Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das magische Portal - Weltennebel

Titel: Das magische Portal - Weltennebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aileen P Roberts
Vom Netzwerk:
inne.
    »Zarina, eine Weissagerin, hat mir prophezeit, dass ich immer eine Ausgestoßene bleiben werde«, erzählte sie, obwohl sie das eigentlich hatte verschweigen wollen.
    »Das ist doch Blödsinn«, versuchte Darian sie aufzuheitern. »Ich glaube nicht an so etwas.«
    »Zarina hat mit ihren Worten fast immer Recht behalten«, beharrte Aramia, und Tränen sammelten sich in ihren grünen Augen. »Sie hat einigen von uns Nebelhexen vorhergesagt, dass sie als Heiler in Adelshäusern arbeiten würden. Obwohl ihr das viele Sommer lang niemand glaubte, wurde es wahr, als dein Vater an die Macht kam. Und zu mir hat sie vor beinahe einhundert Sommern gesagt, mir stehe eine besondere Aufgabe bevor, die ganz Albany verändern würde.«
    »Weissager müssen nicht immer Recht behalten, und wenn ich erst in Albany bin, werde ich ihr gehörig die Meinung sagen.«
    »Sie starb vor achtzig Sommern.«
    »Und wenn schon, wir verändern Albany, das verspreche ich dir.«
    In der Nacht, Darian schlief schon seit geraumer Zeit tief und fest, wanderten Aramias Gedanken ziellos umher. So gern sie Darian auch hatte, er war noch sehr jung, in ihren Augen beinahe ein Kind, und seinen Optimismus konnte sie nicht uneingeschränkt teilen. Für ihn schien das alles ein großes Abenteuer zu sein, bei dem er die tödliche Gefahr, in der er schwebte, übersah. Aramia wollte alles dafür tun, ihn zu beschützen, aber sie war in Albany nun mal eine Ausgestoßene. Sicher war es ein großer Schritt, dass Nordhalan ihr Darians Leben anvertraut hatte, aber andererseits war der menschliche Zauberer den Nebelhexen von jeher deutlich weniger feindlich gesinnt gewesen als andere Mitglieder seiner Gilde. Dennoch würde auch er eine Verbindung zwischen ihr und Darian nicht gutheißen, und wenn sie ehrlich mit sich war, konnte sie sich, so sehr sie ihn auch liebte, nicht vorstellen, jemals Königin zu werden.
    Sehr früh am nächsten Morgen fuhren sie zurück nach London, und Darian überlegte, ob er zuerst mit Melissa oder mit seinem Vater sprechen sollte. Ihm graute ein wenig vor beidem. Er konnte seinem Vater kaum diese verrückte Geschichte erzählen, dass er König einer fremden Welt war und nun dorthin zurückkehren musste. Daher waren seine Schritte zögerlich, als er mit Mia an der Hand auf das große schmiedeeiserne Tor zuging, welches den Eingang zum Anwesen seines Adoptivvaters Samuel Drake bildete. Die Wohngegend war sehr nobel. Ein luxuriöses Anwesen reihte sich an das andere, doch das der Drakes war eines der beeindruckendsten, mit einem parkartigen Garten, marmornen Statuen, die den Weg säumten, und dem prachtvollen Herrenhaus, das sich im Schatten großer Kastanien erhob. Wie immer standen zwei in schwarze Anzüge gekleidete Leibwächter vor dem Tor. Als sie Darian erkannten, öffneten sie sofort. Schweigend nickte er den beiden muskulösen, ernsten Männern zu, die respektvoll Platz machten.
    Mia und Darian gingen die mit Kies bestreute Einfahrt hinauf.
    »Dir ist es gut ergangen«, stellte sie zufrieden fest. »Ich habe mich nie sehr nah an euer Haus herangetraut und lediglich die Nachtnymphe zu dir geschickt.«
    Darian lächelte ihr nervös zu und öffnete dann die große hölzerne Eingangstür.
    »Mr. Drake, welch eine Freude, Sie zu sehen.« Malcom, der Butler, verbeugte sich leicht. »Darf ich Sie Ihrem Vater melden? Sie und Miss …?« Er machte ein fragendes Gesicht.
    »Nein, danke, Sie brauchen mich nicht zu melden«, meinte Darian und zog Mia die geschwungene Treppe hinauf in den ersten Stock. Alles in der Villa war von erlesener Qualität, die Wandteppiche, die Bilder bekannter Maler und exklusiven Vasen, die in den Ecken standen.
    Vor dem Arbeitszimmer seines Vaters holte Darian noch einmal tief Luft, und Mia drückte aufmunternd seine Hand. Dann traten sie ein.
    Auch dieser Raum strahlte Eleganz und zeitlosen Luxus aus. Der Schreibtisch war aus dunklem Mahagoni gefertigt, hohe Regale mit wertvollen Büchern zierten die Wände und in der Glasvitrine neben dem Fenster standen die edelsten Whiskys und Weinbrände. Darians Adoptivvater war ein Genießer.
    »Vater?«, rief Darian, verwundert darüber, dass dieser nicht, wie gewöhnlich um diese Zeit, an seinem Schreibtisch saß.
    In diesem Augenblick ging die Tür auf, welche in Samuel Drakes Schlafzimmer führte und nur angelehnt gewesen war. Ein stattlicher Mann, den man auf Ende vierzig schätzen konnte, betrat den Raum. Gerade knöpfte er sich sein Hemd zu und machte ein mehr als

Weitere Kostenlose Bücher