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Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Das Lied der roten Steine: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynne Wilding
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Kind. »Was passierte mit Meggie?«
    »Das weiß ich noch nicht«, gab Marcus zu. »Ich erwarte in Kürze weitere Informationen. Aber«, fuhr er nach einer kleinen Pause fort, »was wir bislang wissen, ergibt schon ein Bild. Es erklärt nur noch nicht die Verbindung zwischen Sarah und den anderen Männern, außer Elijah.« Er lächelte Jessica an. »Aber ich hoffe, wir können unter Hypnose mehr darüber erfahren.«
    Er bat Jessica, sich in den bequemsten Sessel zu setzen, und bedeutete Simon und Nan, sich außerhalb ihres Sichtfeldes zu halten, damit sie sich auf das konzentrieren konnte, was er tat. Er zog einen kleinen Recorder hervor und zeigte ihn ihr. »Wenn es dir und Simon recht ist, möchte ich das Gespräch gerne aufzeichnen. Das könnte uns später nützlich sein.«
    »Von mir aus«, meinte Jessica.
    »Das ist absolut schmerzfrei«, versicherte Marcus ihr lächelnd. »Ich hoffe nur, du bist für Hypnose empfänglich. Das ist nicht jeder, weißt du. Ich möchte, dass du dich hierauf konzentrierst.« Er zog einen Anhänger mit einer runden Scheibe aus der Tasche und hielt ihn ihr vor die Augen. »Sieh zu, wie er sich dreht, und konzentriere dich ausschließlich darauf. Und zähl dabei bitte von hundert rückwärts. Nach einer Weile wirst du müde werden und die Augen schließen wollen. Kämpf nicht dagegen an, überlass dich ganz diesem Gefühl. Dann wirst du nur noch meine Stimme hören und tun, was ich sage.«
    »Neunundneunzig, achtundneunzig.« Jessica fühlte sich komisch und nicht im Mindesten müde. »Achtundachtzig, … sechsundsiebzig.« Die Scheibe schien sich immer schneller zu drehen, sie musste zwinkern. »Vierundsechzig.« Ihre Augenlider wurden schwer. Sie würde sie eine Weile schließen. Was sagte Marcus gerade …? Er hatte eine schöne, weiche Stimme, der man gerne zuhörte. »Einundsechzig …«
    »Entspann dich, Jessica, dir kann nichts geschehen. Entspann dich einfach. Jeder Knochen in deinem Leib, jeder Muskel wird schwerer und schwerer, auch deine Augenlider. Schließ sie, Jessica. Entspann dich, atme tief ein und aus. Ich werde dich nun in der Zeit zurückführen zu einigen Ereignissen in deinem Leben.«
    Er wartete etwa noch eine Minute, um zu sehen, ob sie auch wirklich tief und gleichmäßig atmete. »Nun, Jessica, es ist dein fünfundzwanzigster Geburtstag. Wie heißt du, und wo bist du?«
    »Mein Name ist Jessica Rose Ahearne, und ich bin in einem Restaurant in Perth. Alison, Keith und Dad sind bei mir. Wir haben doppelt Grund zum Feiern, da ich gerade einen großen Bonus von meinen Arbeitgebern, Lowe und Greiner, bekommen habe.«
    »Das ist gut. Jetzt bist du sechzehn, und es sind Weihnachtsferien.«
    Sie zögerte etwa zwanzig Sekunden. »Ich habe eine tolle Zeit mit meinen beiden besten Freundinnen Liah und Christine am Strand. Drei Jungs machen uns an. Der in der Mitte gefällt mir. Sie kommen zu uns herüber«, in ihrer Stimme lag mädchenhafte Vorfreude. »Er heißt Michael. Oh, er ist nett … Er fragt mich, ob ich mit ihm ins Drive-in komme. Dad wird es mir nicht erlauben, deshalb muss ich mich rausschleichen.«
    »Ist das nicht unrecht, Jessica?«
    »Ja, aber ich habe das schon öfter getan. Dad ist ziemlich streng, und mir macht es ehrlich gesagt einfach Spaß. Ich muss nur aufpassen, dass Alison es nicht rauskriegt, sonst macht sie mich zur Schnecke.«
    »Schön, Jessica, das ist sehr gut. Wir gehen nun noch ein wenig weiter zurück. Du bist … zehn, und du bist zu Hause. Was passiert gerade?«
    »Mami ist so krank«, ihre Stimme zitterte. »Sie kann nicht aufstehen, und Dad macht sich ernsthaft Sorgen. Er spricht kaum mit mir und Alison, sondern ist fast die ganze Zeit bei Mami. Alison ist richtig gemein.« Jessica klang jetzt fast kindlich. »Sie sagt, Mami hätte das große K, was auch immer das ist, und dass sie wahrscheinlich in ein oder zwei Jahren stirbt. Ich hasse Alison, sie lügt.« In ihren Augenwinkeln blinkten Tränen und liefen ihr schließlich über die Wangen.
    »Schon gut, Jessica«, beruhigte sie Marcus. »Du musst nicht traurig sein. Entspann dich, lass den Schmerz gehen. Jetzt bist du noch viel jünger, dreieinhalb Jahre alt und im Kindergarten. Magst du den Kindergarten, Jessica?«
    »O ja«, erwiderte sie mit Babystimme. »Zuerst nicht, weil Mami mich allein gelassen hat, aber dann habe ich eine Freundin gefunden. Sie heißt Tara. Wir spielen zusammen.« Sie kicherte. »Sie beschützt mich vor Alex, weil er so grob ist. Ich mag Alex nicht, weil

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