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DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR

Titel: DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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möchte, dass das Geld sofort zurückgezahlt wird, damit die Wohltätigkeitsorganisation ihre Anzeige zurückzieht. Ist das möglich?“
    „Kein Problem. Steckt die Polizei hinter deinem Sinneswandel?“
    „Ist das wichtig?“
    „Nein. Nur der Sieg zählt“, räumte Cristiano, ohne zu zögern, ein. „Allerdings müssen wir erst die genauen Einzelheiten klären und die nötigen Formalitäten erledigen. Dafür musst du nach London kommen.“
    Lydia blinzelte gegen die Tränen der Demütigung an. „Was für Formalitäten? Plötzlich stellst du lauter Bedingungen!“, protestierte sie, wobei sie sich nervös die regennassen Haare aus der Stirn strich.
    „Richtig.“
    „Aber das ist nicht nötig. Du kannst mir vertrauen“, drängte sie wider ihren Stolz, denn sie hatte Angst, dass ihre Mutter aufgespürt und verhaftet werden würde, wenn er das gestohlene Geld nicht schnell zurückzahlte.
    Ein spöttisch ungläubiges Lächeln zuckte um CristianosMundwinkel. Diese Frau war wirklich unfassbar! Es war dieselbe, die, noch während sie als seine jüngste Eroberung unter seinem Dach weilte, mit einem anderen durchgebrannt war. Dieselbe, die jetzt beschuldigt wurde, eine Wohltätigkeitsorganisation um fast eine viertel Million Pfund betrogen zu haben. Darüber hinaus – auch wenn er sich nur sehr ungern daran erinnerte, weil er gemeinhin für seinen Scharfsinn und seine Intelligenz bekannt war – hatte sie ihn bei ihrem ersten Treffen mit ihrer gekonnt gespielten Natürlichkeit tief beeindruckt. Sie besaß anscheinend ein natürliches Talent, den Menschen vorzugaukeln, was sie nicht war. Wenn er ein softerer Typ wäre, wären ihm wahrscheinlich vor Rührung die Tränen gekommen, als sie barfuß über das Gras auf seinem Dachgarten gelaufen war und ihm gestanden hatte, wie sehr sie sich an jedem Tag in der Stadt nach dem schlichten Leben auf dem Land sehnte. Ja, sie war wirklich ein ausgefuchstes Luder.
    „Ich lasse dich morgen früh abholen und nach London fliegen. Pack nur das Nötigste ein, denn ich werde dir eine neue Garderobe kaufen. Und schließ das Haus gut ab, und verabschiede dich von den Nachbarn“, riet er gelassen. „Wenn wir zu einer Einigung gelangen, wirst du eine Weile nicht zurückkommen.“
    Lydia schüttelte benommen den Kopf. „Wie auch immer, ich muss noch einmal hierher zurück. Immerhin habe ich das Haus gemietet. Ich muss das mit meinem Vermieter klären und meine Sachen einlagern …“
    „Meine Angestellten werden dieses lästige Zeug für dich erledigen.“
    „Aber ich habe Verwandte in der Gegend. Wenn ich … fortgehe, möchte ich sie vorher noch einmal sehen.“
    „Ich gebe dir ab morgen eine Woche Zeit, basta .“
    Lydia schluckte. Die gesamte Unterhaltung kam ihr irgendwie unwirklich vor. Und wenn sie Cristiano ehrlich gesagt hätte, wie sehr sie ihn hasste, hätte er den Grund dafürnicht einmal verstanden. Schließlich sah es nach außen so aus, als hätte sie ihn wegen eines anderen Mannes sitzen lassen. Das heißt, aus Cristianos Sicht hatte sie keinen Grund, ihn zu verabscheuen, wohingegen er umgekehrt vermutlich jedes Recht dafür auf seiner Seite glaubte.
    „Ich kann nicht begreifen, dass du das wirklich willst. Du musst mich ja richtig hassen“, meinte sie bedrückt.
    „Meine Gefühle sind allein meine Sache.“
    Sein kalter Ton ließ Lydia erschauern. Kein Zweifel, er wollte Rache. Als sie zusammen mit Mort Stevens von seinem Luxuslandsitz geflohen war, hatte sie es ganz bewusst darauf angelegt, ihn vor aller Welt zum Narren zu machen. Nun sollte sie dafür bezahlen.
    Um sieben Uhr am nächsten Morgen wurde sie abgeholt und zu einem Privatflugplatz einige Meilen vor der Stadt gefahren. Dort wartete bereits ein Hubschrauber, der das blaugoldene Logo des Andreotti-Imperiums trug. Eine gute Stunde später wurde sie vom Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach eines modernen Bürohochhauses aus Glas und Stahl in London geradewegs hinunter in ein riesiges Büro im obersten Stockwerk geleitet. Nervös strich sie sich den Ärmel der taillierten schwarzen Jacke glatt, die sie mit einem weißen T-Shirt und einem litzenbesetzten Rock kombiniert hatte.
    „Mr. Andreotti ist in einer Besprechung“, wurde sie von einem gepflegten jungen Mann im Business-Anzug informiert.
    Cristiano wusste sofort, dass Lydia eingetroffen war und ihre übliche, umwerfende Wirkung auf das männliche Geschlecht ausübte, als sein persönlicher Assistent ziemlich rot um die Ohren in den Besprechungsraum

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