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Das Locken der Sirene (German Edition)

Das Locken der Sirene (German Edition)

Titel: Das Locken der Sirene (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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so wie du, aber ich kann’s versuchen. Das ist es mir wert, wenn ich dann mit dir zusammen sein kann.“
    „Aber das wärst dann nicht mehr du. Es wäre ein anderer Wesley, wenn du versuchst, so zu sein, wie ich dich will. Ich lasse nicht zu, dass du das, was du bist, opferst, nur um mit mir zusammen zu sein.“ Wesley schüttelte den Kopf und ging zur Tür. „Wesley, bitte …“
    Sie wollte aufstehen. Wollte zu ihm.
    „Lass es!“ Er hob abwehrend die Hand. Sie erstarrte mitten in der Bewegung. „Entschuldige dich nicht, und versuch nicht, es zu erklären. Ich werde damit schon irgendwie leben. Ich möchte einfach nur nicht, dass du darüber redest.“
    „Es tut mir so leid“, sagte sie. Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern.
    „Hey“, sagte er gespielt leicht. „Wenigstens war’s nicht Søren.“
    Nora zuckte mit den Schultern und biss die Zähne zusammen. „Wes – bitte, darf ich dir die Kämme zurückgeben? Ich kann mir kaum vorstellen, wie viel sie gekostet haben, und ich weiß …“
    „Behalt sie.“ Er nahm den Kaffeebecher und steuerte wieder die Tür an. Einen Moment blieb er neben ihr stehen. Sie machte sich auf dem Stuhl ganz klein. „Sie werden in deinem Haar wunderschön aussehen.“
    Nora legte den Kopf auf ihre Knie. Ihr Magen knurrte nach dem Stress und vor Hunger. Sie hatte seit gestern Nachmittag nichts mehr gegessen. Doch der Gedanke an Essen machte es nur noch schlimmer.
    „Ich muss jetzt los“, sagte Wesley. „Lerngruppe.“
    „Pass auf dich auf.“
    Wesley ging ohne ein Wort. Die Tür fiel hinter ihm zu. Sie hörte den Motor von seinem Wagen aufheulen und wegfahren. Und sie wusste, dass sie allein war. Nora hüstelte leise und versuchte so, den Druck in ihrer Kehle zu mildern. Sie stand auf und schenkte sich einen Becher Kaffee ein. Kurz überlegte sie, den Kaffee mit einem Schuss Whisky zu versetzen.
    Sie trank den Kaffee in kleinen Schlucken und genoss die bittere Hitze. Danach beschloss sie, dass sie dringend mehr Schlaf brauchte oder noch mal unter die Dusche musste. Nein, das stimmte nicht. Was sie wirklich brauchte,
wen
sie brauchte, war …
    Die Türglocke schrillte und erlöste sie von der gefährlichen Bahn, die ihre Gedanken zu nehmen drohten. Sie stellte den Becher auf den Küchentisch und ging zur Tür.
    Auf der Veranda stand eine fremde Frau. Ihr Haar hatte diesen eleganten Rotton, und ihre blasse Haut war mit überaus vorteilhaften blassen Sommersprossen übersät. Sie war unbeschreiblich hübsch, und Nora schätzte, dass sie knapp unter dreißig war. Doch ihre strahlend schönen türkisfarbenen Augen verströmten eine Weisheit und Klugheit, die ihr Alter übertrafen.
    „Hallo“, sagte Nora.
    „Miss Sutherlin“, sagte die Frau. Nach den ersten klingenden Worten aus ihrem Mund wusste Nora sofort, wenn sie vor sich hatte. „Tut mir leid, wenn ich Sie störe. Ich bin …“
    „Mein Gott“, hauchte Nora. „Sie sind Grace Easton.“
    „Das stimmt“, sagte sie. „Woher …“
    „Waliserin, wunderschön, Sommersprossen. In dieser Gegend trifft man diese Kombination nicht allzu oft an.“ Nora lächelte sie an. Sie hatte das Gefühl, dieses Treffen sei irgendwie vorherbestimmt. „Bitte, kommen Sie rein.“

33. KAPITEL
    N ora schüttete den Kaffee in den Ausguss und genehmigte sich stattdessen Tee. Sie goss eine zweite Tasse ein und stellte sie vor Grace auf den Küchentisch.
    „Milch?“, bot Nora an.
    „Danke, nein. Zachary hat mich immer einen Häretiker geschimpft, weil ich meinen Tee ohne Milch trinke.“
    „Das ist wirklich nicht besonders englisch“, neckte Nora sie. „Aber Sie sind ja auch Waliserin.“
    „Mein Vater ist Waliser. Meine Mutter ist Irin.“
    „Das sieht man.“ Nora beneidete Grace um die roten Haare und die herrlichen Sommersprossen. „Können Sie etwa auch mit irischem Akzent sprechen?“
    „Ein wenig. Aber ich bin in Wales aufgewachsen. Zachary kann den irischen Aktzent viel besser imitieren.“
    „Ehrlich?“ Nora grinste. „Dieser Blödmann! Das hat er mir nie verraten.“
    Grace lächelte nur und nippte an ihrem Tee. „Er ist ein Mann mit vielen Talenten“, erklärte sie. „Sie sind wirklich sehr freundlich zu mir. Ich weiß schon, Sie müssen mich für verrückt halten, weil ich einfach so vor Ihrer Haustür auftauche. Ich fliege morgen früh zurück, und ich kann ihn nirgends finden. Ich habe Mr Bonner angerufen, und er gab mir Ihre Adresse. Er meinte, Sie arbeiten mit Zachary manchmal auch an den

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