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Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Das Meer der Zeit: Roman (German Edition)

Titel: Das Meer der Zeit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatriz Williams
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auf. »O mein Gott, ist das dein Passfoto?«
    »Her damit.« Er riss mir den Pass aus der Hand.
    »Jetzt fühle ich mich gleich viel besser. Wenn der Fotoautomat sogar dein Gesicht entstellen kann, habe ich wenigstens eine Ausrede für diese Horrorshow.« Ich hielt meinen eigenen Pass hoch.
    Er warf einen Blick darauf und grinste.
    »Siehst du? Das ist die Frau, die du heiraten wirst. Bist du sicher, dass du noch willst?«
    Wir stellten den Wagen in einem Parkhaus einen Häuserblock entfernt vom Standesamt ab. Nachdem Julian ums Auto herumgegangen war, um mir beim Aussteigen zu helfen, reichte ich ihm eine Baseballkappe mit dem Emblem der Yankees. »Es ist besser, wenn du dich tarnst, Blondschöpfchen«, sagte ich, »außer du hast wieder Lust auf einen Anruf von dieser Klatschreporterin.«
    »Gute Idee«, erwiderte er und setzte die Kappe auf.
    »Moment.« Ich knickte den Schirm zurecht und musterte Julian kritisch. »Du siehst immer noch unverschämt gut aus, aber das ist wohl das Kreuz, das ich tragen muss.«
    »Komm«, sagte er und nahm meine Hand. »Bringen wir es hinter uns.«
    Ich musste widerwillig einräumen, dass es etwas für sich hatte, bevorzugt behandelt zu werden. Wir wurden an der Seitentür erwartet und durch das leere Gebäude in ein kleines Büro geführt, wo ein Sachbearbeiter uns beim Ausfüllen der Formulare half und unsere Dokumente überprüfte.
    »Gütiger Himmel«, entsetzte sich Julian, als er noch einmal in meinen Pass sah, »bist das wirklich du?«
    »Schon gut, ich weiß«, seufzte ich. »Ich hatte verschlafen und den Haargummi vergessen.«
    »Verschlafen? Ist das dein Ernst?«
    »Ich heirate einen Komiker«, erklärte ich dem Sachbearbeiter.
    Zwanzig Minuten später standen wir, das Aufgebot in der Hand, wieder vor der Tür. Julian schaute auf die Uhr. »Wollen wir uns etwas Essbares besorgen?«, fragte er.
    Wir schlenderten zum South Street Seaport und verspeisten auf einer Bank am Pier unsere Hotdogs. »Es ist schön, allein zu sein«, sagte ich und lehnte mich zurück. »Kein Leibwächter. Keine hilfsbereiten Freunde oder Familienmitglieder.«
    »Mir macht es, offen gestanden, Angst«, erwiderte er.
    »Was? Warum?«
    »Weil ich dich vor einer Bedrohung schützen will, die ich selbst nicht verstehe. Es zerrt an meinen Nerven.«
    Ich ließ mein Hotdog sinken. »An deinen Nerven?«
    »Du bist schwanger, und wir werden heiraten«, murmelte er. »Alles passiert auf einmal.«
    »Tut mir leid, ich wollte dich auf gar keinen Fall hetzen.«
    »So habe ich es nicht gemeint.«
    »Wie dann? Hast du Zweifel bekommen?« Vom Geruch des Hotdogs wurde mir plötzlich flau.
    »Natürlich nicht.« Er seufzte auf. »Tut mir leid, Liebling. Eigentlich sollte das ein glücklicher Moment sein. Der Staat New York hat mir gerade offiziell die Erlaubnis erteilt, die Frau zu heiraten, die ich anbete und die ein Kind von mir erwartet. Und in vierundzwanzig Stunden gehört sie für immer mir. Ist dir nicht gut?«
    »Igitt, es muss am Hotdog liegen.« Ich schob es weg.
    »O verdammt. Hier, Liebling, sicher wird dir gleich schlecht.« Er nahm seinen noch halbvollen Becher, kippte den Inhalt aus und hielt mir das Gefäß hin.
    »Julian, ich werde mich nicht übergeben … O Gott.«
    Nachdem ich fertig war, warf er den Becher in einen Papierkorb, kehrte zurück und strich mir das feuchte Haar aus der Stirn. »Besser, Liebling?«
    »Uff, ich dachte, bei Schwangerschaftsübelkeit kotzt man nur morgens.«
    »Es kann jederzeit passieren.«
    »Ich finde es so demütigend.« Ich hielt kurz inne. »Woher kennst du dich eigentlich damit aus?«
    »Ich habe Filme gesehen und Bücher gelesen.« Er stand auf und hielt mir die Hand hin. »Wollen wir ein paar Schritte gehen? Vielleicht hilft das.«
    Als ich Hand in Hand neben ihm herging, fühlte ich mich merkwürdig bedrückt.
    »Lass uns über die Hochzeit reden«, begann Julian. »Möchtest du, dass wir allein sind, oder sollen wir ein paar Freunde einladen?«
    »Oh, nur wir beide.«
    »Wir brauchen einen Zeugen«, erinnerte er mich.
    »Eric? Nein, vergiss es. Es sollte jemand sein, den wir kennen.« Ich betrachtete die massiv aus dem Wasser ragenden Brückenpfeiler und empfand den Anblick der beiden vertrauten gotischen Bögen als merkwürdig beruhigend. Hallo, Brooklyn Bridge, ich plane meine Hochzeit.
    »Vermutlich kommt Geoff für dich nicht in Frage.«
    Ich verzog das Gesicht. »Lieber nicht.«
    »Ich würde ja Arthur fragen«, sagte Julian nachdenklich, »aber das wäre

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