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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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Sie ein, Sir. Wir nehmen Sie mit.« Trotz der mörderischen Rivalität zwischen Luftwaffe und Marine war für den Sergeant jeder Soldat, selbst ein Navy-Offizier, ein Bruder, dem man in der Not helfen musste.
    »Das weiß ich sehr zu schätzen, Sergeant.« Carlton zwängte sich auf den Rücksitz über den wuchtigen Rädern. Der Humvee heulte auf und schoss durch den Schnee davon.
    Der Sergeant schaltete die Innenraumbeleuchtung ein und drehte sich zu Carlton um. »Wir sehen nicht gerade viele Navy-Kameraden in dieser Gegend, Sir«, bemerkte er höflich. Damit wollte er sagen: Wer sind Sie, und was haben Sie hier verloren? Und warum sollte er nicht misstrauisch sein? Carlton konnte schließlich ein Psychopath sein, der in einer geliehenen Uniform die Gegend unsicher machte.
    »Kann ich mir vorstellen.« Carlton wollte eben seinen Ausweis zücken, hielt es dann aber für zu gefährlich. »Marinenachrichtendienst. Wir sind überall und nirgends. Jedenfalls hat der Anwerbungsoffizier das damals gesagt.« Er lachte über seinen eigenen Scherz. Irgendetwas musste er dem Sergeant ja erzählen. »Ich muss zu einer Besprechung mit Colonel Saunders. Hätte es niemals pünktlich geschafft, wenn Sie nicht gekommen wären. Nochmals vielen Dank.«
    Die Erwähnung Saunders schien den Sergeant zu beruhigen. »Wir bringen Sie sofort hin, Sir. Machen Sie sich’s bequem, und genießen Sie die Fahrt.« Mit diesen Worten knipste er das Licht aus und drehte sich wieder nach vorn. Carlton hatte keine Ahnung, wer Saunders war, aber nun hatte ihm schon der Name des Mannes geholfen.
    Zehn Minuten später hielt der Humvee vor dem Haupttor der Andrews AFB, auf der die Sonderflugzeuge des Präsidenten, eine Boeing 747 und ein Sikorsky S-61 Hubschrauber stationiert waren – Air Force One und Marine One.
    Einer der beiden MPs kontrollierte Carltons Ausweis und winkte den Humvee wortlos hinein. Der Wagen holperte durchs Tor und fuhr an mehreren Baracken vorbei, bevor der Sergeant vor einem großen weißen Backsteingebäude hielt.
    »Sie finden Colonel Saunders da drin, Sir«, sagte er.
    »Danke fürs Mitnehmen, Sergeant.«
    »Stets zu Diensten, Sir.«
    Carlton hörte den Humvee davonfahren. Ein Mann trat aus dem Haus. Da er das Licht im Rücken hatte, sah man nur seine Silhouette. Irgendwie hatte Carlton ein mulmiges Gefühl. Vielleicht waren Fress’ Söldner schon vor ihm eingetroffen. Aber es gab keinen Ort mehr, zu dem er fliehen konnte. Langsam ging er auf das Haus zu. Erst als er auf wenige Meter an den Mann herangekommen war, erkannte er die blaue Uniform der Luftwaffe, den silbernen Vogel an der Schulter, das Namensschild. Beruhigt stieß er den angehaltenen Atem aus und salutierte. »Lieutenant Carlton, Sir.«
    Saunders erwiderte den Gruß. »Folgen Sie mir.«
    Er ging voraus, stieg eine Treppe hoch und führte Carlton in ein kleines, dunkles Dienstzimmer. An den Wänden hingen unzählige Fotos von Flugzeugen. Saunders zeigte auf den Besucherstuhl. »Nehmen Sie Platz, Lieutenant.«
    »Danke, Sir.« Carlton setzte sich auf die Kante.
    Saunders lehnte sich im Sessel zurück. Sein dunkles Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. »Ich schätze, wir haben einen gemeinsamen Freund.«
    »MacLean.«
    Der Colonel nickte kurz. »Er hat mir gesagt, Sie müssten außer Landes gebracht werden. Wichtige Sache, Mitarbeiter im Nachrichtendienst des Pentagon.«
    »Das stimmt, Sir, ich …«
    Saunders hielt abwehrend die Hand hoch. »Ich will es gar nicht wissen, Lieutenant. Je weniger ich weiß, desto besser. Verstanden?«
    »Ja, Sir.« Wer war dieser Mann?
    »Ein Vogel wird Sie abholen. Geschätzte Ankunft in zehn Minuten.«
    »Vielen Dank, Sir. Ich erwarte noch einen zusätzlichen Passagier. Erika Wassenaar.«
    Saunders stutzte einen Augenblick. »Ich fürchte, davon weiß ich nichts.« Natürlich hatte MacLean Saunders nichts von Erika gesagt. Woher hätte er davon wissen sollen? Saunders war Soldat. MacLean hatte ihm gesagt, er müsse einen Passagier übernehmen, folglich erwartete er eine Person, nicht zwei oder drei.
    »Das ist mir vollkommen klar, Sir. Aber es muss noch jemand mitkommen.«
    »Wo befindet sich diese Person jetzt?«
    »Sie wird in Kürze hier sein, Sir.«
    Saunders dachte ein paar Sekunden nach, dann nahm er den Hörer ab und unterrichtete die Wache am Tor, sie solle die Frau hereinlassen und zu seinem Dienstzimmer bringen. »Der Vogel landet nur kurz. Wir haben keine Zeit, auf Nachzügler zu warten. Ich gebe ihr zehn Minuten, danach

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