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Das Morden ist des Mörders Lust. Geschichten.

Titel: Das Morden ist des Mörders Lust. Geschichten. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry Slesar
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der Hoffnung, daß sein Auftrag schnellstens zu Ende geführt würde.
    Aber die Hoffnung trog. Nach drei Wochen war Mr. Spear zwar noch immer optimistisch, aber einer seiner Briefe verärgerte Bill zu sehr, als daß er den Detektiv wei­ter hätte beschäftigen wollen. Er lautete auszugsweise: »Wir sind der Meinung, daß die Geschichte, wie sie Miss D. erzählt hat, möglicherweise nicht völlig der Wahrheit entspricht und dem Zwecke dienen soll, die wahre Identi­tät eines Mannes zu verschleiern, den sie zu schützen wünscht.«
    Bill hatte den Brief wütend zerrissen. Nun saß er da, die Überreste im Schoß, und gestand sich betrübt ein, daß die Aufgabe seine Möglichkeiten überstieg. Alles, was er jetzt noch tun konnte, war, Joyce nach besten Kräften zu hel­fen.
    Er erneuerte seine Freundschaft mit Dr. Leavitt, und der alte Arzt zeigte sich mehr als bereit zu helfen. Leavitt über­trug den Fall einem jungen Geburtshelfer, und Bill brachte Joyce selbst nach New Jersey, damit sie sich von diesem untersuchen lassen konnte. Er war froh, als er hörte, daß sie trotz ihrer Niedergeschlagenheit völlig gesund war.
    Als die Zeit der Entbindung näherrückte, suchte und fand Bill eine ruhige Pension, nur vier Straßen von dem kleinen Krankenhaus entfernt, in dem das Kind zur Welt kommen sollte. Die Miete war niedrig, und die Besitzerin von müt­terlichem Mitgefühl. Sie schien die Geschichte von der jun­gen, schwangeren Schwester, deren Mann als Soldat in Übersee stationiert war, ohne weiteres zu akzeptieren.
    Eines Abends, nicht lange vor dem berechneten Tag der Niederkunft, streifte Bill Rossi durch die dunklen Straßen von Joyce’ ehemaliger Wohngegend. Ein Gefühl der Nie­dergeschlagenheit und Bitterkeit erfüllte ihn, weil es ihm nicht gelungen war, den Vater des Kindes aufzuspüren – und es war, als triebe ihn die vage Hoffnung um, das von Joyce beschriebene Gesicht doch noch unter den Passan­ten zu entdecken. Er ging an den Treppen vorbei, die zu den Sandsteinhäusern hinaufführten, vorbei an der Chemi­schen Reinigung, dem Radiogeschäft, der Apotheke, und winkte im Vorbeigehen den Inhabern zu, mit denen er im Verlauf seiner Suche bekannt geworden war. Er lief um den Block, bis ihm die Nachtluft zu kühl wurde. Dann machte er sich auf den Heimweg.
    Als er um die Ecke bog, ließ ihn der Anblick eines ge­parkten Polizeiautos innehalten, und zum ersten Mal machte er sich klar, daß das örtliche Polizeirevier nicht weit von Joyce’ alter Wohnung entfernt lag. Er hatte nicht die Absicht gehabt, die Polizei hinzuzuziehen. Zwar mochten strafrechtliche Aspekte in den Fall mit hinein­spielen, aber Joyce war über einundzwanzig und nicht wil­lens, ihr Problem dem Dienstbuch einer Polizeidienststelle anzuvertrauen.
    Aber, dachte Bill, fragen kostet ja nichts.
    Er ging langsam die Treppenstufen zum Polizeirevier hin­auf. Drinnen fragte ihn der diensthabende Polizist, ein stämmiger Mann mit groben Gesichtszügen, was er wün­sche.
    »Ich versuche, jemanden zu finden«, sagte Bill zögernd. »Jemand, der hier in der Nähe zu Besuch zu kommen pflegte.«
    »Wie ist der Name des Betreffenden?«
    »Na ja, da liegt die Schwierigkeit. Alles, was ich habe, ist der Vorname und eine Beschreibung. Ich nehme an, daß das nicht viel helfen wird.«
    Der Beamte lächelte breit. »Das nehmen Sie richtig an. Tut mir leid, Mister. Ist dieser Jemand in ein Verbrechen verwickelt? Oder vermißt oder irgend so was?«
    »Ja, also, nicht direkt.«
    »Dann sehe ich nicht, wie wir Ihnen helfen können. Aber warum sprechen Sie nicht mal mit Wachtmeister Jacoby hier …« Er deutete mit einer Kopfbewegung auf einen jüngeren Mann mit bläulichem Kinn an einem Eckschreib­tisch. »Vielleicht kann der Ihnen weiterhelfen.«
    »Wahrscheinlich nicht«, räumte Bill niedergeschlagen ein. »Ich habe kaum irgendwelche Fakten. Es ist jemand, der in Nr. 340 zu Besuch kam, dem Sandsteinhaus um die Ecke. Jemand, der Don heißt. Das ist wirklich alles, was ich weiß.«
    Der Diensthabende zuckte mit den Achseln, aber der Wachtmeister blickte auf. »340, sagen Sie? Ist das das Haus neben der Reinigung?«
    »Ja, genau.«
    Jacoby kratzte sich am Kinn. »Ich kenne das Haus. Aber den einzigen Typen, den ich mit dem Haus in Verbindung bringe, ist dieser Beeman. Das ist wohl nicht der, den Sie suchen, was?«
    »Beeman?« Bill runzelte die Stirn. »Den Namen kenne ich nicht.«
    »Beeman, klar, B-E-E-M-A-N. Ich kann mich gut an ihn erinnern, bloß

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