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Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition)

Titel: Das Licht der Hajeps - Guerillas (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doska Palifin
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frühstücken und würde sich sehr freuen, wenn du ihm dabei Gesellschaft leisten könntest.“
    „Oh Gott! Ausgerechnet ich soll ihm Gesellschaft leisten?“ Margrit war entsetzt. Gewiss erwartete der Skorpion, dass sie ihm die Wunderwaffe zeigte. „Wo ist George?“
    Renate zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung! Mach’ dich nur schleunigst fertig, ja? Der Skorpion wartet nämlich nicht gerne. Wir werden dir dein Bett machen und deine Sachen in den Schrank hängen, während du duschst, okay?“
    Margrit dachte kurz nach. Hatte sie eigentlich irgendwelche besonderen Werte bei sich? Immer noch war sie ein wenig wirr im Kopf, hatte sie die schrecklichen Albträume vor Augen. Da fielen ihr die Pfeifstäbchen ein, mit welchen die Hajeps sie im Traume verfolgt hatten.
    Ja, sie hatte eines davon gestern aufgehoben und in ihrer Gürteltasche verstaut. Oh Gott, wenn die Hajeps nun das komische Stäbchen mit Absicht hatten fallen lassen, weil sie wussten, dass Margrit sich versteckt hatte und es später aufheben würde? Vielleicht war es in Wirklichkeit ein Sender, mit dem man herausfinden konnte, wo die Untergrundorganisation der Menschen verborgen war und Margrit hatte ahnungslos diesen Sender bis hier nach unten geschmuggelt!
    Margrit wurde bei diesem Gedanken heiß und kalt. Was sollte sie tun? All ihre Sorge Renate mitteilen und ihr diesen Sender übergeben? Was würde man mit ihr machen, wenn ihre schlimmen Befürchtungen womöglich zutrafen? Nein, sie wollte leben, zumindest so lange, bis sicher war, dass wirklich niemand aus ihrer Familie lebte. Sie brauchte Mut und Kraft, um nach ihren Kindern, nach ihrer Mutter zu suchen. Darum wollte sie einfach an so etwas Schrecklichem nicht mehr länger denken. Vielleicht war es wirklich nur ein Pfeifstäbchen, mit welchem man Lebewesen, vielleicht sogar Hajeps, aufspüren konnte und insofern sogar ganz nützlich für die Maden. Womöglich war es sogar noch eine Chance, auch wenn dieses Ding sicher nicht mit Danox zu vergleichen war, für ein rettendes Plätzchen in dieser Organisation.
    „Okay!“ sagte sie darum, ergriff sich die Gürteltasche, in welche sie gestern das Stäbchen gepackt hatte, frische Kleindung, die man ihr gestern Abend hingelegt hatte und ein Handtuch und verschwand damit aus dem Zimmer, um zu den Duschräumen zu laufen. In ihrer Nase hatte sie nur ein dumpfes Gefühl, sie war noch immer dick angeschwollen und sie hatte Muskelkater. Sie bewegte den Kopf hin und her, um die Nackenmuskulatur zu entspannen. Dabei sah sie aus dem Augenwinkel, dass zwar Renate Margrits Zimmer verlassen hatte, dafür aber Gesine in ihr Zimmer schlich.
    ‚Moment!‘ dachte sie skeptisch. ‚Jetzt zurücklaufen oder nicht?‘
    Wieder sah sie keinen wirklichen Grund und machte stattdessen die Tür zu den Duschräumen auf.

Kapitel 12
     
    Nach etwa einer halben Stunde folgte Margrit frisch angekleidet, aber mit weichen Knien, Rita, einer stämmigen Mittdreißigerin südländischen Typs, durch die mit wunderbaren Blumenmustern bemalten und hübsch beleuchteten Tunnelgewölbe. Was würde man mit Margrit machen, wenn man herausbekam, dass das Pfeifstäbchen womöglich ein Sender war?
    Schließlich klopfte Rita an eine Tür. Hatte jemand dahinter geantwortet? Margrit hatte nichts gehört. Jedenfalls öffnete Rita einfach und lief in den erstaunlich wohnlich und nostalgisch eingerichteten Raum. Man konnte sogar Salon dazu sagen, und er war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das beste Zimmer, was die Maden zu bieten hatten, das sie ihrem Oberkommandierenden für das Frühstück opferten. Der saß wohl zwischen jenen fünf Männern dort hinten um einen Tisch herum, auf dem eine kleine Vase mit Herbstblumen stand.
    Etwas weiter weg von diesen Männern, die ziemlich aufgeregt miteinander plauderten und Margrit keines Blickes würdigten, war ein uralter Billardtisch zu sehen, hinten links in der Ecke. Daneben war ein weiterer Eingang, verhangen mit einem roten, bodenlangen Tuch, hinter welchem Rita gerade verschwand, wohl um in der Küche zu helfen.
    Links und rechts, mit dem Rücken zur Wand, standen in jeweils einer Ecke zwei Wachen, oder konnte man dazu Bodyguards sagen? Aber dafür sahen sie viel zu wüst aus! Sie waren so starr, dass sie Seeräuberpuppen aus dem Wachsfigurenkabinett ähnelten. Ein adrett gekleidetes, rundliches Mädchen mit kurzen, braunen Haaren stellte gerade einen Korb mit Brot auf den Tisch. Sie hatte wohl gerade Margrit entdeckt und beugte sich

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