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Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition)

Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition)

Titel: Das Mädchen, das den Himmel berührte: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luca Di Fulvio
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löste.
    »Hab ich dir wehgetan?«, fragte er erschrocken.
    »Nein …«
    Mercurio spürte, wie Giuditta ihr Becken im Einklang mit ihm bewegte und sich an ihn presste. Er erwiderte den Druck und biss vor Erregung die Zähne aufeinander. Giudittas Finger umklammerten seine Lenden und zogen ihn ungeduldig noch näher an ihren Körper. Er griff mit einer Hand an seine Hosen und zerrte sie hastig mit einer linkischen Bewegung herunter. Giudittas Hände halfen ihm dabei, genauso hastig und linkisch wie seine. Ihre Beine öffneten sich und umschlangen ihn fest, als wollten sie ihn gefangen nehmen. Er spürte, wie das Fleisch zwischen seinen Beinen weiter anschwoll. Als er eine Hand zwischen sich und Giuditta schob, ertastete er einen Haarbusch und spürte, dass sie feucht geworden war. Giudittas Hand griff nach seiner. Ihre Finger verschlangen sich zwischen ihren beiden Leibern, die sich immer wieder aneinanderdrängten. Sie streichelten sich gemeinsam, und gemeinsam lernten sie, was sie noch nie getan hatten.
    »Hast du Angst?«, fragte Mercurio noch einmal keuchend.
    »Nein«, flüsterte ihm Giuditta zu und öffnete die Beine noch ein wenig mehr.
    »Willst du es?«
    »Ja, ich will es …«
    Mercurios Glied drückte gegen Giudittas Körper, um sich sodann wie selbstverständlich in ihr Fleisch zu versenken. Giuditta fühlte ein Reißen, einen brennenden Schmerz. Mit aller Kraft klammerte sie sich an Mercurios Rücken fest, doch der Schmerz verging gleich wieder. Giuditta öffnete den Mund und fuhr mit der Zunge über Mercurios Haut. Sie keuchte heiser, während der Schmerz sich langsam in eine pulsierende Erregung verwandelte, die sie in immer schneller aufeinanderfolgenden Wellen mit sich riss. Sie hörte Mercurio stöhnen.
    »Ist es für dich genauso?«, flüsterte ihm Giuditta atemlos ins Ohr.
    »Ja …«, antwortete Mercurio kaum hörbar.
    Und je schneller sich Mercurio in ihr bewegte, wand und bog auch sie sich, hielt ihn mit Armen und Beinen gefangen und ließ sich im Einklang mit ihm davontreiben.
    Plötzlich riss Giuditta die Augen weit auf.
    Genau wie Mercurio.
    Sie starrten einander an. Erschrocken. Zitternd. Unfähig, sich zu küssen, aus Angst, sie müssten daran ersticken. Sie wurden von etwas fortgerissen, das sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht hätten vorstellen können. Sie hielten sich umklammert und drückten sich zugleich voneinander weg, bis sie kraftlos ineinander verschlungen liegen blieben. Jetzt atmeten beide gleichmäßig und langsam.
    »So ist das also …«, flüsterte Giuditta kaum hörbar.
    »Ja …«, erwiderte Mercurio.
    Sie schwiegen. Ihre Hände suchten das Gesicht des anderen, streichelten es sanft, ohne die drängende Gier von vorher. Sie genossen das Gefühl von Haut auf Haut.
    »Und was … ist das ?«, fragte Mercurio.
    »Das ist Liebe«, sagte Giuditta und wurde rot.
    »Ja …« Er machte sich ein wenig von Giuditta los und sah sie an. Sie war nie schöner gewesen als in diesem Moment. Aber nach dem, was zwischen ihnen geschehen war, fand er nicht den Mut, ihr das zu sagen. Deshalb sah er sie nur lächelnd an und küsste sie.
    Und Giuditta ließ sich diesen zärtlichen Kuss gefallen und schmiegte sich glücklich an ihn.

59
    U nd jetzt?«, fragte Giuditta, während sie, auf ihr Nachtgewand gebettet, immer noch im Halbdunkel auf dem Treppenabsatz lagen. Mercurio lag auf ihr und streichelte ihre üppigen Locken. Doch dann verharrte seine Hand, weil er das Gewicht dieser Frage spürte. Er wich Giudittas Blick aus, der starr auf ihn gerichtet war. Und dann reagierte er wie immer, wenn er sich in die Ecke gedrängt fühlte: mit einem Scherz. »Jetzt musst du dich anziehen, sonst erfrierst du noch«, sagte er grinsend.
    Giuditta rührte sich nicht, sondern lächelte nur ein wenig. Ihren Augen sah man eine leichte Enttäuschung an.
    Mercurio spürte den Druck, der auf ihm lastete, seinen inneren Kampf. Er war nicht geübt darin, über die eigenen Gefühle zu sprechen. Er wusste einfach nicht, wo er anfangen sollte. Zum ersten Mal in seinem Leben jedoch wollte er diesen Kampf unbedingt gewinnen. Er wollte den Panzer um sein Herz aufbrechen. »Jetzt …«, sagte er leise, »jetzt …« Seine Augen füllten sich mit Tränen der Wut. Was war er doch für ein Dummkopf! Dabei wusste er doch die Antwort auf diese Frage. Er kannte sie aus dem tiefsten Grunde seines Herzens, aber er brachte es nicht über sich, sie auszusprechen.
    Giuditta sah ihn erwartungsvoll an. Dann drehte sie langsam

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