Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Das Mädchen auf den Klippen (German Edition)

Titel: Das Mädchen auf den Klippen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Alexander
Vom Netzwerk:
im Dorf war.
    Als sie die ‚Arche‘ erreichten, stellte die junge Frau fest, dass der Wagen ihres Freundes bereits auf einem Parkplatz unterhalb des Gasthauses stand. Dr. Thornberry hatte auf der Terrasse bei einem Glas Ale gesessen und auf sie gewartet. Er kam ihnen entgegen.
    „Du bist also Maureen“, sagte er zu dem Mädchen. „Janice hat mir schon viel von dir erzählt.“
    Maureen lächelte ihn schüchtern an. „Ich freue mich Sie kennen zu lernen, Doktor Thornberry“, sagte sie. Es klang etwas einstudiert.
    „Ich würde vorschlagen, dass wir bis zum Dinner noch ein Stückchen am Strand spazieren gehen“, meinte er. „Einverstanden? Wir sollten uns überlegen, was wir morgen unternehmen. Wir könnten einen Ausflug nach Tintagel machen.“ Er wandte sich an Maureen: „Bist du schon einmal in einer alten Burg gewesen.“
    „Mit meinen Eltern. Ich mag Burgen.“ Maureen schaute auf ihre Fußspitzen. Es war offensichtlich, dass sie sich in Walters Gegenwart etwas befangen fühlte.
    „Fein, dann werden wir morgen eine alte Burg besuchen“, versprach er.
    Hintereinander stiegen sie die Treppe hinunter, die zum Hafen führte und folgten der schmalen Promenade zum Strand. Maureen zog ihre Schuhe aus. Sie eilte ihnen voraus durch den Sand und hielt nach Muschel Ausschau.
    „Es erscheint mir nach wie vor wie ein Wunder“, gestand Janice, während sie ihr mit Walter Thornberry folgte. Sie erzählte ihrem Freund noch einmal von den Ereignissen der vergangenen Nacht. „Wie es aussieht, hat Maureen während der letzten Jahre einiges von dem, was um sie herum vor sich gegangen ist, mitbekommen, war nur nicht in der Lage, sich zu äußern oder darüber nachzudenken. Sie hat wie in Trance gelebt und einer willenlosen Marionette geglichen, statt einem lebendigen Menschen.“
    „Sie wird viel nachholen müssen.“
    „Das steht fest. Sie kann kaum lesen, nicht schreiben und auch nicht rechnen. Wir dürfen nicht vergessen, dass diese furchtbare Geschichte an ihrem fünften Geburtstag passierte, also noch bevor sie irgendeine Schulbildung bekommen konnte. In vielen Dingen gleicht ihr Benehmen dem eines fünfjährigen Kindes.“ Janice wies zu Maureen. „Schau nur, wie sie sich über die Muscheln freut.“ Sie seufzte auf. „Ich möchte, dass sie bei mir lebt. Hoffentlich kann ich es erreichen, dass man mir das Sorgerecht für Maureen überträgt.“
    Walter nahm ihren Arm. „Was ich dazu beitragen kann, werde ich tun“, versprach er. „Auf jeden Fall kann Maureen nicht in diesem Heim bleiben. Sie muss in jeder Hinsicht gefördert werden.“ Er lachte leise auf. „Schade, dass ich nicht dabei sein werde, wenn du Maureen zurückbringst. Die Leute im Heim werden ihren Augen kaum trauen können.“
    „Ich werde sie vorher anrufen und ihnen sagen, was passiert ist“, antwortete Janice.
    „Alles?“
    „Nein, nicht alles. Es reicht, wenn sie wissen, dass Maureen in ihrem früheren Elternhaus aus ihrem tranceähnlichen Zustand erwacht ist“, sagte sie. „Alles andere würde man mir ohnehin nicht glauben. Die ganze Wahrheit würde die meisten Leute einfach überfordern.“
    „Und wenn es ihnen Maureen erzählt?“
    „Kurz nachdem sie ihre Seele zurückerhalten hatte, sagte sie mir noch, David hätte ihr geholfen, inzwischen weiß sie nicht mehr, wer David ist. Es sieht aus, als hätte sie vergessen, dass ein Teil ihres Selbst unten in der Bucht geblieben war und erst wieder zu ihr finden musste.“
    Nach einer halben Stunde, kehrten sie um. Maureen hatte eine Menge Muscheln gesammelt und sie in die Tasche ihres Leinenkleides gesteckt. Janice ging mit ihr in den Waschraum der ‚A rche‘ und sorgte dafür, dass sie sich gründlich die Hände wusch, bevor sie sich an den Tisch setzte.
    An diesem Abend war die Terrasse bis auf den letzten Platz besetzt. Zum Glück hatte Dr. Thornberry vor ihrem Spaziergang einen Tisch reservieren lassen. Anne Attard bediente sie. Als sie ihnen ihr Essen brachte, fragte sie Maureen, ob sie sich noch an sie erinnern könnte.
    Maureen nickte. „Ich glaube, Sie sind Miss Gregson“, sagte sie nachdenklich. „Meine Mommy und mein Daddy haben mit mir immer in der Arche gegessen. Sie haben mir jedes Mal einen Lolly geschenkt.“
    „Fein, du kannst dich also wirklich noch an mich erinnern.“ Zum ersten Mal seit Janice Anne Attard kannte, lächelte sie. „Allerdings leben meine Eltern nicht mehr und ich habe geheiratet. Ich heiße jetzt Attard.“
    „Haben Sie noch

Weitere Kostenlose Bücher