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Das Orakel von Antara

Das Orakel von Antara

Titel: Das Orakel von Antara Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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schalten und walten, wie es ihm beliebt. Er sieht wohl heute schon wieder ein Heer von antarischen Sklaven zu seinen Diensten. Er weiß nicht, dass ich ihn durchschaue. Er hat schon erkannt, dass ich ihm die Wahrheit sagte und dass ich meine Worte ernst meinte. Was er natürlich nicht weiß ist, dass Sabrete Reven heiraten wird. Wie sollte er auch auf die Idee kommen, dass eine moradonische Prinzessin einen Antaren liebt?
    Und vor allen Dingen weiß er nicht, dass ich Mittel und Wege finden werde, um ihn und Pelegar unschädlich zu machen. Vielleicht werde ich sie Sarwill mitgeben, und ich glaube, dass nie Gefangene besser bewacht würden, als Sarwill es tun wird.
    Kapitulieren die Moradonen, werden das meine Auflagen sein: Jeder Moradone hat ein Drittel seines Besitzes als Tribut abzuliefern für die Zerstörungen in unserem Land und als Wi edergutmachung für die Verluste, die wir erlitten. Weiterhin sollen sie fünfzehn Jahre lang ein Drittel ihrer Erträge nach Antara liefern. In dieser Zeit wird unser Volk den Wiederaufbau unseres Landes geschafft haben und aus eigener Kraft zu Wohlstand kommen.
    Ferner soll allen Antaren, die als Sklaven in Moradon waren und dort bleiben möchten, Land gegeben werden, oder, wenn sie weiter in Diensten bleiben wollen, die gerechte B ezahlung für ihre Arbeit. Viele sind hier geboren und betrachten Moradon als ihre Heimat. Antara ist ein fremdes Land für sie, und nicht jeder wird sein Glück dort versuchen wollen.
    Es wäre falsch, alle Antaren zu zwingen, in die Heimat zurückzukehren, zumal dann auch hier viele Hände zur Arbeit fehlen würden. Je besser es den Moradonen geht, desto höher ist der Tribut, den sie an Antara entrichten kö nnen. Und nehmen wir ihnen zu viel, wird das nicht den Frieden fördern, sondern nur den Hass schüren.“
    Yorn lächelte träumerisch. „Ich möchte, dass mein Bruder und seine Frau ein glückliches Volk regieren. Und ich möchte, dass sich hier in Blooria das Blut von Antaren und Moradonen vermischt wie in Sabrete, denn wie du siehst, ergibt das eine reizvolle Kombination.“
     
    „Du bist weise geworden, Yorn von Niveda“, sagte Nith ernst, „weiser, als deine Jahre erwarten ließen. Ich glaube, Saadh hätte keinen besseren finden können, um ihn an die Spitze seines Volkes zu stellen. Du wirst den Antaren ein guter Hochkönig sein. Aber sieh, da kommen Reiter! Ah, es ist Sabrete mit ihrer Eskorte.“
     
    Ein Trupp Reiter sprengte heran und hielt vor Nith und Yorn. Merian sprang als erster aus dem Sattel und half dann Sabrete vom Pferd. Yorn und Nith verbeugten sich vor ihr, doch dann zog Yorn sie in die Arme. „Sei mir willkommen, Schwester!“ sagte er. „Ich hoffe, ich darf dich so nennen, auch wenn euer Bund noch nicht offiziell vollzogen ist. Aber vor Saadhs Angesicht sind Reven und du für einander bestimmt, wie mein Bruder mir sagte. Ich freue mich für ihn, denn ich glaube, er hätte keine besser Wahl treffen können.“
     
    „Auch ich könnte mir keinen Bessern als Reven denken“, lachte Sabrete. „Und gern will ich dich Bruder nennen, so wie auch schon Vanea mich Schwester nennt. Doch wo ist sie? Ich sehe sie hier nicht?“
     
    „Wir ließen Vanea beim Tross zurück, da wir nicht wussten, ob es nicht sofort zum Kampf kommt“, antwortete Yorn. „Wenn Blooria kapituliert, werde ich sie sofort holen lassen.“
     
    Er berichtete kurz von den Geschehnissen des Morgens und bat dann Sabrete, zu ihrem Volk zu sprechen.
     
    „Du wirst dich zeigen müssen, damit man meinen Worten Glauben schenkt und sie mehr Gewicht bekommen“, sagte er. „Bis heute wusste niemand, wohin du verschwunden warst, und viele werden vielleicht denken, du seiest tot wie dein Vater. Die Moradonen müssen wissen, dass du lebst und dass du wieder zurückkehrst als ihre Königin, wenn sie auf meine Bedingungen eingehen.
    Doch natürlich darfst du nichts von Reven sagen, denn wir müssen Vereios und Pelegar in dem Glauben lassen, dass sie durch dich an die Herrschaft kommen. Aber du kannst erwähnen, dass du vorhast, dich zu verehelichen, wenn du wieder auf dem Thron von Moradon sitzt, damit das Volk wieder einen König hat.“
     
    „Yorn, das willst du wirklich tun?“ fragte Sabrete verblüfft. „Du willst mich zur Königin über Moradon machen? Bedenke, wessen Tochter ich bin!“
     
    „Die Tochter der edlen Clia, aus fürstlichem Antarengeschlecht, und die rechtmäßige Erbin des Throns!“ sagte Yorn ernst. Dann lachte er. „Und

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