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Das mechanische Herz

Das mechanische Herz

Titel: Das mechanische Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dru Pagliassotti
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habe ich vorgeschlagen.“
    „Wie nett von Euch!“
    „Ich war es Alister schuldig.“
    Taya freute sich. Cristof verbarg unter seinem stacheligen Äußeren und seinem mangelhaften Geschick im Umgang mit anderen Menschen ein Gefühl für Fairness, das sie inzwischen zu schätzen gelernt hatte.
    Eine Weile gingen die beiden nebeneinander her, ohne zu reden.
    „Wie lief denn die Arbeit heute morgen?“, brach Cristof endlich das Schweigen. „Haben die Suchtrupps etwas Neues entdecken können?“
    „Nein. Metallteile, das war aber auch schon alles.“ Sie beäugte ihn prüfend von der Seite. „Einer der Suchtrupps fand Knochen, aber die waren zu alt, um ... um von einem der beiden Toten zu sein. Der Pathologe meint, sie könnten von einem Tier stammen.“
    „Hast du die Gebeine gesehen?“
    „Nein. Ich hatte mich zur Arbeit mit den Ingenieuren gemeldet.“ Taya musste schlucken. Nicht jeder brachte es fertig, sich einem Suchtrupp anzuschließen, der nach Leichenteilen suchte. Taya wurde schon beim Gedanken daran, etwas zu finden, das sie wiedererkannte, schlecht. „Sie glauben, Teile der Bombe gefunden zu haben.“
    „Die würde ich mir gern ansehen.“
    „Eine Expertengruppe untersucht sie gerade.“
    „Vielleicht kenne ich jemanden aus der Gruppe.“
    Achselzuckend sah Taya sich um. Sie waren gerade auf die Ringsstraße gestoßen, die nach unten, nach Sekundus führte. „Habt Ihr im Haus Eures Bruders irgend etwas entdecken können?“
    „Im Forlore-Anwesen?“ Cristof blieb stehen. „Das haben die Liktoren durchsucht, während ich verhört wurde. Danach hat man mich von dem Fall abgezogen.“ Mit einem Ruck wandte er sich nach links, statt die Straße nach Sekundus weiterzugehen. „Ich bin ein Narr! Das Anwesen liegt nur eine halbe Meile von hier.“
    „Soll ich mitkommen?“
    Er schien ihre Frage nicht recht zu verstehen.
    „Du hast doch den Rest des Tages frei, oder?“
    „Ja. Aber ich dachte, vielleicht ist Euch das zu persönlich. Es geht immerhin um die Sachen Eures Bruders.“
    „Oh.“ Mit einem defensiven Achselzucken wandte Cristof sich ab. „Ich habe nicht vor, mich in Tränen aufzulösen, falls du das befürchten solltest.“
    „Eure Maske sitzt wieder wie angegossen.“
    „Ich habe letzte Nacht getrauert, jetzt bin ich fertig damit.“ Cristofs Ton klang hart. „Jetzt will ich nur noch eins: Alister eine friedliche Wiedergeburt zuteil werden lassen, indem ich seinen Mörder hinter Gitter bringe.“
    Taya musste sich beeilen, um mit ihm Schritt zu halten. Die Flügel beeinträchtigten sie, zerrten sie doch jedesmal, wenn sich eine Windböe darunter schob, an ihrem Geschirr. Sie war froh, dass Cristof den Mörder hinter Gittern sehen wollte und nicht tot. Immerhin hatte er also nicht vor, etwas Dummes zu tun.
    Ondinium würde den Täter ohnehin hinrichten lassen, wenn man ihn fand. Mord wurde in der Stadt nicht toleriert.
    Unwillkürlich musste sie an den Überfall denken, der sie um ein Haar ihre Flügel gekostet hätte. Sie warf einen Blick auf ihre Hand, die schon fast wieder verheilt war.
    „Wisst Ihr, ob der Demikaner noch am Leben ist, den ich mit dem Messer verletzt habe?“
    „Bis jetzt ja.“
    „Haben die Liktoren die Alzaner gefunden, mit denen er zusammen war?“
    „Soweit ich weiß nein. Ich nehme an, der Fall ist erst einmal zurückgestellt worden.“ Taya versuchte sich an einem Scherz. „Vielleicht sollten wir ein bisschen auf Tertius herumspazieren und sehen, ob uns einer überfällt, wenn wir die Flügel für Euch ausgeborgt haben. Wir könnten sie aus der Reserve locken.“
    „Solange wir dabei zu Fuß gehen.“
    „Mir würde nicht im Traum einfallen, mit Euch da runterzufliegen! Der Flug zum Turm ist um einiges ungefährlicher.“
    „Gut.“ Cristof holte tief Luft. „Als er vierzehn oder fünfzehn war, lernte Alister fliegen. Das Aufregendste, was er je tat, gestand er mir später. Ich habe ihm damals nicht einmal richtig zugehört, er war ständig von irgendwelchen Abenteuern begeistert. Seine Begeisterung hielt in der Regel einen Monat lang vor, manchmal auch zwei, dann suchte er sich den nächsten Kick. Ich nehme an, die Freundschaft mit dir hat in ihm den Wunsch geweckt, sich wieder einmal Flügel umzuschnallen.“
    „Er konnte fliegen?“
    „Ja.“ Cristof sah sie an. „Hat er dir das nicht erzählt?“
    Nein. Im Gegenteil. Er hatte sie glauben lassen, er wüsste nichts über das Fliegen.
    Viera hätte das wohl eine Unterlassungslüge

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