Das Mysterium Des Himmels
über dieses Gebiet, das glaubte er.
Plötzlich riss etwas an ihm. Ekuos erhob sich, aber da war nichts zu sehen. Die Frauen saßen entfernt schweigend am Feuer. Er trat vor die Höhle und auf einem Felsvorsprung stand Kida die Wölfin. Sie blickte zu ihm herüber. Ekuos sah ihren abgemagerten Körper und das jämmerliche Fell. Sie musste einen schrecklichen Winter erlebt haben. Ekuos hob seine Arme und Kida senkte den Kopf. Dann lief sie quer durch den Wald und er folgte ihr bis ans Ufer des Flusses. Von dort schaute er zu den Löchern in den Bergen hinüber, aus denen Salz geholt wurde. Ein Trupp Arbeiter kam zum Fluss und Kida begann kurz zu kläffen wie ein Welpe, der ängstlich nach der Mutter rief. Die Salzarbeiter nahmen es nicht zur Kenntnis. Bis auf einen. Der richtete sich auf und blickte über den Fluss zu den Bäumen. Ekuos trat vor. Atles erkannte Kidas Kläffen und ehe sich die Wächter und die anderen Männer versahen, sprang er in die kalten Fluten und versuchte, das rettende Ufer zu erreichen. Aber die harte Arbeit und das wenige Brot hatten seinen Körper geschwächt. Die reißende Iuarum nahm ihn einfach mit sich und fast war er schon untergegangen, als Kida die Wölfin ihn am Überwurf fasste und seinen Körper mit ihrem starken Gebiss festhielt, bis Matu zur Stelle war und zusammen mit Amadas Atles an das Ufer zerrte. Der kräftige Matu hob Atles einfach an den Beinen in die Höhe, bis das Wasser aus seinem Mund geflossen war und er heftig zu husten begann. Dann überließ Matu ihn Ekuos. Sie brauchten nicht lange zu warten, bis auf der anderen Seite ein bewaffneter Trupp Wächter zu den Kähnen eilte, um den Flüchtling wieder einzufangen. Aber das war es nicht, was sie in Anspannung versetzte. Zwischen sieben Schwertträgern zu Fuß kam Glenn aus seinem Hof geritten. Offenbar wollte er die Bestrafung von Atles persönlich übernehmen. Die Männer traten an das Ufer und zogen die Kähne an Stricken flussaufwärts. Sie suchten nach einer seichteren Stelle, um leichter an das andere Ufer zu kommen. Matu wartete nicht ab. Er winkte Amadas und sie eilten zwischen den Bäumen hindurch, um den Glenn und seine Männer nicht zu verlieren. Matu war sicher, dass Glenn eine Stelle kannte, an der sie übersetzen konnten.
Die Frauen stützten Atles, während Ekuos vor ihnen die Höhle erreichte. Dort bekam Atles trockene Kleidung. Sie legten ihn dicht neben das Feuer. Er zitterte am ganzen Körper und Amanda übergoss getrocknete Kräuter mit heißem Wasser, um ihn vor einem bösen Fieber zu bewahren. Zu schlucken fiel ihm schwer. Werena schaute in die weit geöffneten Augen von Atles und rieb ihm eine ihrer selbst angerührten Salben auf die Lippen. Ekuos konnte nichts weiter für seinen Bruder tun und so eilte er zu Matu in den Wald. Er wollte ihn in dieser bedrohlichen Situation nicht allein lassen. Matu verbarg sich geschickt hinter einem Felsvorsprung. Amadas hatte bereits einige faustgroße Steine gesammelt und duckte sich tief ab, um sie ungesehen neben Matu bereitlegen zu können. Die Männer am anderen Ufer schienen sich nur auf die Kähne zu konzentrieren. Sie schauten nicht einmal hinüber. Doch da war auch noch Glenn, der mit seinem Pferd am Ufer auf und ab ritt. Er schien geradezu vom Jagdfieber gepackt zu sein. Amadas erschrak, weil Ekuos plötzlich dicht hinter ihm war, als wäre er direkt aus dem Boden gewachsen. Ekuos sah Matu an, der sich kurz umdrehte.
»Die Männer fürchten sich. Sie haben uns bei der Rettung von Atles gesehen und wissen nicht, wie viele wir sind.« Matu nickte, als wolle er sich seine Meinung selbst bestätigen. Er sah die Augen von Ekuos, der auf eine bestimmte Stelle kurz vor dem Ufer schaute. Dann sah er sie ebenfalls. Kida die Wölfin saß ruhig neben einem Baum. Als sie die Männer bei den Kähnen sahen, wollten sich einige davonmachen, doch Glenn schlug mit einer Gerte nach ihnen. Sie warfen mit Steinen nach Kida, die ruhig blieb, denn sie verfehlten die Wölfin deutlich und die Steine plumpsten in das Wasser. Als die Männer rudernd in den Kähnen knieten, war Kida verschwunden. Zwischen den Booten ging Glenn auf seinem Pferd in das Wasser und die Kähne milderten die Strömung, sodass das Tier leichter hinüberkam.
Amadas bewunderte die Ruhe von Matu, der sich einen Stein in seine Schleuder gelegt hatte und sie langsam kreisend in Schwung brachte. Er war dazu einige Schritte zurückgetreten, um nicht an den Felsen anzuschlagen. Nachdem die Boote und Glenn in
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