Das Mädchen aus dem Meer: Roman
dem bisschen, was ich nicht weiß, fragst du einfach Barrum. Komm. Hier durch und auf die Stufe achten … Ups … Na ja. Du bist ja nicht aus Rauchglasseide …«
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G ib mir die Hand, ich helfe dir auf. So kenne ich dich, Froh. Du und ich – wir sind einander ähnlicher, als ich zunächst geglaubt hatte. Umfallen, aufstehen, Krone richten, weitergehen … So macht man das, so ist es richtig.
Oh, Barrum scheint schwer beschäftigt. Da ist wohl ein Unwetter im Anmarsch. Aber sei’s drum, ich kenne mich auch aus. Siehst du diesen Bronzekasten da? Der mit den Zeigern und Zahlen und Bildern? Das ist ein Zeitrechner. In dem Kasten befinden sich siebenunddreißig Zahnräder, die ineinander greifen und …
» ɞ̙ɜ̃ə̥ɛ˞ ɛ ɤ̀ ɥ̃ɤ̹ɮ̥ɯ́ ʁ̃ʀ̩ɷ̨ ʃ po u̝ɑ˞ ɐ̈ƙ̯ ƞƥ ı .«
Dann eben siebenundzwanzig. Das da – und auch der Junge da drüben – ist ein Navigationsnovize.
Er versteht meine Sprache?
Nein – nur die Zahlen. Aber lass uns auf Abstand bleiben und die jungen Männer weiter an ihren Geräten machen. Sie haben immer alle Hände voll zu tun, wenn sich ein Sturm ankündigt. Aber du musst dich nicht fürchten. Ein Kriegsmani wie dieses trotzt auch den stärksten Winden.
Siebenundzwanzig Zahnräder also. Cocha hatte auch immer einen Zeitrechner dabei, wenngleich eine etwas bescheidenere Variante als diese hier, ohne die ganzen bunten Bildchen. Aber es gibt auch noch aufwändigere Modelle. Solche aus Gold, die voller Rubine und Amethyste sind. Jeder Markt einer jeden Stadt, die etwas auf sich hält, verfügt über einen mehr oder minder wuchtigen Turm im Zentrum, in dem ein Zeitrechner steht, denn wer nicht ständig auf höchste Genauigkeit angewiesen ist, schleppt keinen eigenen Zeitrechner mit sich herum. Die Marktrechner sind für alle da.
Unsere Navigatoren haben aber immer einen eigenen Zeitrechner dabei. Für sie gehört er ebenso zur Grundausrüstung wie der Fernschauer, die Welt- und die Sternenkarte. Und natürlich auch der Streckenzähler. Das ist diese Scheibe dort. Auf einem Mani ist sie natürlich fest in die Instrumentenbank integriert und kann mehr als die Taschenvariante, die sich an jedem beliebigen Wagenrad anbringen lässt. Hier wird angezeigt, wie schnell das Schiff gerade ist – und wenn du dann da drüben eingibst, wie weit dein Weg noch ist, dann kannst du da ablesen, wann du da bist … Schau …
» ɞ̙ɜ̃ə̥ɛ˞ ɛ ɤ̀ ɥ̃ɤ̹ɮ̥ɯ́ ʁ̃ʀ̩ɷ̨ ʃ po u̝ɑ˞ ɐ̈ƙ̯ ƞƥ ı «
Schon gut, schon gut …
Komm zurück zum Zeitrechner. Hier vorne stehen wir gerade im Weg.
Diese Zeiger dort, die sich stetig drehen, werden von den Zahnrädern angetrieben, und in diesem Fall ist es wohl eine Energiekapsel, die die Zahnräder antreibt. Aber es geht auch auf rein mechanischem Wege. Siehst du die kleine Kurbel an der Seite? Damit kann man den Zeitrechner aufziehen, wenn die Energiekapsel leer ist und man keine neue zur Hand hat.
Die Zeiger sagen dir nicht nur, welcher Tag heute ist, sondern auch, welche Stunde, Minute und sogar Sekunde geschlagen hat. Und diese da geben die Mondphasen an.
Der Mond richtet sich nach dem Zeitrechner?
Nein, Froh. Der Zeitrechner richtet sich nach dem Mond. Es ist Neumond, wie du siehst.
Der Mond ist nicht da.
Er ist wohl da, Froh, du siehst ihn nur nicht, weil er die Erdenkugel umwandert und sich gerade auf der anderen Seite befindet. Aber ich will dich nicht überfordern …
Schau: Dieser Zeiger, der dir sagt, welcher Tag heute ist, sagt dir ebenfalls, welche wichtigen Ereignisse heute anstehen. Oder besser übermorgen, denn heute ist ein langweiliger Tag, wie die meisten anderen auch. Dieser kleine Mann mit der Kugel symbolisiert, dass übermorgen die Großen Spiele von Cypria stattfinden. Das ist so etwas wie unsere Kinderwettkämpfe auf Hohenheim, nur eben für Erwachsene; und natürlich mit ganz anderen Ausmaßen. Vom ganzen Kontinent eilen die besten Sportler nach Troma, um sich im Ballringen, Balancieren auf Zeit, Pavianwerfen und Auerochsenreiten zu beweisen. Der Sieger einer jeden Disziplin ist danach ein reicher Mann. Allerdings ist das auch die einzige Möglichkeit, mit Sport Geld zu verdienen. Darum sind die meisten Athleten schon reiche Leute, bevor sie sich für die Spiele in Troma bewerben.
Ich habe mir immer gewünscht, einmal dabei sein zu dürfen. Am liebsten natürlich bei den Ballringern, aber zuvor muss ich meine Ausbildung abschließen, da gibt es keine Privilegien für Faronenkinder. Irgendwann
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