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Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Titel: Das Mädchen auf den Klippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
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nahm es aus der Tasche und hielt es so, dass Maureens Blick auf den bunten Einband fallen musste. „Schau, Maureen, wie Christopher mit seinem Pu spazieren geht. Mein Sohn hatte am liebsten die Stelle, in der Pu nicht mehr aus der Kaninchenhöhle herauskriechen kann, weil er sich so vollgefressen hat.“
    Janices Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Lange Minuten vergingen, bevor Maureen sich bewegte. Sie hob die Hand und legte sie auf Pu.
    Die junge Frau wagte kaum zu atmen. Erst nach einer Weile sagte sie: „Ja, das ist Pu, Maureen. Erkennst du ihn?“ Das Mädchen gab ihr keine Antwort, trotzdem fühlte sie, dass sie einen Weg gefunden hatte, der sich lohnte weiterzugehen, und sie war fest en tschlossen, nicht aufzugeben. Vielleicht gelang es ihr, Maureen ins Leben zurückzuführen.
    12. Kapitel
    Es war tief in der Nacht, als Janice erwachte, weil sie glaubte, Kinderstimmen zu hören. Mit angehaltenem Atem lag sie minutenlang in der Dunkelheit und versuchte herauszufinden, ob sie sich diese Stimmen nur einbildete. Nein, sie bildete sich die Stimmen nicht ein. Zwei kleine Kinder flüsterten und kicherten miteinander und sie war sich ganz sicher, dass eine von ihnen David gehörte.
    Die junge Frau wagte nicht, das Licht einzuschalten. Sie setzte sich vorsichtig im Bett auf. „David“, flüsterte sie und streckte die Hand aus, so, als wollte sie nach ihrem Sohn greifen.
    Sekundenlang war es ihr, als würde sie eine flüchtige Berührung spüren. „David, Schätzchen, wo bist du?“, fragte sie und griff nach dem Teddy. „Siehst du, Pu ist bei mir. Er...“
    Janice schrak zusammen. War sie dabei, den Verstand zu verlieren? David war tot, er konnte nicht zu ihr zurückkehren. Sie dac hte daran, wie ihr Wagen sich überschlagen hatte und hörte ihren Sohn vor Entsetzen aufschreien. Aufstöhnend vergrub sie ihr Gesicht in den Kissen.
    „Ich habe dich lieb, Mommy“, flüsterte eine Kinderstimme dicht an ihrem Bett und sie spürte, wie eine kleine Hand ihr Gesicht berührte.
    Nein, dachte die junge Frau, nein, David ist nicht bei mir. Da war sie der Meinung gewesen, ihr Leben allein meistern zu können, mit der Zeit über den Tod ihres Mannes und ihres Sohnes hinwegzukommen, und in Wirklichkeit verlor sie langsam den Boden unter den Füßen. Erst sah sie ein Kind, das nicht existierte, und jetzt bildete sie sich ein, ihr Sohn sei bei ihr im Zimmer.
    Janice stand auf und setzte sich auf die Fensterbank. Ihr Blick glitt über den Garten auf das Meer hinaus. Es war nicht das erste Mal, dass sie glaubte, Kinderstimmen zu hören. In der Nacht, in der sie Maureens Bild gemalt hatte, war es genauso gewesen. Allerdings hatte sie sich inzwischen eingeredet, diese Stimmen geträumt zu h aben.
    Und wenn es kein Traum gewesen war?“
    Janice wandte den Kopf und blickte ins Zimmer. Konnte es sein, dass David tatsächlich bei ihr war? Dr. Thornberry war der Meinung, dass es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gab, als man sich jemals würde erklären können. Nur, wenn dieser Junge, den sie hörte, David war, wem gehörte die andere Stimme? - Maureen? – Nein, das konnte nicht sein, denn Maureen lebte. Und was war mit diesem Kind am Strand, das nur sie zu sehen schien und das Maureens Kinderfotos so ähnelte?
    In den vergangenen drei Wochen hatte die junge Frau Maureen regelmäßig besucht, obwohl es nach London eine sehr lange Fahrt war und sie dadurch den ganzen Tag unterwegs. Auch an diesem Nachmittag war sie bei Maureen gewesen und erst am späten Abend nach Hause zurückgekehrt.
    Janice freute sich darüber, dass Maureen sie heute sogar angelächelt hatte. Wie ihr Mrs. Long gesagt hatte, war es das erste Lächeln seit zehn Jahren gewesen. Außerdem kam es ihr vor, als würde die Fünfzehnjährige mit jedem Besuch stärker auf das Buch reagieren. Auch wenn sie noch immer kein Wort sprach, sie schien ihr zuzuhören und oft strich sie sanft über die Bilder.
    Die junge Frau zog sich einen Morgenrock über, schlüpfte in ihre Hausschuhe und ging in den Garten hinunter. Der betäubende Duft der unzähligen Rosen, die jetzt rund um ihr Haus und am Gartenzaun blühten, hüllte sie ein. Irgendwo schrie ein Nachtvogel. Hoch über sich sah sie die Positionslichter eines Flugzeuges.
    Langsam trat sie an den Zaun und schaute auf den Strand hinunter. Das kleine Mädchen, das sie schon so oft gesehen hatte, hockte nahe dem Wasser im Sand und baute eine Burg. Seine Puppe lag nur wenige Zentimeter von ihm entfernt.
    Obwohl Janice

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