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Das Leuchten der schottischen Wälder

Das Leuchten der schottischen Wälder

Titel: Das Leuchten der schottischen Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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hatte keinen Penny mehr im Portemonnaie, um den Mann oder andere Ausgaben bezahlen zu können.
    In ihrer Verzweiflung rief sie Mr. Bruneel, den Vorsitzenden vom Züchterverband, an und bat ihn um Hilfe. Sie hatte seine Anschrift und die Telefonnummer in den Unterlagen ihrer Mutter gefunden. Sie erklärte ihm die Situation und fragte schließlich: „Mr. Bruneel, was soll ich machen?“
    „Miss Mackingtosh, beruhigen Sie sich. Ich habe Ihnen doch angeboten, mich um den Verkauf Ihrer Jungtiere zu kümmern, Ihre Mutter hatte schon fünf Jährlinge ausgesucht. Wenn Sie wollen, schicke ich morgen einen Züchter, der an dem Kauf sehr interessiert ist, vorbei. Zeigen Sie ihm die Tiere, die ganze Herde am besten, damit er sieht, dass es sich um gepflegte, wohlgenährte Tiere handelt, und halten Sie die Papiere bereit, damit er sie einsehen kann.“
    „Danke, Mr. Bruneel. Ich werde alles vorbereiten. Kann ich mich auf den Mann und sein Angebot verlassen?“
    „Wir haben festgelegte Preise, Sie können sich ganz bestimmt auf ihn verlassen. Wir sind ein kleiner, aber sehr exquisiter Verband, bei uns wird Vertrauen und Ehrlichkeit ganz groß geschrieben.“
    „Danke, Mr. Bruneel. Sie müssen mich verstehen, denn ich habe keine Ahnung von solchen Verkäufen und Verhandlungen.“
    „Verlassen Sie sich auf mich. Ich habe aber auch eine Frage. Werden Sie die Herde behalten? Gute Zuchtalpakas sind sehr gefragt.“
    „Darauf kann ich Ihnen noch keine Antwort geben, Mr. Bruneel. Im Augenblick habe ich große Probleme mit der Arztpraxis, und wenn diese sich nicht lösen lassen, werde ich auf die Farm angewiesen sein, dann muss ich mit der Herde die Praxis finanzieren.“
    „Das kann ich verstehen. Und ich rate Ihnen, sich für die Überlegungen und Entscheidungen genügend Zeit zu nehmen.“
    „Ja, die werde ich brauchen. Im Augenblick befasse ich mich mit Lehrbüchern über die Zucht und die Haltung von Alpakas, und ich bin sehr froh, dass der Winter vorbei ist und die Herde draußen sein kann.“
    „Wenn Sie Ratschläge brauchen, wenden Sie sich an mich, wir vom Verband haben da so unsere eigenen Vorstellungen von der Zucht, die in den offiziellen Lehrbüchern nicht unbedingt vertreten sind.“
    „Danke, Mr. Bruneel, ich bin sehr froh über Ihre Unterstützung. Wie heißt der Interessent, der morgen herkommt?“
    „Mr. Galiere aus der Nähe von Fort William. Er hat eine neue Herde aufgebaut und braucht dringend Jährlinge, ich hatte ja schon im Interesse Ihrer Mutter mit ihm gesprochen.“
    „Das ist gut, dann weiß ich Bescheid. Und vielen Dank für Ihre Mühe.“
    „Gerne, und rufen Sie mich jederzeit an, wenn Sie Rat und Hilfe brauchen. Wir Alpakazüchter sind ein eingespieltes Team, hier unterstützt jeder jeden, weil wir diese aparten Tiere so mögen.“
    Nachdenklich stellte Lena den Hörer in die Station zurück. Wenn das so weitergeht, muss ich mich auf die Farm konzentrieren, dachte sie, doch warum bin ich dann Ärztin geworden? Medizin zu studieren, anderen Menschen helfen zu können, das war mein Lebenstraum, und nun stehe ich hier im weißen Kittel und überlege, wie ich mit dem Verkauf von Alpakas die Arztpraxis am Leben erhalte.
    Enttäuscht und trotzig knöpfte sie den Kittel auf, zog ihn aus und Gummistiefel an. Dann klebte sie einen Zettel an die Praxistür und schrieb darauf: „Bin im Stall!“ Sie ging hinüber, um den großen Laufstall zu reinigen und für die Herde vorzubereiten, die abends zurück in die Unterkunft musste, damit der eventuelle Käufer von Jährlingen am nächsten Morgen die Tiere besichtigen und der Zehenschneider mit der Arbeit beginnen konnte.
    Mit Schubkarre, Schaufel und Besen begann Lena, den Mist zusammenzufegen und nach draußen zu bringen. Zum Glück verrichten die Alpakas alle an einer bestimmten Stelle ihr Geschäft, dachte sie, und Gott sei Dank habe ich es nicht mit Kühen zu tun, deren Dung zu entfernen wäre wirklich eine Mistarbeit.
    Gegen Mittag rieb sie sich stöhnend den Rücken und die Arme und sah sich um. Fertig, dachte sie, jedenfalls mit dem Ausmisten. Sie ließ Wasser in die Getränkewannen laufen, verteilte das restliche Stroh und kletterte auf den Heuboden, um das letzte Futter durch die Luke nach unten zu schieben. Wenn das so weitergeht, überlegte sie, muss ich, falls ein Patient in die Praxis kommt und tatsächlich die Behandlung auch bezahlen will, darum bitten, statt mit Eiern und Milch lieber mit Heu zu bezahlen. Der Winter ist lang und die Herde

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