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Das Multiversum 2 Raum

Das Multiversum 2 Raum

Titel: Das Multiversum 2 Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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auszubeuten, diese dicken, fetten Brocken draußen in der Oort-Wolke …«
    »Aha.« Der MondJapaner lächelte. »Und derjenige, der die flüchtigen Stoffe dieser Kometen kontrolliert …«
    »Derjenige könnte den ganzen Mond kaufen.« Frank zündete sich eine Zigarre an, eine Angewohnheit aus dem zwanzigsten Jahrhundert, auf die er lang hatte verzichten müssen. »Aber das ist nur ein Nebeneffekt …«
    Xenia wusste jedoch, dass Frank log, was die Kometen und ihre Rolle für die Zukunft des Monds betraf. Das Prometheus-Projekt war bereits tot, ehe dieser Komet noch auf dem Mond aufschlug.
    ■
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    Vor einem Monat hatte Frank sie in sein Büro bestellt. Er hatte die Füße auf den Schreibtisch gelegt. Er las auf einer Softscreen ei-ne ausführliche akademische Abhandlung über flüchtige Stoffe in den Tiefen der Erde. Sie hatte mit ihm über die anstehenden Arbeiten sprechen wollen, aber er war definitiv nicht daran interessiert. Genauso wenig trieb er Prometheus voran, sein Hauptpro-jekt.
    Er war ohne Umschweife zur Sache gekommen. »Der Komet ist Geschichte, Kleines.«
    Zuerst hatte sie nicht verstanden. »Ich dachte, er sollte uns mit flüchtigen Stoffen versorgen. Ich dachte, wir wollten damit de-monstrieren, dass Prometheus eine profitable Investition sei.«
    »Schon richtig. Aber es läuft nicht wie geplant.« Frank tippte auf die Tischplatte, woraufhin Zahlen und Grafiken aufleuchteten.
    »Schau dir die Analyse an. Wir werden zwar flüchtige Stoffe gewinnen, aber die Masse des Kerns wird zum größten Teil wieder ins All geschleudert werden. Kometen sind spektakuläre Feuerwerkskörper, als Frachttransporter aber unbrauchbar. Wie auch immer man die verdammten Dinger runterbringt, der größte Teil des Materials geht verloren. Ich glaube inzwischen, dass man tausend Einschläge brauchte, um den Mond zukunftssicher zu machen und ihm eine stabile Atmosphäre zu verleihen, die so dicht ist, dass sie für einen längeren Zeitraum Bestand hat, ehe sie sich wieder auflöst. Und an tausend Kometen kommen wir nicht ran, wo diese verdammten Gaijin sich überall breit machen.« Für einen Moment schaute er nachdenklich. »Noch etwas. Wusstest du, dass der Mond dadurch doch eine Atmosphäre bekommt? Wenn es auch tausend Jahre dauern wird …«
    »Irunda.«
    »Nein, es stimmt. Sie ist zwar dünn, aber es ist eine Atmosphäre aus Kometendunst. Wird mit jedem Kometenaufprall dichter.
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    Kohlendioxid, Wasser und so 'n Zeug. Was sagt man dazu.« Er schüttelte den Kopf. »Aber wir haben leider nichts davon.«
    »Frank, wieso ist bisher denn niemand daraufgekommen? Wie kommt's, dass niemand deine Projektionen anzweifelt?«
    »Das ist durchaus schon vorgekommen.« Er grinste. »Du weißt doch, dass ich allergisch reagiere, wenn mir jemand erzählt, etwas sei unmöglich. Ich hoffte Zeit zu schinden, um eine Lösung zu finden.«
    Xenia wusste, dass die Sache unterm Strich ein Desaster war. Das Prometheus-Projekt war schon bis zu einem Entwurf für Methan-raketen gediehen, die fähig gewesen wären, Oort-Kometen aus den weiten langsamen Orbits zu reißen und zum Mond zu transportieren. Das Projekt hatte Frank jahrelang voll beansprucht und ein Vermögen verschlungen. Er brauchte Investoren und hatte gehofft, dass dieser überraschende Kometeneinschlag die Richtigkeit seines Konzepts beweisen und Investoren anlocken würde.
    Und nun hatte es den Anschein, dass alles umsonst gewesen war.
    »Frank, es tut mir Leid.«
    Er schien verwirrt. »Hä? Wieso denn?«
    »Wenn Kometen die einzige Quelle für flüchtige Stoffe sind …«
    »Bis gestern war ich noch dieser Ansicht. Aber schau dir das an.«
    Er tippte auf die Softscreen. Er war aufgeregt, geradezu enthusiastisch und redete hektisch; die Gedanken jagten sich offensichtlich.
    »Es gibt hier eine Frau, die glaubt, dass alle benötigten flüchtigen Stoffe im Überfluss vorhanden seien – genau hier auf dem Mond. Ist das denn zu fassen?«
    »Das ist unmöglich. Es weiß doch jeder, dass der Mond knochentrocken ist.«
    Er lächelte. »Das ist es, was jeder glaubt. Ich möchte, dass du diese Frau für mich findest. Die Autorin dieses Dokuments.«
    »Frank …«
    »Und mach dich über die Förderung schlau.«
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    »Die Förderung?«
    »Je tiefer, desto besser.« Sein Grinsen wurde breiter. »Wie würde dir wohl eine Reise zum Mittelpunkt des Monds gefallen, Baby?«
    Und so erfuhr sie von Franks aktuellem Projekt, seinem neuen Steckenpferd, der neusten Methode, die Zukunft zu

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