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Das Mörderschiff

Das Mörderschiff

Titel: Das Mörderschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alistair MacLean
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Bündel von Dietrichen, verschiedene äußerst komplizierte Mikrophone, einschließlich einem, das von einer ganz bestimmten Pistole abgeschossen werden konnte. Verschiedene Röhren mit harmlos aussehenden Tabletten, von denen man behauptete, daß sie einen Menschen, dem man sie unbemerkt in den Drink gibt, sofort für längere oder kürzere Zeit besinnungslos machten, ferner vier Pistolen und eine ganze Kiste mit Munition. Wenn jemand alles, was sich hier befand, auf einmal benutzen wollte, wäre er auf jeden Fall für längere Zeit stark beschäftigt. Zwei der Pistolen waren Luger und zwei 4,5 mm deutsche Liliputs, die kleinste wirklich brauchbare automatische Pistole, die derzeit auf dem Markt war. Die Liliput hatte einen großen Vorteil, sie konnte praktisch überall am Körper versteckt werden, selbst umgekehrt mit Hilfe einer Klammer im linken Ärmel. Das war für die Fälle, wenn man seine Anzüge nicht direkt vom Ministerium geliefert bekam.
    Hunslett nahm eine der Luger, kontrollierte das Magazin und ging sofort hinaus. Nicht deswegen, weil er glaubte, bereits Schritte an Deck zu hören, er wollte einfach nicht dabei sein, wenn Onkel Arthur mit mir sprach. Ich konnte es ihm nicht übelnehmen, eigentlich wollte ich auch nicht da sein, wenn Onkel Arthur endlich ans Mikrophon kommen würde.
    Ich zog die beiden isolierten Gummikabel heraus und brachte die schwere Federklammer mit ihren sägeähnlichen Zähnen an den Batterieenden an. Dann nahm ich ein Paar Kopfhörer um, schaltete den Sender ein, drehte noch einen weiteren Hebel, der das Rufzeichen aussandte, und wartete. Ich mußte ihn nicht abstimmen, denn der Sender war permanent eingestellt, und zwar auf eine UHF-Frequenz, die die Lizenz jedes anderen frei operierenden Amateurs gekostet hätte, der auch nur in ihre Nähe gewandert wäre, um auf ihr Sendeversuche zu unternehmen.
    Das rote Warnlicht kam, wurde eingeschaltet. Ich beugte mich nach vorn und adjustierte das magische Auge so, daß sich die grünen Strahlen in der Mitte begegneten.
    »Das ist Station SPEX«, sagte eine Stimme, »Station SPEX.«
    »Guten Morgen, hier ist Caroline. Kann ich bitte mit dem Manager sprechen?«
    »Wollen Sie bitte warten?« Das bedeutete, daß Onkel Arthur noch im Bett war. Onkel Arthur war nie ein begeisterter Frühaufsteher gewesen. Drei Minuten vergingen, und dann begannen die Kopfhörer wieder zu summen.
    »Guten Morgen, Caroline, hier ist Annabelle …«
    »Guten Morgen, meine Position ist 481, 281.« Man würde diese Referenzen auf keiner normalen Karte wiederfinden, es gab kaum ein Dutzend von Karten, auf denen sie überhaupt existierten, aber Onkel Arthur hatte eine, und ich auch. Eine kurze Pause und dann: »Ich weiß, wo Sie sind, Caroline, fahren Sie fort.«
    »Ich habe das vermißte Schiff heute nachmittag gefunden. Vier oder fünf Meilen nordwestlich von hier. Heute abend bin ich an Bord gegangen.«
    »Was haben Sie gemacht, Caroline?«
    »Ich ging an Bord. Die alte Besatzung ist nach Hause gegangen. Eine neue Mannschaft ist an Bord. Eine viel kleinere Mannschaft.«
    »Haben Sie Betty und Dorothy gesehen?« Trotz der Tatsache, daß wir beide eine Vorrichtung am Sender hatten, die alle unsere Gespräche völlig verzerrte, so daß ein Abhören praktisch unmöglich war, hatte Onkel Arthur immer darauf bestanden, daß wir uns verschlüsselt miteinander unterhielten, Codenamen für ihn selbst und für seine Angestellten benutzten, Mädchennamen statt unserer Nachnamen und Initialen, die denen entsprechen. Es war eine verwirrende Prozedur, aber man hatte sie zu beachten. Er selbst war Annabelle, ich war Caroline, Baker war Betty, Delmont war Dorothy, Hunslett Harriett. Es hörte sich an wie Hurrikanwarnungen aus dem Karibischen Meer.
    »Ich habe sie gefunden.« Ich holte tief Atem. »Sie werden nicht wieder nach Hause kommen, Annabelle.«
    »Sie werden nicht wieder nach Hause kommen«, wiederholte er mechanisch. Er schwieg so lange, daß ich dachte, er hätte die Verbindung unterbrochen. Dann kam er wieder, mit einer ausdruckslosen, weit entfernten Stimme. »Ich habe Sie deshalb gewarnt, Caroline.«
    »Ja, Annabelle. Sie haben mich deshalb gewarnt.«
    »Und das Schiff?«
    »Ist fort.«
    »Fort, wohin?«
    »Ich weiß es nicht, einfach fort, nach Norden, nehme ich an.«
    »Nach Norden, nehmen Sie an.« Onkel Arthur erhob seine Stimme niemals, und als er fortfuhr, war sie so ruhig und unpersönlich wie immer. Aber der plötzliche Verzicht, seine von ihm selbst

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