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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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die Zähne. »Ich dachte, so etwas wäre unmöglich.«
    Der CIA-Experte nickte. »Ja, ist es auch.« Er schob seine Brille auf der Nase hoch und legte die Stirn in Falten. »Es sei denn, man hat zufällig Zugang zu den firmeneigenen Programmen und den höchsten Sicherheitscodes all der verschiedenen Telefongesellschaften, die am Zustandekommen dieser Anrufe beteiligt sind.«
    »Und wer könnte auf so hoher Ebene Zugang haben?«
    Bennett schüttelte den Kopf. »Bis heute hätte ich gesagt, niemand.« Er sah zu, wie der Rest des Bildschirms schwarz wurde, und wandte sich dann missmutig ab. »Die meisten dieser Gesellschaften sind harte Konkurrenten. Solche Daten behalten sie für sich.«
    »Dann muss es eine dritte Partei sein«, überlegte Randi. »Jemand von außerhalb, der ihre Sicherheitsvorkehrungen überwinden kann.«
    »Vielleicht«, pflichtete der Experte ihr bei. Er wirkte beunruhigt. »Aber jemand, der so schnell und leicht in die Computersysteme dieser Telefongesellschaften eindringt, könnte praktisch alles damit machen, was ihm einfällt.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Die Firmenkonten plündern. Die privaten Kontoinformationen von Abermillionen Kunden stehlen. Ganze Unterprogramme so schädigen, dass es Wochen dauern würde, ehe man in den betroffenen Gebieten wieder telefonieren könnte.« Der Experte zuckte die Schultern. »Such dir was aus.«
    Randi nickte langsam, ihre Gedanken rasten. »Und trotzdem«, betonte sie, »obwohl diese Kerle nur den kleinen Finger rühren
müssten, um unglaubliche Macht in die Hände zu bekommen, haben sie anscheinend nichts anderes gemacht, als ihr eigenes sicheres Netzwerk auf diese Systeme aufzubauen.«
    »So ist es«, sagte Bennett. Er wirkte frustriert. »Das ergibt alles keinen Sinn. Warum macht man sich so viel Mühe, um einen einzigen Mann zu schützen, selbst wenn er ein erstklassiger Waffenexperte ist?«
    »Ich fange langsam an zu glauben, dass wir etwas Größerem auf der Spur sind«, erwiderte Randi. »Etwas viel Größerem.« Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf den Computer des Technikers. »Wie weit bist du gekommen, bevor Renkes Freunde ihr Zauberkunststück vorgeführt haben.«
    »Nicht weit genug«, gestand Bennett. »Ich dachte, ich hätte ein bedeutsames Muster in den Daten erkannt, aber ich bin mir nicht sicher, wie nah ich der Spinne im Netz gekommen bin.«
    »Zeig es mir«, forderte Randi.
    Schnell rief der CIA-Spezialist die Resultate seiner Arbeit auf und ließ eine Graphik auf dem Bildschirm erscheinen; sie zeigte eine Reihe verschiedener Kreise – mehrere offenbar miteinander verbundene Telefonnummern. Die Häufigkeit der zwischen ihnen getätigten Anrufe waren durch dickere oder dünnere Linien symbolisiert. Jeder Kreis trug eine Überschrift, in der die ungefähre geografische Lage der zusammengehörigen Nummern vermerkt war.
    Randi studierte die Anordnung sorgfältig und erkannte das Muster, das auch Bennett entdeckt hatte. Die meisten Telefonate in diesem geheimen Netzwerk waren von zwei Orten ausgegangen. Der eine hieß Moskau. Sie nickte zufrieden. Bei Wulf Renkes Vergangenheit keine große Überraschung. Doch der zweite Ort schien weit weniger Sinn zu ergeben. Es gab zahlreiche Verbindungen mit Italien, insbesondere mit einem Kreis von Nummern, die in einem Teil Umbriens, nördlich von Rom, registriert waren.
    Umbrien, dachte sie verblüfft. Eine Region mit alten Hügelstädten,
Olivenhainen und Weinbergen. Was konnte für Renke und seine Helfer in Umbrien so wichtig sein?
    »Ms. Russell?«
    Randi wandte sich vom Bildschirm ab. Einer der jungen CIA-Agenten, die im Berliner Büro arbeiteten, war hereingekommen. Wie ihr ermordeter Beobachtungsposten gehörte er zu den vielen hochintelligenten, doch leider unerfahrenen Neulingen, die nach dem 11. September, als die Firma hastig die Zahl ihrer Agenten aufstockte, im Schnelldurchgang in Camp Peary ausgebildet worden waren. Sie durchforschte ihr müdes Hirn nach seinem Namen und fand ihn sogar. Flores. Jeff Flores. »Was gibt’s, Jeff?«
    »Du hattest mich gebeten, den Fetzen Papier zu bearbeiten, den du bei Lange gefunden hast«, sagte der junge Mann leise.
    Randi nickte. Außer Langes Pass, seiner Brieftasche und dem Handy war das zerrissene und ziemlich verkohlte Stück Papier das einzige handfeste Beweisstück, das sie aus dem Chaos in Kesslers Villa gerettet hatte. Bedauerlicherweise hatte es so ausgesehen, als wäre das Blatt Papier als Informationsquelle komplett untauglich. Auf den

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