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Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition)

Titel: Das Mysterium der Wölfe: Die Reise zu Kyrion (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Brocks
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Klingt nach einem weiten Fußmarsch. Jake zieht ja schon sein ganzes Leben von Stadt zu Stadt, aber ich? Hoffentlich stehe ich das durch, aber immerhin machen wir ja verschiedenste Zwischenstopps. Ach ja, da fällt mir ein...
    "Jake?" Er schaut aufmerksam zu mir. "Wenn wir so weit laufen, werden wir ja auch in alle möglichen Städte kommen. Bleiben wir da auch immer so lange?"
    "Wie meinst du das, Jess?" Er scheint etwas verwirrt zu sein.
    Ich rede weiter: "Na ja, du hast ja zuvor gesagt, dass mein Heimatort eigentlich auch nur ein Zwischenstopp sein sollte und dort bist du ja ziemlich lange geblieben. Eine Woche, wenn mich nicht alles täuscht, oder?"
    Jake scheint nun zu wissen worauf ich hinauswill: "Ah, ich verstehe. Nein, eigentlich habe ich nicht vor in jeder Stadt so lange zu bleiben. Deine Heimat war genaugenommen gar kein Zwischenstopp auf meiner Reise. Zumindest sollte sie keiner sein."
    Mit fragendem Blick schaue ich ihn an: "Aber du warst trotzdem dort und zwar ganz schön lange. Wieso das?"
    "Hm...das ist schwer zu beschreiben. Ich weiß nicht genau wie ich sagen soll..." Jake wirkt wieder so nachdenklich. "Eigentlich war ich noch ziemlich weit von der Stadt entfernt. Ich habe mich in einem Waldgebiet aufgehalten und war fest entschlossen direkt nach Norden zu gehen, als ich plötzlich eine merkwürdige Kraft gespürt habe. Ich spürte die Anwesenheit eines Wolfes, wusste aber, dass dieser noch meilenweit entfernt war. Trotz allem konnte ich genau fühlen, dass das kein gewöhnlicher Wolf war und mein Instinkt zwang mich dazu der Kraft zu folgen. So wurde ich in deine Stadt geführt. Je näher ich deiner Heimat kam, desto stärker wurde diese komische Kraft, die mich mittlerweile schon voll im Griff hatte. Tja, und dann folgte ich weiter meinem Instinkt, bis mich dieser zu dir führte."
    "Was? Zu mir? Moment mal, ich war diese merkwürdige Kraft? Aber ich bin doch ein Wolf wie jeder andere, oder? Stimmt etwas nicht mit mir?" Jetzt bin ich ehrlich gesagt etwas besorgt. Was hat es nur mit dem Ganzen auf sich? Laut Jakes Beschreibung hört sich das alles nicht normal an. Im Gegenteil. Irgendetwas an mir muss ihn dazu gezwungen haben mich zu finden, aber das macht doch gar keinen Sinn.
    "Ich denke, dass soweit alles in Ordnung mit dir ist, aber auf diese merkwürdige Anziehungskraft kann ich mir genauso wenig einen Reim machen wie du. Tja, da haben wir dann wohl noch eine Frage, die wir Kyrion stellen können." Na toll, wenn das so weitergeht kann dieser arme Wolf ein Buch über uns beide verfassen.
    Die Sonne steht schon sehr niedrig und es beginnt zu dämmern. Während unseres Gespräches habe ich das gar nicht bemerkt. Auch die Landschaft um uns hat sich verändert und der Baumbestand um uns wird immer größer. Wir scheinen uns einem Wald zu nähern. Alles ist so ruhig und idyllisch hier. An das könnte ich mich bei meinem Leben als Wolf durchaus gewöhnen. Das Einzige, was mir momentan etwas zu schaffen macht, sind meine Füße, denn sie schmerzen schon etwas. Außerdem bekomme ich langsam Hunger. Wie es Jake wohl in dieser Hinsicht geht? Er scheint noch genauso fit zu sein wie zuvor. Irgendwie logisch, immerhin ist er lange Fußmärsche gewohnt.
    Oh, da hinten scheint sich der Weg zu gabeln. Der eine führt direkt in einen dunklen Wald hinein, der andere hingegen führt rechts an dem Wald vorbei zu einem Asphaltweg. Wir nähern uns immer mehr der Weggabelung und ich gehe etwas langsamer, um zu sehen, wo Jake hinwill. Nur noch ein paar Schritte und...war ja klar! Wir nehmen natürlich nicht den einladenden asphaltierten Weg, der sicher am Wald vorbeiführt. Jake geht schnurstracks gerade weiter und wir nähern uns den ersten Bäumen. Staunend blicke ich um mich und betrachte die riesigen Eichen, Fichten und Kastanien. Die Blätter in den Kronen rascheln im Wind und hin und wieder hört man den ein oder anderen Vogel zwitschern. Manchmal raschelt auch das Gebüsch, was sich neben dem Weg befindet. Ich weiß nicht genau, ob ich diesen Ort schön, oder bedrohlich finden soll. Irgendwie weist der Wald beide Eigenschaften auf. Vermutlich muss ich mich erst noch etwas an alles hier gewöhnen und das schnell, immerhin werden wir viel Zeit im Schutz der Wälder verbringen. Ist auch besser so. Dann laufen uns nicht so viele Menschen über den Weg und ich weiß ja nicht, ob man bereits nach mir sucht.
    Langsam wird es immer dunkler und die Nacht bricht an. Das Vogelzwitschern wird immer weniger je tiefer wir in

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