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Das Multiversum 1 Zeit

Das Multiversum 1 Zeit

Titel: Das Multiversum 1 Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Zeitraum ein, Maura.«
    Er führte sie zu einer Kaffeemaschine. Die schlackebraune Brühe war umsonst, aber schlecht. Dass es keinen frischen Kaffee mehr gab, war eine Folge des nur noch eingeschränkt funktionierenden Welthandels: geringfügig, aber trotzdem ärgerlich – der Verzicht auf etwas, das sie immer als selbstverständlich betrachtet hatte, ein Vorbote weiterer schlechter Nachrichten.
    Maura fragte ihn, wie es möglich war, dass die Leute bei der NA-SA so unqualifiziert reagierten. »Wenn jemand auf dem Planeten darauf trainiert ist, in kosmischen Maßstäben zu denken und über 534
    den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, dann doch wohl die NA-SA.«
    »Verdammt, Maura, so einfach ist das nicht. Der NASA fehlt es schon seit Jahrzehnten an Selbstvertrauen. Reid Malenfant hat sie alle verrückt gemacht. Die NASA hatte ihn nicht einmal einstellen wollen, und dann ist er einfach gestartet und hat ihnen die Butter vom Brot genommen. Schauen Sie sich das an.« Er griff in die Tasche und holte einen Comicstrip heraus, den er sich aus dem Internet heruntergeladen und ausgedruckt hatte: NASA-Astronauten mit Kugelhelmen in einem riesigen glitzernden Raumschiff, das auf dem Weg zum Mond von ein paar Gören in einem Holzkar-ren geschlagen wurde. Reife Leistung, Jungs.
    Dan grinste.
    »Sie sollten Ihr Amüsement nicht gar so deutlich zeigen, Dan.
    Damit verärgern Sie die Leute nur.«
    »Tschuldigung.«
    »Dann ist es also verletzter Stolz?«
    »Vielleicht ist das eine rationale Reaktion«, sagte Dan. »Die Blauen Kinder unterliegen schließlich auch den Gesetzen der Physik.
    Also muss die Lösung, die sie für den Raumflug gefunden haben, irgendwo dort draußen liegen. Wie kommt's, dass sie so intelligent wurden und nach einer Atomexplosion wie Phönix aus der Asche zum Mond aufgestiegen sind, während wir dumm geblieben sind und nach Jahrzehnten und irrwitzigen Investitionen noch immer unsre Raketen fliegen, die von Nazi-Wissenschaftlern entwickelt wurden. Und außerdem …«
    »Was?«
    »Raketenwissenschaftler oder nicht, die Leute hier sind auch nur Menschen, Maura. Und ein paar von ihnen haben selbst Blaue Kinder … Das Gute ist, dass die NASA-Fritzen davon geträumt haben und seit Jahrzehnten Experimente und Forschungen durchgeführt und Pilotpläne entwickelt haben. Als der Ruf an sie erging, 535
    sind sie sofort durchgestartet. Und sie bereiten sich auf einen langen Aufenthalt dort oben vor.« Er sah sie an. »Das ist doch der Plan, nicht wahr, Maura?«
    »Das ist möglich. Wer weiß. Wir wissen aber nicht, welche Be-dürfnisse die Kinder haben. Sie mögen geborene Genies in Mathe und Physik sein, aber was wissen sie davon, wie man auf dem Mond überlebt? Die beste Option ist vielleicht die, ihnen Hilfe anzubieten.«
    Dan schaute skeptisch. »Dann ist das also unsre Strategie? Erst sperren wir sie ein und jagen sie mit einer Atombombe in die Luft, und dann bieten wir ihnen vitaminreiches Gemüse an?«
    »Wir müssen versuchen, eine Art Beziehung aufzubauen. Einen Dialog. Wir können nicht mehr tun, als abzuwarten.«
    »Solang es dauert?«
    »Solang es dauert.«
    »Ist es wahr, dass sie Botschaften senden? Die Kinder, meine ich.«
    Maura verzog keine Miene.
    »Schon gut, schon gut«, sagte Dan gereizt und stapfte schwitzend weiter.
    Sie besichtigten noch weitere Testanlagen, Seminarräume und Ausbildungsstationen, weitere Elemente dieses lunaren Außenpostens, der langsam Gestalt annahm.
    Reid Malenfant:
    Er sah einen xenonblauen Blitz und verspürte einen kurzen Schmerz. Malenfant entließ Emma und Cornelius jedoch nicht aus seinem Griff und konzentrierte sich auf die physische Realität ihrer Leiber aus Fleisch und Blut. Das Blau verblasste.
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    Und dann gab es eine Explosion aus Licht, einen Schwall, der von Weiß über Gelb und Orange zu einem dunklen Rot sich abschwächte – eine Pause, als ob das Licht Atem holte – und dann raste es in umgekehrter Richtung durchs Spektrum, bis es wieder weißglühend loderte.
    Dann nahm es erneut seinen Lauf – ein lautloser Impuls aus weißem Licht, der zu einem Rotorange sich abschwächte und dann wieder zu gleißender Helligkeit aufschwang.
    Der ständige Kreislauf beschleunigte immer mehr, bis die flat-ternden Schwingen aus Licht so schnell über Malenfant zusammenschlugen, dass sie wie stroboskopartige Blitze auf ihn einstürmten.
    Die Warnleuchten im Anzugs-HUD wechselten auf Gelb, dann auf Rot. »Halten Sie Emma fest.« Er zog Emma und Cornelius näher an

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