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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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unnatürlich groß. Weiße Flammen schlugen aus ihrem Lauf, als der Killer feuerte.
    Randi spürte die Kugel an ihrem Kopf vorbeizischen, so nah, dass die heißen Gase in ihrem Windschatten ihr den Atem nahmen. Ihre Ohren klingelten. Der bittersüße Geschmack von Blut erfüllte ihren Mund. Ohne nachzudenken schoss sie ziellos zurück, sie versuchte einfach nur, genügend Kugeln in die richtige Richtung zu jagen, um diesen neuen Gegner in Deckung zu treiben.
    Eine Kugel traf den Benzinkanister.
    Der Einschuss ließ den Behälter wackeln und schließlich umfallen, sodass noch mehr Brennstoff durch die Luft spritzte. Aus dem zerfetzten Metall sprang ein Funke.
    Mit einem leisen Wusch entzündete sich das Benzin. Kleine Feuerzungen jagten in alle Richtungen, fraßen jeden vergossenen Benzintropfen und setzten alles in Brand.
    Entsetzt schaute der schmallippige Mann zu, wie seine benzingetränkten Hosenbeine in Flammen aufgingen. Mit Panik im Gesicht ließ er die Walther fallen, um wild auf das auflodernde Feuer einzuschlagen. Doch dann, als die Flammen auf seine benzinbefleckten Hände übersprangen, zu seinen Armen aufzüngelten und nach seinem Gesicht griffen, entrang sich seiner Kehle ein wilder, unmenschlicher Schrei. In weniger als einer Sekunde verwandelte er sich in eine menschliche Fackel, die von Kopf bis Fuß in Flammen gehüllt war. Brüllend und kreischend vor Schmerz taumelte der sterbende Mann blindlings auf Randi zu. Die Flammen fraßen ihn bei lebendigem Leib.
    Angewidert legte sie sorgfältig an und schoss ihm in den Kopf.
Der brennende Mann fiel zu Boden und lag still. Die Flammen schlugen höher, breiteten sich über den Teppich und entlang der Wände aus. Dicker, erstickender Qualm stieg auf.
    Durch die offene Tür konnte sie sehen, dass Kesslers Arbeitszimmer bereits in Flammen stand. In den Rauchwolken konnte sie einen weiteren brennenden Leichnam erkennen, der verrenkt neben dem großen antiken Schreibtisch lag. Das war sicher Kessler, dachte sie düster, während sie mühsam ihren Brechreiz unterdrückte. Und mit ihm verbrannten die wenigen spärlichen Hinweise, die sie zu Professor Wulf Renkes neuem Wolfsbau hätten führen sollen.
    Abrupt legte Randi die Maschinenpistole beiseite und rappelte sich auf. Sie musste sich den Mann, den sie gerade getötet hatte, näher ansehen. Sie drehte sich um und sprintete den Flur entlang, stürmte in eins der Gästezimmer, riss eine schwere Wolldecke vom Bett und rannte wieder zurück.
    Die Flammen und der Qualm waren noch dichter geworden.
    In vollem Lauf zog Randi sich die Decke über den Kopf, kniff die Augen fest zu und sprang durch den Feuervorhang. Für den Bruchteil einer Sekunde spürte sie eine durchdringende, sengende Hitze. Dann landete sie schwer auf dem Boden und hockte sich neben den Toten. In geduckter Haltung, um der dichten beißenden Rauchwolke zu entgehen, die sich durch den Flur wälzte, riss sie sich die schwere Decke vom Kopf und erstickte hastig die Flammen, die seine Kleidung und sein Fleisch verzehrten.
    Obwohl sie sich die Finger verbrannte, betastete sie den schwelenden Körper und durchsuchte in verzweifelter Hast sämtliche Taschen. Sie fand etwas, das wie ein Handy aussah, vom Feuer aber seltsam verbogen und geschwärzt war, und steckte es in die Tasche. Dasselbe tat sie mit einem versengten Blatt Papier, einem Pass und einer Brieftasche.
    Das Feuer toste jetzt lauter. Große Fetzen brennender Farbe lösten sich von der Decke und regneten, in den überhitzten Luftströmungen
wild trudelnd, auf sie herab. Teppich, Wände und Decke standen in Flammen.
    Es war Zeit zu gehen.
    Eilig legte Randi sich die angekokelte Wolldecke wieder um Kopf, Schultern und Hände. Der dicke, stechende Qualm, der tief in ihre Lungen drang, ließ sie husten, doch sie rappelte sich auf und sprang erneut durch die Flammen, auf die Haupttreppe zu.
    Wieder spürte sie eine Woge durchdringender Hitze. Und diesmal roch sie auch brennende Wolle. Doch dann, urplötzlich, war sie aus der Feuerwand heraus. Hastig warf Randi die schwelende Wolldecke beiseite, rollte sich über den Boden und schlug die kleinen Flammen aus, die ihre Jeans und ihre Jacke erfasst hatten.
    Sobald sie ihre Kleidung gelöscht hatte, sprang Randi wieder auf und rannte weiter, zwei oder drei Stufen auf einmal nehmend hastete sie eilig die Treppe hinab. Das Feuer hinter ihr griff rasch um sich, nährte sich an Ulrich Kesslers teuren antiken Möbeln, seinen wertvollen Büchern und den

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