißendem Licht aus. Genau am Zugang, an der flachen Stufe, hatten die Arbeiter begonnen, die Steine des Mosaikfußbodens zu entfernen. Mehrere Schubkarrenladungen hatten sie bereits in einer der angrenzenden Nischen angehäuft. Mit Schaufeln schippten sie den darunterliegenden Sand zur Seite. Erwartungsvoll stand der Professor daneben und beobachtete jeden Spatenstich. Die Untersuchungen deuteten mittlerweile auf mehrere Kammern hin, vielleicht sogar auf ein Labyrinth von Gängen und Höhlen. War der Chor über einer uralten, unbekannten

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