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Das Netz der Chozen

Titel: Das Netz der Chozen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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graziler, reizvoller, jede ihrer Bewegungen eine anmutige Geste. Und dann der Duft — so leicht und subtil vorerst, daß ich ihn kaum wahrnahm, dann jedoch immer intensiver, immer unwiderstehlicher.
    Es war der Bruttrieb, wußte ich. Ich hatte das Verhalten von Tieren beobachtet, wenn die Weibchen in Hitze waren, und genau diesen Zustand erlebte ich jetzt am eigenen Körper.
    »Was soll ich dagegen tun?« fragte ich sie unsicher. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht die geringste sexuelle Begierde gekannt, keine Verbindung zu weiblichen Wesen, die über eine platonische Freundschaft hinausging.
    »Der Brutinstinkt ist völlig normal und natürlich«, erklärte sie ruhig. »Er hat für mich den Ausschlag gegeben, als Sie mich baten, mitzukommen. Sie werden mich begatten, und wir werden mit den Eiern der nächsten Generation ins Dorf zurückkehren.
    Das wird meinem Vater helfen, über seine Gewissensnöte hinwegzukommen.«
    In die Falle gegangen wie ein dummer Ochse, erkannte ich.
    Wenn man so lange im Raum ist, verliert man den Sinn für das Praktische. Ich verstand nur nicht, warum mich ihr weibliches Kalkül so störte. Schließlich hatte ich mit vielen Frauen geschlafen, die ich kaum kannte, und dies war eigentlich nicht anders.
    Moralisch gesehen sogar besser, da dieser Akt ein normaler und natürlicher Teil des Lebens auf diesem Planeten bildete, vor allem ihres Lebens, so daß ich ihn so gelassen und selbstverständlich hinnehmen sollte, wie alles andere bei diesem seltsamen Erlebnis.
    Vielleicht lag meine Überreaktion darin begründet, daß selbst dieser elementare Trieb von außen gesteuert wurde, durch einen automatischen Stimulus, durch Zwang. Wieder die antiautoritäre Revolte in mir. Oder vielleicht war es auch nur Unsicherheit, weil ich nicht wußte, was ich tun sollte, was man zu tun hatte. In diesem Punkt mußte ich mich ganz auf sie verlassen.
    Wir erreichten den Fluß und waren nur noch einen Tagesmarsch vom Dorf entfernt. Mara wunderte sich, warum der Brutimpuls sich diesmal so langsam aufbaute, viel langsamer als sonst. In dieser Welt geschah alles nach einem starren Muster, ohne Abweichungen von der Norm, ohne Variationen.
    Aber jetzt, heute, in diesem Augenblick, war die Zeit des Wartens vorbei.
    Meine Sorgen, nicht zu wissen, was ich zu tun hätte, waren völlig überflüssig gewesen; es wurde alles für mich getan, von außen gesteuert und geregelt. Mara erschien mir plötzlich in einem flammenden Grün, überwältigend, unwiderstehlich, und der Geruch, der von ihr ausging, trieb mich fast zum Wahnsinn.
    Ich konnte an nichts anderes denken, nichts anderes sehen, nichts anderes fühlen. Ich richtete einen pulsierenden Sonarstrahl auf sie, und sie blieb stehen. Das akustische Signal wurde zu einem Schrei, dessen gewaltige Energie ganz auf sie gerichtet war. Sie stand völlig reglos, wie hypnotisiert, paralysiert.
    Ich wandte mich ihr zu und schwang den Sonarstrahl rhythmisch vor und zurück, und sie wiegte sich im Gleichklang mit ihm, mit ausdruckslosem Gesicht, wie in Trance. Ich streichelte sie mit meinem Sonarstrahl, und sie richtete sich auf, setzte sich auf ihren buschigen Schwanz, beugte sich zurück, weiter zurück, als ich es jemals bei einem Chozen erlebt hatte, bis ihr Körper fast waagerecht lag und ihre runde Vaginalhöhle ein-ladend freigelegt wurde.
    Ich trat bis auf einen Meter Abstand auf sie zu und setzte mich ebenfalls auf meinen Schwanz. Ich hörte meinen schweren, keuchenden Atem, und in einem Winkel meines Gehirns, der sich irgendwie noch eine gewisse Selbständigkeit bewahrt hatte, registrierte ich, daß ihre Atemzüge in absolutem Gleichklang mit den meinen erfolgten. Die Welt existierte nicht mehr, war zu einem Chaos von vagen Farben und Formen reduziert. In einem Ansturm von Trieb und Emotion trieben wir in einer Art orgiastischen Nebels.
    Plötzlich sandte sie einen regelmäßig pulsierenden Sonarstrahl aus, der stärker und stärker wurde, bis ihre Frequenz und die meine sich überlagerten. Ich drängte näher an sie heran, folgte dem Sonarstrahl, der unsere Hornpaare miteinander verband, und dann waren wir miteinander vereinigt, miteinander verschmolzen, für eine Ewigkeit, wie es mir schien.
    Aber dieser Teil war erst der Beginn des Prozesses. Wir bewegten uns, langsam und in perfektem Gleichklang, hoben unsere Körper und schoben sie nach vom. Ihre beiden glatten Horner vereinigten sich mit den meinen, schoben sich in ihre Windungen.
    Das Gefühl läßt sich nur

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