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Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Das Moskau Virus: Roman (German Edition)

Titel: Das Moskau Virus: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum , Patrick Larkin
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glaubte.
    Nach einigen einleitenden Worten kam Wexler direkt zum Kern der Sache. Er sprach klar und deutlich. »Die Geheimdienste der Vereinigten Staaten haben heute endgültig die Produktionsstätte der biologischen Waffen entdeckt, die gegen uns, unsere NATO-Verbündeten und andere Länder an den Grenzen der Russischen Föderation eingesetzt wird.«
    Seine Zuhörer setzten sich gerader hin.
    Der Bildschirm teilte sich und auf einer Hälfte erschien ein mehrere Monate altes Satellitenfoto. Es zeigte einen großen, eingezäunten Komplex, der sich über einen niedrigen Hügelkamm zu erstrecken schien. Eins der Gebäude war eingekreist. »Diese Waffen werden heimlich in einem Labor in der Nähe von Orvieto in Italien hergestellt«, sagte Wexler bestimmt. »Einem Labor, das zum European Center for Population Research gehört, dem ECPR.«
    Über die Lautsprecher war schockiertes Gemurmel zu hören.
    Wexler übertönte seine Zuhörer. »Die vorliegenden Geheimdienstinformationen sind klar und unwiderlegbar. Daher hat der Präsident der Vereinigten Staaten die sofortige und vollständige Zerstörung dieser geheimen Waffenfabrik durch das Militär angeordnet.«
    Die deutschen und amerikanischen Geheimdienstmitarbeiter verstummten, wie gelähmt von dem, was sie soeben gehört hatten.
    Das Satellitenfoto verschwand und wurde von einer Karte ersetzt, die Italien und das angrenzende Meer zeigte. Auf dieser Karte erschien ein weiterer Kreis mit einer Grafik von Schiffen, die im Mittelmeer vor Italiens Westküste lagen. »Ein schneller Eingreiftrupp
der U.S. Marines ist augenblicklich an Bord der Schiffe der 6. Flotte mit Vorbereitungen beschäftigt«, fuhr Wexler fort. »Dieser Trupp wird innerhalb der nächsten zwei Stunden zum Schlag bereit sein. Mehrere Einheiten unserer Sondereinsatzkommandos sind bereits einige Kilometer nördlich und südlich von Orvieto in Stellung gegangen – sie werden die Autobahn sperren.«
    Einer der Deutschen ergriff das Wort. An der Bildunterschrift auf dem Monitor konnte man sehen, dass es sich um Bernhard Heichler handelte, einen hochrangigen Beamten im Bundesamt für Verfassungsschutz. »Was halten die Italiener von Ihrem riskanten Plan?«, fragte er steif.
    »Um auszuschließen, dass die Zielpersonen gewarnt werden, wird dieser Angriff ohne das Wissen und die Zustimmung der italienischen Regierung ausgeführt«, versetzte Wexler kühl.
    Heichler klappte die Kinnlade herunter, ebenso wie vielen anderen Kollegen beider Nationalitäten. »Warum geben Sie dann uns diese Information?«
    Freundlich lächelnd ließ Wexler seine nächste Bombe platzen. »Weil es sich bei dem Mann, der für diese Biowaffe verantwortlich ist, um Professor Wulf Renke handelt«, erwiderte er. »Einen Ihrer eigenen Landsleute, einen gefährlichen Kriminellen, den Sie schon seit langem jagen.« Kurz und bündig fasste er zusammen, was die amerikanischen Geheimdienste über Renke in Erfahrung gebracht hatten, auch dass er mit Ulrich Kesslers Hilfe vor der deutschen Justiz geflohen war.
    »Wir möchten, dass Sie ein Team von Experten zusammenstellen, die uns dabei helfen, jede Information auszuwerten, die unseren Marines in die Hände fällt«, sprach Wexler vorsichtig weiter. »Sie sollen alle wichtigen Informationen aufspüren, die sich in den Telefonprotokollen, Computerdateien und Versandpapieren des Labors verstecken, und die Gefangenen verhören, die wir machen werden.« Er lächelte gewinnend. »Gibt es dazu noch irgendwelche Fragen?«
    Sofort brach ein Stimmengewirr los, denn jeder versuchte, als Erster zu Wort zu kommen.
    Castilla drückte eine Taste an seiner Fernbedienung und das aufgeregte Gerede verstummte. Mit einem dünnen Lächeln auf dem breiten, offenen Gesicht wandte er sich an Klein. »Sieht so aus, als hätte deine kleine List denselben Effekt wie ein Kojote in einer ziemlich nervösen Viehherde.«
    »Finde ich auch, Sir«, stimmte Klein ihm zu.
    »Glaubst du, die Sache wird sich tatsächlich so entwickeln, wie Colonel Smith es geplant hat?«, fragte Castilla leise.
    »Ich hoffe es«, erwiderte Klein ebenso leise. »Falls nicht, werden Jon und seine Begleiter die nächsten Stunden kaum überleben.« Er blickte auf die Uhr und die Falten auf seiner Stirn wurden tiefer. »So oder so, bald werden wir es wissen.«

Kapitel achtundvierzig
    Estelle Pike saß kerzengerade an ihrem Schreibtisch im Vorzimmer vor dem Oval Office und tippte eine von Präsident Castillas handgeschriebenen Anweisungen an den

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