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Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition)

Titel: Das Leuchten der Orchideen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Treppe herauf und machte es sich bequem. Später erforschte Julie den Garten und entdeckte weitere Katzen, die um den roten Altar im Tempelhof herumschlichen. Die Tiere saßen auch am langen Swimmingpool oder dösten auf der alten Steinmauer rund um die große chinesische Villa, in der Martine, Shane und Peter wohnten.
    »Komm rein, Julie, wir haben die Bar eröffnet«, rief ihr Peter von seinem Balkon im ersten Stock zu.
    Auf der großzügigen Veranda in einem bequemen Planters Chair, umgeben von antiken Stücken, nippte Julie an ihrem Glas und fühlte sich dabei um hundert Jahre zurückversetzt. Kurz darauf erschienen Christopher, Carl und Tina und Nerida, die Hotelbesitzerin, die sich mit dieser Anlage einen Traum erfüllt hatte. Das Personal war war jung und freundlich, aber sehr diskret. Man servierte den Neuankömmlingen ganz beiläufig ein Tablett mit köstlichen Horsd’œuvres und eine Platte mit Früchten.
    »Ihr seht, warum es unseren Kindern hier gefällt«, sagte Shane. »Auf dem Gelände gibt es so viel zu erforschen, außerdem gibt es einen Film- und Videoraum, Tischtennis und sogar ein Mah-Jongg-Set.«
    »Hier können zwei große Familien unterkommen, ohne einander zu stören, wenn sie ihre Ruhe haben wollen«, fügte Martine hinzu. »Wir hatten schöne Familienurlaube hier, als Carl und Tina auch mit ihren Kindern hier waren.«
    »Was hat es mit all den Katzen auf sich?«, fragte Julie Nerida. »In Kuching hab ich auch viele Katzen gesehen. Woher stammen Ihre?«
    »Ich wohne seit fast zwanzig Jahren auf Langkawi, obwohl ich jedes Jahr meine Familie in Australien besuche«, sagte Nerida. »Und vor einigen Jahren habe ich angefangen, streunende Hunde und Katzen aufzunehmen. Davon gab es jede Menge, also habe ich ein Heim für misshandelte und bedürftige Tiere gegründet. Inzwischen haben wir auch eine gemeinnützige Tierklinik, in der verwilderte Katzen sterilisiert werden. Beide Projekte werden durch Spenden finanziert und von ehrenamtlichen Helfern unterstützt, um herrenlosen Tieren ein würdiges Leben zu ermöglichen. Wie Sie sehen, habe ich eine Menge Katzen adoptiert«, erklärte sie mit Leidenschaft.
    »Und die geknickten Schwänze?«, fragte Christopher.
    »Sind anscheinend eine genetische Eigenart«, erwiderte Nerida. »Ach, da ist ja Aidi. Ein sehr sympathischer Mensch«, sagte sie zu Julie. »Der beste Naturforscher und Führer auf der Insel und ein guter Freund von mir.«
    Aidi trug khakifarbene Shorts und ein ebensolches Hemd. Auf seinem runden, freundlichen Gesicht mit den halb malaiischen, halb chinesischen Zügen lag ein ständiges Lächeln, und Julie fand ihn auf Anhieb sympathisch. Er scherzte und lachte viel, aber sie stellte auch rasch fest, dass er eine schier unerschöpfliche Quelle des Wissens war.
    »Aidi kennt die Insel wie kein Zweiter, und wenn er Sie auf eine Führung mitnimmt, bekommen Sie Einblick in eine andere Welt«, versprach Nerida.
    »Das hat Christopher auch erwähnt«, sagte Julie.
    »Darf ich mitkommen?«, fragte Christopher. »Ich war schon seit einer Ewigkeit nicht mehr mit Aidi unterwegs.«
    »Du bist ja auch immer mit Angeln und Faulenzen am Pool beschäftigt«, warf Peter ein.
    »Ich mache mich jetzt lieber wieder an die Arbeit, denn ich muss Alice, meine Partnerin, ablösen«, sagte Nerida. »Wir eröffnen demnächst eine Ferienanlage in Penang, deshalb fahren wir ständig hin und her. Und morgen will sie wieder hin, um zu sehen, wie die Renovierung unserer vier alten chinesischen Shophouses vorankommt.« Martine begleitete Nerida zum Eingang und unterhielt sich leise mit ihr.
    Aidi wandte sich an Christopher und Julie. »Ihr beide wollt euch also morgen früh um sechs mit mir treffen? Und ein paar Stunden lang die verborgenen Regionen der Insel erkunden? Bringt Sonnencreme, Hüte und Kameras mit. Ich sorge für kalte Getränke.«
    »Hört sich gut an«, meinte Christopher. »Ist das für dich in Ordnung, Julie?«
    Sechs Uhr kam ihr ein bisschen früh vor, aber ihr war klar, dass sie aufbrechen mussten, bevor es richtig heiß wurde. »Ich kann es gar nicht erwarten.«
    »Komm doch morgen Abend zum Essen, Aidi«, schlug Christopher vor. »Und bring deine Familie mit.«
    »Wie wär’s, wenn ihr alle in meine Gegend rüberkommt? Da gibt es ein hervorragendes Fischlokal«, erwiderte Aidi.
    »Macht mal nicht allzu viele Pläne«, mischte sich Martine ein, die wieder zurückkam. »Wir sind schließlich hier, um auszuspannen.«

    Nach einem geruhsamen Mittagessen

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