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Das Licht der Phantasie

Das Licht der Phantasie

Titel: Das Licht der Phantasie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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den mentalen Allerwertesten. »Äh, nein«, erwiderte er. »Vielleicht ist es besser, wir bleiben hier und stehen alles durch.«
    »Du scheinst dir wegen des Sterns keine großen Sorgen zu machen, oder?«
    »Er bedeutet Leben, nicht etwa Tod«, sagte Rincewind.
    »Wie bitte?«
    »Wie was?«
    »Es ist schon wieder passiert!« entfuhr es Zweiblum und richtete vorwurfsvoll den Zeigefinger auf ihn. »Du sagst etwas und kannst dich einige Sekunden später gar nicht mehr daran erinnern.«
    »Ich meinte nur, es sei besser, in diesem Universum zu bleiben«, wandte Rincewind ein.
    »Du hast gesagt, der Stern bedeute Leben und nicht Tod«, hielt ihm Zweiblum entgegen. »Deine Stimme klang brüchig und schien aus weiter Ferne zu kommen. Habe ich recht?« Er wandte sich an den Ladeninhaber.
    »Ja«, bestätigte der kleine Mann. »Ich glaube, er schielte auch ein wenig.«
    »Der Zauberspruch – das ist die einzige Erklärung«, ächzte Rincewind. »Er versucht, mich ganz zu übernehmen. Ein freches Bürschchen, ha! Er weiß, was geschehen wird, und anscheinend will er, daß wir nach Ankh-Morpork zurückkehren.« Rasch fügte er hinzu: »Was auch meinem Wunsch entspricht. Kannst du uns dorthin bringen?«
    »Die große Stadt am Ankh? Ein Labyrinth aus Straßen und Gassen, die wie Jauchegruben stinken?«
    »Ankh-Morpork kann auf eine lange und höchst ruhmreiche Geschichte zurückblicken«, sagte Rincewind steif und fühlte sich in seinem Heimatstolz verletzt.
    »Mir gegenüber hast du etwas anderes behauptet«, warf Zweiblum ein. »›Es ist die einzige Stadt, die mit einem dekadenten Niedergang begann.‹ So lauteten deine Worte.«
    Rincewind wirkte verlegen. »Ja, nun, äh, aber ich bin dort zu Hause, verstehst du?«
    »Nein«, erwiderte der Ladeninhaber. »Eigentlich nicht. Ich sage immer: Man ist dort zu Hause, wo man seinen Hut aufhängt.«
    »Ich glaube, da irrst du dich.« Zweiblum strahlte. Er freute sich immer über eine Gelegenheit, andere Menschen an seiner Weisheit teilhaben zu lassen. »Das Ding, an dem man Hüte aufhängt, heißt Hutständer. Der Begriff Heimat…«
    »Ich sollte jetzt besser die Vorbereitungen für eure Rückkehr treffen«, sagte der Ladeninhaber hastig, als sich Bethan näherte. Geduckt eilte er an ihr vorbei.
    Zweiblum folgte ihm.
    Die Einrichtung des Raums auf der anderen Seite des Vorhangs bestand aus einem schmalen Bett, einem Ofen, der dringend gereinigt werden mußte, und einem dreibeinigen Tisch. Der Ladeninhaber strich kurz über die hölzerne Oberfläche, und daraufhin erklang ein Geräusch, das der Tourist mit einem Korken verglich, der langsam aus einem dünnen Flaschenhals rutschte. Von einem Augenblick zum anderen enthielt die Kammer ein von Wand zu Wand reichendes Universum.
    »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte der Winzling, als Sterne über sie hinwegglitten.
»Habe ich auch nicht«, entgegnete Zweiblum. Seine Augen funkelten begeistert.
»Oh«, machte der Ladeninhaber enttäuscht. »Wie dem auch sei: Es ist natürlich nicht echt, nur ein vom Geschäft projiziertes Trugbild.«
    »Kannst du jeden beliebigen Ort aufsuchen?«
    »Nein, nein!« antwortete der kleine Mann zutiefst schockiert. »Weißt du, es gibt viele integrierte Sicherheitssysteme. Hätte ja auch keinen Sinn, irgendeine Stadt mit zu geringem Pro-Kopf-Einkommen aufzusuchen. Außerdem ist eine geeignete Mauer notwendig. Ah, hier ist ja deine Welt! Ziemlich scheibenförmig, würde ich sagen. Um nicht zu sagen: geradezu rund und platt. Und recht klein noch dazu. Eine winzige Insel im Ozean der Raumzeit. Eine Oase in der Wüste der Unendlichkeit. Eine…«
    Zweiblum seufzte.
     
     

D er Raum mit seiner samtenen Schwärze, in der Myriaden Sterne wie Diamantenstaub funkeln. Oder wie sehr weit entfernte große Kugeln aus explodierendem Wasserstoff, wie manche Leute behaupten würden. Was jedoch weiter keine Rolle spielt: Die meisten Menschen zucken in dieser Hinsicht ohnehin nur mit den Schultern.
    Ein Schatten schluckt das Gleißen und Glitzern, ein Schemen, der noch dunkler ist als der Raum.
    Aus dieser Perspektive gesehen, wirkt er auch wesentlich größer, denn der Kosmos ist nicht an sich riesig, bietet nur Platz genug, um gewaltig zu sein. Planeten sind groß, aber das sah der Schöpfungsplan vor, und niemand mit den richtigen Ausmaßen kann für sich in Anspruch nehmen, nur deshalb besonders klug oder gewitzt zu sein.
    Das Etwas jedoch, das einen beachtlichen Teil des Himmels zu fressen scheint, ist kein

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