Das Mädchen aus dem Meer: Roman
dem ersten Lehrjahr. Und er hat sogar zwei Novizen dabei.«
Sie setzte das nackte Riesenküken auf seinen Knien ab, und Froh registrierte erst jetzt, dass man ihn in das warme, weiße Fell eines ihm unbekannten Tiers gepackt hatte. Er starrte wieder an die hölzerne Decke.
»Wir fahren nach Cypria«, behauptete Chita lächelnd und schob ihr nunmehr sauberes, mit irgendetwas eingefettetes Gesicht in sein Blickfeld. »Das Schiff bringt uns in meine Welt, die fortan eine ganz andere sein wird. Alles wird so, wie ich es dir versprochen habe.«
Sie hob die Hand zum Schwur, aber weder ihre Worte, noch ihre Gesten hatten eine Bedeutung für ihn. Er lebte. Es gab keine Götter, und Niedlich war tot. Das war alles, was er denken konnte, und auch alles, was er jemals würde denken können. Es gab keine Götter, und Niedlich war tot …
Chita runzelte die Stirn, seufzte tief, verschwand aus seinem Sichtfeld und kehrte kurz darauf mit einem Gefäß zurück, das sie ihm an die Lippen presste.
»Du solltest etwas trinken«, bemerkte sie, während der Inhalt aus dem Becher schwappte und an seinem Kinn und seine Wangen hinabrann. Froh hatte kein Verlangen danach. »Hab keine Scheu«, ermutigte ihn Chita. »Das Unwetter hat die Wasservorräte der Mannschaft und jener, die sie schon vor uns geborgen haben, bis zum Rand aufgefüllt. Außerdem haben sie nicht viele gefunden«, fügte sie leicht betrübt hinzu. »Kaum eine Handvoll, wenn ich es richtig verstanden habe. So wenige, dass sogar noch eine Kajüte für uns zwei ganz allein übrig war. Sie wollten dich auf den Boden legen, aber ich habe darauf bestanden, dass du das Bett bekommst, bis es dir wieder besser geht.«
Niedlich war tot, und es gab keine Götter …
»Du hast mir das Leben gerettet. Wenn du willst, schlafe ich auf dem Boden, bis wir die Küste erreichen«, bot Chita großzügig an. »Nun trink doch wenigstens einen einzigen Schluck. Du wirst sehen, dass es Wunder wirkt …«
Froh presste die Lippen aufeinander und drehte den Kopf zur Seite. Niedlich war tot …
Es klopfte an der Tür, und irgendjemand betrat die Hütte, die auf dem Donner schwamm.
… und es gab keine Götter …
»Jamachita?«, hörte er eine männliche, aber sehr dünne Stimme sagen, und Chita übersetzte in seine Sprache, was der Fremde schließlich in seltsam klingenden Lauten von sich gab. »Du bist es wirklich, nicht wahr?«, fragte der Mann demnach. »Meine Männer haben mir erzählt, dass wir ausgerechnet die Tochter des Faros gefunden haben. Wir haben uns vorhin ja nur kurz gesehen … Jedenfalls bin ich froh, dass das Schicksal uns zueinander geführt hat, ganz egal, wer du bist. Oder warst.«
»Ja«, bestätigte Chita, als sie ihre Übersetzung zu Ende gebracht hatte, zuerst in ihrer und dann in seiner Sprache. »Ich freue mich auch. Ich freue mich sehr, denn ein paarmal war ich nicht mehr sicher, ob man noch mehr als meine Leiche aus den Fluten ziehen wird. Aber ich bin dir nicht böse deswegen. Du wusstest ja gar nicht, wo du nach mir suchen solltest. Und deine Männer haben uns mit Essen und Wasser versorgt, und sogar für den Vogel hatten sie noch ein paar Happen übrig …«
Sie lachte und stand auf. Aus dem Augenwinkel registrierte Froh, wie sie den fremden Mann umarmte und einen Moment an sich drückte.
» ɞ̙ɜ̃ə̥ɛ˞ ɛ ɤ̀ ɥ̃ɤ̹ɮ̥ɯ́ ʁ̃ʀ̩ɷ̨ ʃ po u̝ɑ˞ ɐ̈ƙ̯ ƞƥ ıɞ̙ɜ̃ə̥ɛ˞ ɛ ɤ̀ ɥ̃ɤ̹ɮ̥ɯ́ ʁ̃ʀ̩ɷ̨ ʃ po u̝ɑ˞ ɐ̈ƙ̯ ƞƥ ı «, ließ sie erleichtert verlauten. »Bei Sirrah, wir haben es geschafft, Froh! Der gute Kapitän hier bringt uns nach Cypria.«
Der gute Kapitän schnitt eine seltsame Grimasse und schob Chita eine Armeslänge von sich weg.
» ɞ̙ɜ̃ə̥ɛ˞ ɛ ɤ̀ ɥ̃ɤ̹ɮ̥ɯ́ ʁ̃ʀ̩ɷ̨ ʃ po u̝ɑ˞ ɐ̈ƙ̯ ƞƥ ıɞ̙ɜ̃ə̥ɛ˞ ɛ ɤ̀ ɥ̃ɤ̹ɮ̥ɯ́ ʁ̃ʀ̩ɷ̨ ʃ po u̝ɑ˞ ɐ̈ƙ̯ ƞƥ ı .«, erkundigte er sich anstelle einer Bestätigung oder Verneinung.
Chita betrachtete den Mann, der einen sehr langen Bart trug, einen Moment lang irritiert, zuckte dann aber die Schultern, nahm den Stotterer, der auf Frohs Knien vor sich hin meckerte, wieder auf den Arm, und schob ihm einen weiteren Fischabfallklumpen in den Rachen, während sie, nun wieder in zwei Sprachen, antwortete: »Ich war in Kantorram, als die Welle kam. Und du warst vermutlich auch dort, denn das hier ist ein Kriegsmani.«
» ɞ̙ɜ̃ə̥ɛ˞ ɛ ɤ̀ ɥ̃ɤ̹ɮ̥ɯ́ ʁ̃ʀ̩ɷ̨ ʃ po u̝ɑ˞ ɐ̈ƙ̯ ƞƥ ı «, verneinte
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