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Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2

Titel: Das Licht in Buddhas Spiegel - Neal Carey 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Don Winslow
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Schuß… Ich bekam Angst… rannte weg.«
    »Sie dachten, ich wäre tot.«
    »Ja, bis Sie überall diese Nachrichten hinterlassen haben. Ich war froh, daß Sie am Leben waren, aber ich wollte Sie vor der Gefahr warnen. Deswegen wollte ich mich mit Ihnen treffen, aber Sie haben diesen Mann mitgebracht.«
    »Welchen Mann?«
    »Den Mann, der uns in Kalifornien gejagt hat, den großen Chinesen.«
    »Ich bin mit jemand aus Hongkong gekommen.«
    »Nein. Ich habe ihn im Hotel in San Francisco gesehen.«
    »Mark Chin?«
    »Ich weiß seinen Namen nicht.«
    Mark Chin und Ben Chin, die sich so ähnlich sahen… Sie hielt Ben für Mark, dachte, sie wäre hereingelegt worden, und rief ihre Truppen zu Hilfe.
    »Sind Sie bei der CIA?« fragte sie.
    »Nein, ich ermittle privat.«
    »Ich verstehe nicht.«
    Ich auch nicht. »Glauben Sie, daß ich zum Peak gekommen bin, um Sie zu töten? Um Sie aufs Kreuz zu legen?«
    Sie nickte.
    »Glauben Sie, daß ich deswegen hier bin?«
    Sie nickte wieder.
    »Weil Sie glauben, daß ich von der CIA komme?«
    »Nein.«
    »Wer dann?«
    »Weißer Tiger.«
    »Weißer Tiger? Was zum Teufel ist Weißer Tiger?«
    Weißer Tiger, erklärte sie ihm, war die mächtigste der Hongkonger Triaden. Sie war Anfang der Siebziger zerschlagen worden, die Anführer waren nach Taiwan geflohen, wo sie in Form von Obdach, Geld und Macht willkommen geheißen worden waren. Reorganisiert und refinanziert, reinfiltrierte der Weiße Tiger Hongkong und rekolonisierte Außenstellen in New York, London, Amsterdam und San Francisco. Natürlich ging es um die üblichen Geschäfte wie Lohnbetrug, Drogenhandel, Prostitution und Erpressung, aber die Triade übernahm auch Aufträge des taiwanesischen Geheimdienstes für Überwachungen, Kidnappings und Morde. Seine Rolle in Hongkong bestand vor allem darin, ein Gegengewicht zu den prokommunistischen Triaden wie 14K zu bilden.
    »Und Sie glauben, Chin ist Weißer Tiger?«
    »Natürlich.«
    Natürlich. Man hat mich von Anfang an benutzt, zumindest von der Carney Street an, vom guten alten Chinatown Holiday Inn an. Mark Chin verfolgte dieselbe Spur wie ich, ließ mich aber die Arbeit machen. Er hat meine hundert Mäuse am Coit Tower kassiert, ist auf dem Weg zum Pier 39 zu einer Telefonzelle marschiert und hat ein paar seiner Leute gerufen, die mich so gut beschattet haben, daß ich nichts mitbekommen habe. Er muß sich totgelacht haben, als ich ihn bat, mich in Hongkong verschwinden zu lassen. Er hat mich einfach an seinen Cousin Ben weitergegeben, den ich als Beschützer mit zum Peak genommen habe. Und den ich auch hierher mitgenommen habe. Scheiße.
    Er fragte Lan: »Was hat Taiwan gegen den guten Doktor?«
    Pendleton öffnete die Badezimmertür und antwortete:
    »Sie wollen nicht, daß ich nach China gehe«, sagte er. »Und was zur Hölle ist hier los?«
    Neal stand langsam auf und hob die Hände vor der Brust. »Das versuche ich auch rauszukriegen, und ich glaube, ich habe dafür nicht viel Zeit.«
    »Da haben Sie recht«, sagte Pendleton. »Darf sie sich wenigstens anziehen?«
    »Yeah.«
    Lan stand auf und ging zurück in den anderen Raum. Neal konnte sie Kommodenschubladen aufziehen hören. Er fragte sich, ob sie mit einer Waffe zurückkommen würde. Er fragte sich, warum er ihr vertraute.
    »Sie waren dabei, mir von Taiwan zu erzählen«, sagte Neal zu Pendleton, als wären sie bei einem netten Small talk auf einer Cocktailparty unterbrochen worden.
    »Die Taiwanesen wollen mich tot.«
    »Warum?«
    »Sie sind AgriTechs größte Kunden.«
    »Ich hatte heute nacht ein langes Gespräch mit jemandem namens Simms.«
    »Wer ist das?«
    »Er arbeitet mit Paul Knox.«
    »Oh.«
    »Oh. Und der hat mir erzählt, was Sie in Ihren Reagenzgläsern brauen, Doc. Warum sollte das Taiwan kümmern?«
    »Wir haben es entwickelt, um es nach Taiwan zu verkaufen.«
    »Was will Taiwan mit einem Herbizid, das Mohn vernichtet?«
    »Weil Heroin Macht ist. Weil sie Nord-Thailand, Laos und Burma kontrollieren wollen. Das goldene Dreieck. Und sie wollen ganz bestimmt nicht, daß die Chinesen es haben, denn die Chinesen würden es benutzen. Heroin ist Taiwans wichtigstes Busineß. Sie scheißen sich in die Hosen vor Angst, daß die Chinesen einen solchen Hammer gegen sie in der Hand hätten.«
    Also waren es die Taiwanesen, die durch ihre Weiße-Tiger-Kollegen versucht hatten, den, den sie für Pendleton hielten, in einem Jacuzzi in Marin County zu erledigen. Die Taiwanesen wollten ihn tot, die CIA wollte ihn

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