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Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Das magische Land 1 - Der Orden der Rose

Titel: Das magische Land 1 - Der Orden der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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sollen, was er jetzt tat, aber sie sah so verloren aus, dass er nichts anderes wollte, als sie trösten.
    »Jahrhundertelange Gewissheit, dass die Welt von Euch regiert wird. Wie auch immer Ihr es nennen wollt, es ist so etwas Ähnliches wie ein Fluch. Es macht Euch verwundbar für die Magie der Schlange.«
    Sie hatte die Hände in den Schoß gelegt und drehte die Handflächen nach oben. Sie waren leer. Einer plötzlichen Eingebung folgend, streifte Gereint die Kette mit dem Amulett ab, legte es in ihre Hand und schloss ihre Finger darum.
    Sie runzelte die Stirn. »Was ist das?«
    »Es war ein Geschenk«, erwiderte er, »von einem sehr alten Ritter, als ich das Mutterhaus verließ, bevor ich in den Palast Eures Vaters zog. Ich glaube nicht, dass es Magie in sich hat. Es sei denn, es hat so viel davon, dass es mir nicht möglich ist, sie zu erfassen. Es ist hübsch, und es hat mir Trost gespendet. Ich dachte, Ihr könntet etwas davon brauchen.«
    »Ich dachte, wir streiten uns«, sagte sie unwirsch, »und jetzt machst du mir Geschenke.« Aber sie schleuderte das Amulett nicht fort, stattdessen öffnete sie ihre Hand.
    Die Emaille leuchtete wie eh und je: ein schimmerndes Muster aus verschlungenen Formen und Farben. Gereint wusste inzwischen mehr über dessen Kunstfertigkeit: Er konnte sehen, dass es ein Meisterwerk in Miniaturgröße war. Es aufzugeben, versetzte ihm einen leichten Stich. Aber es erschien ihm richtig, das Amulett in Averils Hand zu sehen. Sie zog eine der verschlungenen Linien mit dem Finger nach.
    Erneut runzelte sie die Stirn, aber nicht aus Zorn. Der war vergessen. »Ein Ritter gab es dir?«
    Er nickte.
    »Dann kann es nicht nur ein Schmuckstück sein«, sagte sie. »Bist du sicher, dass ich es bekommen soll? Er hat es dir gegeben.«
    »Ich bin mir sicher«, erwiderte er.
    Sie drehte es in der Hand und beobachtete, wie das Licht sich darin spiegelte. »Er hat nicht gesagt, wozu es dienen soll?«
    »Nur, dass ich es immer bei mir tragen soll«, sagte Gereint, »und etwas über Schranken und Zerbrechen und Konzentration. Und ein Zauberspruch.« Er hielt inne, als die Erinnerung in ihm aufstieg. »Vater Vincent hat ihn mir mit auf den Weg gegeben. Ich hatte ihn vergessen. ›Vom Verstand zum Herzen und vom Herzen zur Hand: So wird Magie beherrscht und in ihre Schranken verwiesene Ich musste so viele andere Dinge im Gedächtnis behalten, es war mir vollkommen entfallen. Aber es war eigentlich nicht so wichtig, weil ich gelernt habe, meine Magie unter Kontrolle zu halten. Wegen … wegen Euch. Ich glaube nicht, dass er das vorhergesehen hat.«
    »Ich glaube, das hat niemand.« Averil hielt ihm das Amulett hin. »Wenn der Ritter gesagt hat, du sollst es behalten, dann solltest du seinem Wunsch nachkommen.«
    »Er hat auch gesagt, es würde mir helfen. Ich glaube, Ihr braucht es mehr als ich. Nicht weil Ihr Hilfe bei Eurer Magie braucht, sondern weil der Weg, den Ihr gehen müsst, so gefährlich ist.«
    Ihre Finger schlossen sich wieder um das Amulett. Er glaubte nicht, dass sie sich dessen bewusst war. Ein Seufzer entfuhr ihr: resignierend und trotzig zugleich. »Also gut. Ich bewahre es für dich auf. Wenn all das hier vorüber ist, kannst du es zurückhaben.«
    Gereint schüttelte den Kopf, aber dann zuckte er mit den Schultern. Für heute hatte er genug vom Streiten. »Einverstanden«, sagte er.

Kapitel 34
    Das Amulett hatte ihren Streit beendet. Averil streifte sich die Kette über und ließ das Amulett unter ihr Mieder gleiten.
    Gereint glaubte, dass sie sich etwas gerader hielt und weniger angespannt wirkte. Vielleicht bildete er es sich nur ein, aber es hob seine Stimmung. Guten Mutes breitete er das Strohlager vor der Tür aus und versuchte, nicht daran zu denken, dass er sie fast berühren konnte und ganz allein mit ihr war. Ein Ritter musste so viel Disziplin haben, neben all den anderen Tugenden. Er hatte gedacht, er würde nicht schlafen können, aber sobald er sich hingelegt hatte, war es, als würde er in tiefes Wasser gleiten. Beim Schlafen erkannte er, dass er nicht seine eigenen Träume träumte. Sie waren seltsam und formlos. Sie jagten ihm namenlose Angst ein und erfüllten ihn im nächsten Moment mit einer Woge von Erleichterung, die ihm fast den Atem nahm. Durch sie hindurch sah er Bilder, aber sie waren trübe und verschwommen, als würde er durch Wasser blicken.
    Nur allmählich erkannte er sie. Sie waren gewunden und miteinander verschlungen: ein verwickelter Knoten aus

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