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Das Midas-Komplott - Thriller

Das Midas-Komplott - Thriller

Titel: Das Midas-Komplott - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Körper weg, bis genügend Platz für den Sarkophag war. Gerade als er sie wieder hinlegte, öffneten sich ihre Lider. Die blutunterlaufenen, geschwollenen Augäpfel schienen aus ihren Höhlen treten zu wollen. Ihr Gesicht war vor Qual verzerrt. »Wa … Wasser«, keuchte sie.
    Tyler zögerte, aber er konnte der Sterbenden diesen letzten Wunsch nicht abschlagen. Er holte die Feldflasche und träufelte Wasser in ihren Mund. Sie schluckte erst, dann würgte sie, und ein Teil der Flüssigkeit lief an ihrem Hals hinunter.
    »Ist Orr … tot?«, krächzte sie.
    »Nein, aber ich werde ihn kriegen«, versicherte ihr Tyler.
    Sie hustete, kaum noch in der Lage zu sprechen. »Nicht… nicht Jordan Orr. »
    »Warum nicht?«
    »Er ist nach seinem Großvater benannt.« Sie bekam kaum noch Luft. »Sein richtiger Name … ist Giordano … Orsini.«
    Die Schmerzen überwältigten sie. Mit weit aufgerissenen Augen
wollte sie schreien, aber kein Laut war zu hören. Ihr Kopf fiel zur Seite, und sie atmete das letzte Mal aus.
    Die Wasserspur auf ihrer Wange war zu Gold geworden. Wenn die Grabhöhle erst vollgelaufen wäre, würde sie in Gold verewigt werden, und ihr Wunsch, ein Goldmädchen zu sein, wäre erfüllt.
    »Äh… Tyler?«, meldete sich da Grant. »Vielleicht könntest du dich beeilen, bevor ich zum Drei-Minuten-Ei werde?« Und ihm selbst und Stacy würde es nicht anders ergehen, wenn er jetzt nicht schnell handelte. Das Wasser war schon weit über einen Meter tief.
    Tyler schob den Sarkophag auf die Treppe zu. Bei jedem Schritt protestierte seine Rippe. Als der Sarg die letzte Stufe erreicht hatte, ließ er ihn stehen und ging zurück, um Stacy zu holen.
    »Kannst du gehen?«, fragte er.
    Sie nickte mit tränenüberströmtem Gesicht. Sie hatte gehört, was Orr gesagt hatte.
    Er half ihr auf, und sie wurde kreidebleich, weil ihr Kreislauf versagte. Tyler legte sich ihren Arm über die Schulter und trug sie zum Sarkophag, und sie setzten sich auf seinen Deckel. Er ragte nur fünfzehn Zentimeter aus dem Wasser.
    Tyler zog sein T-Shirt aus, wickelte es um Cavanos verseuchte Maschinenpistole und paddelte damit so schnell er konnte.
    Nur noch dreißig Zentimeter trennten Grant von der Wasseroberfläche. Trotzdem weigerte er sich, auf den Sarg zu steigen. »Wir gehen unter, wenn ich mich mit meinem dicken Hintern daraufsetze.«
    Tyler paddelte weiter. »Ich schiebe ihn zurück zu dir.«
    An der Treppe zum Ausgang half er Stacy abzusteigen. Vor Schwäche und Schmerzen konnte sie sich kaum noch bewegen.
Als sie in Sicherheit war, legte Tyler die Waffe auf den Sargdeckel und schob ihn mit einem kräftigen Fußstoß zurück zu Grant.
    Dann zog er Stacy zur obersten Treppenstufe und legte sie hin.
    »Ich könnte ein wenig Hilfe gebrauchen!«, schrie da Grant.
    Tyler ging zur Brüstung. Der Sarg sank. Gia Cavano hatte ihn wahrscheinlich bei ihrer verzweifelten letzten Schießerei getroffen, und das Wasser drang langsam ein.
    Suchend sah sich Tyler um. Sein Blick fiel auf Stacys Sprengstoffgürtel. Er packte ihn an einem Ende und ließ ihn über die Brüstung hängen.
    »Hierher«, rief er Grant zu. »Beeile dich!«
    Grant paddelte, als wollte er die Olympiade gewinnen. Als er die Wand erreicht hatte, richtete er sich auf und streckte sich nach dem Gürtel. Er hielt sich daran fest, während er, die Füße fest gegen die Wand gedrückt, nach oben kletterte.
    Tyler hatte große Mühe, den Gürtel mit den hundertdreißig Kilo seines Freundes zu halten. Mit einer letzten großen Kraftanstrengung schnellte er rückwärts und Grant bekam die Brüstung mit der Hand zu fassen. Der Sarkophag versank im kochenden Wasser.
    Ein stechender Schmerz durchbohrte Tyler. Er hatte das Gefühl, als wären nun alle Rippen gebrochen. Um nicht aufzuschreien, biss er die Zähne fest zusammen. Grant wuchtete sich über die Brüstung.
    »Danke«, sagte er. »Alles okay?«
    Tyler sprach mit zusammengebissenen Zähnen. »Hol Stacy.« Er atmete vorsichtig ein und warf einen letzten Blick auf das zerschmetterte Geolabium auf der Treppe, die in der steigenden Flut verschwand.
    Stolpernd folgte er Grant. Die Bimssteinbarriere stieg, aber
langsamer, als Orr gedacht hatte. Die Lücke war noch gut einen halben Meter hoch.
    Grant stieg darüber, und Tyler reichte ihm Stacy. Als sie in Sicherheit war, zwängte er sich mit letzter Kraft über die Barriere.
    Die Luft im Tunnel vor der Grabkammer war angenehm kühl. Er ließ sich erst auf die Knie fallen, dann legte er sich

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