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Das Monopol

Titel: Das Monopol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicolas Kublicki
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muss sie einen Linienflug nehmen.« Er stand auf und gab damit zu verstehen, dass die Unterredung beendet war. »Ich habe etwas zu erledigen. Kaffee steht im Nebenzimmer. Bedienen Sie sich. Und denken Sie daran – zehn Minuten.« Er verließ das Zimmer.
    Carlton schaute nervös auf die Uhr. Mach schon, Erika.
    Zehn Minuten gingen wie im Flug vorüber. Erika war immer noch nicht erschienen. Saunders kam ins Dienstzimmer zurück.
    »Es ist Zeit.«
    »Sie ist noch nicht gekommen, Sir.«
    »Sieht so aus. Aber die Zeit ist abgelaufen.«
    »Sir, ich weiß Ihre Hilfe sehr zu schätzen, aber es ist unbedingt erforderlich, dass …«
    »Erforderlich oder nicht, Lieutenant, wir haben einen Dienstplan. Es ist Zeit.« Carlton stand auf und blickte Saunders scharf an. »Was glauben Sie, was das hier ist, Colonel? Eine Vergnügungsreise? Glauben Sie, dass ich hergekommen bin, bloß weil ich der Massenabfertigung am Reagan Airport entgehen wollte? Ich habe keinen Schimmer, wer Sie sind oder welche Verbindung Sie zu MacLean haben, Sir. Aber falls er es Ihnen nicht gesagt hat, dann darf ich mich jetzt vorstellen.« Er holte seinen DOJ-Ausweis hervor und hielt ihn Saunders unter die Nase.
    Der Colonel war nun besser informiert, wirkte jedoch immer noch unbeeindruckt.
    Carlton wollte keine weiteren Informationen preisgeben, aber er musste diesen Mann davon überzeugen, auf Erika zu warten. Saunders war ein Freund von MacLean und hatte bisher keinen Mordversuch unternommen, also stand er offenbar nicht auf Fress’ Gehaltsliste. Aber er konnte nicht wissen, was Carlton wusste. »Das Justizministerium leistet viel Ermittlungsarbeit. Manchmal entdeckt es illegale Machenschaften, in die Mitglieder unserer Regierung verwickelt sind. Manchmal sind es sogar Leute in höchsten Positionen. Und die möchten nicht, dass ihre Aktivitäten bekannt werden. Manchmal üben sie Vergeltung. Manchmal lassen sie ganz einfach die Menschen mit den Beweisen beseitigen. Und diese Menschen müssen früh genug fliehen. Und heimlich.«
    Er sah Saunders fest in die Augen, doch dem Colonel war mit den Drohtaktiken eines DOJ-Anwalts nicht beizukommen, mochte er auch Reserveleutnant der Marine sein. »Ein Farmer aus Arkansas hat etwas gewusst. Er wurde in seinem Auto ermordet. Sein Sohn wurde in seinem eigenen Haus durch einen Kopfschuss getötet. MacLeans Anwalt wusste Bescheid. Sein Flugzeug ist vor einer Stunde abgestürzt. Und haben Sie das über Senator Bighams Berater gelesen, den man von Kugeln durchlöchert in Südost-Washington gefunden hat? Auch er wusste es. Und die Frau, auf die ich warte, weiß es.« Er machte ein paar Schritte auf Saunders zu. »Ich weiß es.« Noch näher heran. Nun flüsterte er: »Möchten Sie es auch wissen?«
    Saunders wich zurück, wenn auch nur um Haaresbreite. »Sie müssen ja eine ganz große Nummer vor Gericht sein! Okay. Wir warten.«
    In angespanntem Schweigen saßen sie fast eine Viertelstunde da, dann läutete das Telefon. »Saunders. Was ist da los? Ich komme sofort. Natürlich lassen Sie sie nicht herein.« Er legte auf, stürzte zur Tür. »Kommen Sie!«
    »Was ist?« Carlton rannte hinter Saunders die Treppe hinunter. Der saß bereits in seinem Air Force Humvee.
    »Anscheinend will die Polizei Ihre Freundin verhaften. Sie wissen schon – die, die es auch weiß.«
    »Scheiße!«
    »Genau mein Gedanke.« Saunders stürmte in Rekordzeit zum Bunker beim Haupttor. Carlton entdeckte Erika und rannte zu ihr. Er nahm sie in die Arme, hielt sie zum ersten Mal, spürte, wie sehr er das gewollt hatte. »Gott sei Dank, Sie haben es geschafft!«
    Erika erwiderte seine Umarmung, doch bald wurden sie wieder von der Wirklichkeit eingeholt. Carlton starrte in ihre grünen Augen: Tränen strömten über ihre geröteten Wangen. Er wischte sie ab. »Was haben die Cops hier zu suchen?«
    »Ich bin mit dem Taxi gekommen, wie Sie gesagt haben. Als wir zum Tor kamen, waren plötzlich zwei Streifenwagen da. Die wollen mich verhaften.«
    Carlton ging zum Bunker, wo Saunders in eine heftige Diskussion mit zwei schwergewichtigen Maryland Troopers verwickelt war.
    »Wir müssen sie festnehmen, Colonel«, beharrte der ältere der beiden Polizisten. »Sie dürfen uns nicht an unserer Pflicht hindern. Wir nehmen die Frau in Gewahrsam.«
    »Die Dame kann gar nicht verhaftet werden. Sie befindet sich auf dem Gelände einer militärischen Einrichtung«, erwiderte Saunders kühl.
    »Sir, sie gefährdet die …« Der Trooper riss die Augen auf, als er

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