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Das mechanische Herz

Das mechanische Herz

Titel: Das mechanische Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dru Pagliassotti
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dudiejenige sein, die Bodendienst schieben darf!“
    „Dann werde ich fein im Bett bleiben, schlüpfrige Liebesromane lesen und zusehen, dass mir wunderhübsche Knaben jeden Wunsch von den Augen ablesen! Ich bin doch nicht so blöd wie du!“, konterte Cassi munter, schon wieder halb aus der Tür.
    „Schmiedefeuer! Em hat wohl nie ein Programm weggeworfen!“ Seufzend schloss Lars die Schachtel, die er sich gerade angesehen hatte, und ließ sie auf den Boden fallen.
    „Die stammen nicht alle von ihr.“ Auch Victor warf einen Behälter auf den Boden. „Ein paar sind Demokarten, die wir im Unterricht benutzt haben, und das hier sieht aus wie eine von Alisters Arbeiten.“
    „Aber wichtig scheint nichts zu sein.“ Isobel runzelte grüblerisch die Stirn. „Emelie war heimtückisch und schlau, sie hat bestimmt keine wertvollen Unterlagen zurückgelassen.“
    „Geht die Sachen trotzdem durch“, ordnete Scarios an, woraufhin sich die Programmierer achselzuckend wieder an die Arbeit machten.
    Inzwischen war auch Pyke eingetroffen. Er brachte noch mehr Lochkarten sowie ein Bündel Briefe, das er dem Hauptmann übergab.
    Wenig später packte Cassi noch weitere Papiere und Lochkarten aus. Die Papiere reichte Amcathra bündelweise an die Ikarier sowie die wenigen Liktoren weiter, die noch auf der Wache verblieben waren.
    Als schließlich auch Cristof zurückkehrte, war es auf der Wache still geworden, denn alle waren eifrig in ihre Arbeit vertieft.
    „Seht euch das mal an!“ Isobel drehte eine der Lochkartenschachteln auf den Kopf – helle Metallspäne rieselten auf den Boden. Neugierig geworden rückten die anderen näher heran.
    „Kupfer!“ Victor hatte sich die Fingerspitze angefeuchtet und eines der winzigen Stückchen aufgenommen.
    „Lochkarten!“, keuchte Lars. „Solcher Abfall entsteht beim Stanzen von Lochkarten.“
    „Die Lochkarten der Großen Maschine sind aus Blech ...“
    „Aber die der Zerrissenen Karten nicht!“, meinte Cristof grimmig. „Die Zerrissenen Karten markieren jeden ihrer Angriffe mit einer halben kupfernen Lochkarte.“
    Die drei Programmierer sahen einander verblüfft an.
    „Na ja, das also zu deiner Theorie, die Zerrissenen Karten würden lieber Bomben werfen als programmieren zu lernen!“, sagte Victor zu Isobel.
    „Aber die Zerrissenen Karten hätten in der Universität eine Bombe gelegt und keine Maschine gestohlen!“ Isobel mochte nicht von ihrem Standpunkt abrücken. „Emelie eine Zerrissene Karte? Das ist komplett unlogisch.“
    „Sie hatte Zugang zu dem entsprechenden Werkzeug, sie war in der Lage, Lochkarten zu stanzen“, gab Lars zu bedenken, „und sie konnte die Kupferreste wohl kaum mit unserem Abfall zusammen entsorgen, das hätten wir mitbekommen. Also hat sie sie wahrscheinlich einfach jeweils in die Schachtel des Programms befördert, an dem sie gerade arbeitete.“
    „Meint ihr, sie könnte auch am Überfall auf die Drahtfähre beteiligt gewesen sein?“, erkundigte sich Pyke, der lange geschwiegen hatte.
    „Unmöglich!“, antwortete Isobel. „Am Abend vor dem Unfall waren wir alle zusammen, wir haben bis spät in die Nacht gearbeitet. Alister war auch dabei.“
    „Was ist mit dem Sprengsatz in der Raffinerie?“ Taya erinnerte sich gut an ihren überstürzten Flug zur Unglücksstelle. „Das waren doch auch die Zerrissenen Karten, oder?“
    „Eine zerrissene Lochkarte hat man nie gefunden, aber die Aufräumarbeiten sind auch noch lange nicht beendet.“
    „In der Nacht war sie nicht mit uns zusammen“, sagte Victor. „Daran erinnere ich mich genau. Keiner von uns hat gearbeitet. Alister wollte sich um seine Cousine kümmern, die sich gerade erst von ihrem Schock erholte, und wir anderen haben den Abend freigenommen.“
    „Aber Victor: Frauen legen doch keine Bomben!“, meinte Isobel spöttisch. Victor seufzte.
    „Bei dem Anschlag kam niemand ums Leben, oder? Vielleicht legen Frauen ja doch Bomben, wenn sie sicher sein können, dass nur Sachschaden entsteht.“
    „Igitt, wie denkst du eingleisig! Frauen können genausoviel Schaden anrichten wie Männer.“
    „Auf die Bombe in der Raffinerie haben wir uns nie einen rechten Reim machen können“, sagte Scarios zu Cristof, ohne dem Geplänkel der Programmierer Beachtung zu schenken. „Octavus als Ziel eines Terroranschlags, das leuchtet ein. Aber Raffinerien sind im Grunde unspektakulär und kommen ohne viel Technologie aus. Eigentlich zielen die Karten doch lieber auf Objekte mit größerem

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