DAS MODEL UND DER MILLIARDÄR
zurückkehrte und ihm dezent zunickte. Nun, er hatte sehr viel zu tun, sie würde also warten müssen. Sowieso war sie nur so pünktlich, weil er sie hatte abholen lassen. Denn er erinnertesich noch gut daran, wie sehr sie ihn mit ihrer notorischen Unpünktlichkeit damals genervt hatte. Cristiano Andreotti liebte es nicht, wenn man ihn warten ließ. Gleich bei ihrer ersten Verabredung zum Dinner war sie zu spät gekommen – hatte dann allerdings bei ihrer Ankunft alle Gäste und Angestellten des Restaurants mit ihrer Schönheit bezaubert und seine persönliche Verärgerung mit einem strahlenden, entschuldigenden Lächeln zerstreut.
Während Cristiano plötzlich nur noch mit halbem Ohr den Zahlen und Fakten seiner jungen dynamischen Geschäftsführer lauschte, fragte er sich, was Lydia wohl anhatte. Im nächsten Moment sprang er auf, verkündete eine Pause und ging aus dem Konferenzraum geradewegs in sein angrenzendes Büro.
Die Sonne schimmerte auf ihrem platinblonden Haar, das sie mit einer Spange im Nacken zusammengefasst hatte. Bei Cristianos Eintreten wandte Lydia sich von dem Panoramafenster ab. Strahlend blaue Augen beherrschten ihr zartes Gesicht mit den hohen Wangenknochen und den vollen, rosigen Lippen.
Cristianos Anblick ließ ihr Herz sofort schneller schlagen. Schon früher hatte es ihr Angst gemacht, was für eine heftige Wirkung er auf sie ausübte, und jetzt stellte sie entsetzt und beschämt fest, dass sich nichts daran geändert hatte. Bekleidet mit einem exklusiven, maßgeschneiderten Business-Anzug, der seine athletische Figur betonte, sah Cristiano aber auch unwiderstehlich aus. Er war zweifellos ein unglaublich attraktiver Mann, stets makellos gekleidet und von einer bezwingenden Ausstrahlung. Und seine dunklen Augen, die jetzt golden in der hellen Sonne leuchteten, waren die schönsten und faszinierendsten, die sie je gesehen hatte.
Die angespannte Stille schien Lydia unerträglich. Trotzig blickte sie auf. „Hier bin ich also … wie befohlen.“
„Ja“, erwiderte Cristiano sanft. „Und das ist gut so.“
Sie hatte eigentlich gehofft, ihm mit ihrer Bemerkung Unbehagen zu bereiten, aber er wirkte völlig entspannt. Stattdessen errötete sie. Plötzlich kam ihr der schreckliche Verdacht, dass Cristiano diese Situation wirklich genoss. Denn mit einem raubvogelartigen Blick musterte er sie, und Lydia spürte beschämt, wie ihr ein erregender Schauer über den Körper lief.
„Ich kann nicht glauben, dass du das wirklich durchziehen willst“, flüsterte sie.
Ein geradezu sündhaft attraktives Lächeln erhellte sein markantes Gesicht. „Jedes Mal, wenn ich dich ansehe, weiß ich, dass ich es durchziehen werde.“
„Aber es ergibt doch keinen Sinn!“
„Für mich schon, bella mia “, widersprach er. „Ich will dich.“
„Aber ich will weder dich noch dies hier, und ich kann nicht so tun, als wäre es anders!“, stieß sie aus.
Ohne den Blick von ihr zu wenden, ging Cristiano langsam auf sie zu. „Wenn ich das glauben würde, wärst du nicht hier.“
„Du … solltest es besser glauben!“, entgegnete Lydia wütend, weil er sie zum Stottern brachte und sie sich in die Enge gedrängt fühlte.
„Nun, da ich augenscheinlich deine einzige Rettung bin, solltest du dich nicht bemühen, mich davon zu überzeugen, dass du genau das bist, was ich will und brauche?“
In diesem Punkt hatte er so unbestreitbar recht, dass sie eine gefährliche Mischung aus Angst und Wut packte. Er war ihre einzige Hoffnung. Angenommen, sie verärgerte ihn? Angenommen, er änderte seine Meinung? Wo würde dann ihre Mutter bleiben?
„Lydia …“
Er war ihr jetzt so nahe, dass sie nur eine Hand auszustrecken brauchte, um ihn zu berühren. Seine körperliche Nähe machte sie nervös, und sie wagte es kaum zu atmen,weil sie der Duft seines exklusiven Aftershaves gefangen hielt.
Im nächsten Moment nahm Cristiano sie und zog sie in seine Arme. „Das ist der Grund, warum du gerettet wirst“, erklärte er rau.
Angespannt blickte Lydia zu ihm auf. Sie wusste, dass es schlecht und lüstern war, aber die heiße Erregung, die sie durchflutete, machte ihren Widerstand zunichte. Cristiano umfasste ihr Gesicht und nahm unglaublich zart und sinnlich von ihren Lippen Besitz. Gleichzeitig ließ er die Hand ihren Rücken hinabgleiten und presste sie verlangend an sich. Stöhnend gab sie dem Drängen seiner Zunge nach. Plötzlich wurden ihr die Knie weich, ihr Atem ging schneller, und sie klammerte sich
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