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Das Pest-Gewölbe

Das Pest-Gewölbe

Titel: Das Pest-Gewölbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie war auch in der Lage, uns ihren Namen zu sagen. So erfuhren wir, daß sie Monika Lüttgen hieß.
    »Es geht Ihnen nicht gut, Frau Lüttgen?« fragte ich.
    »So ist es.«
    »Als wir Sie mit Ihren Freundinnen trafen, wirkten Sie gelöster. Was ist passiert?«
    Zuerst zuckten ihre Lippen, dann konnte sie sprechen. »Etwas Schreckliches.«
    »Nur Ihnen?«
    »Nein, auch den anderen.«
    »Ich glaube, es ist besser, wenn Sie uns alles von Beginn an berichten, Monika.«
    »Aber warum sollte ich es Ihnen sagen? Sie sind fremd für mich. Ich kenne Sie nicht…«
    »Das stimmt schon. Ich denke trotzdem, daß Sie uns vertrauen können. Wir sind Polizeibeamte von Scotland Yard.«
    Da staunte sie. »Was?«
    »Ja.«
    »Wirklich Männer von Scotland Yard?«
    Sie bekam unsere Ausweise zu sehen, dann erst war sie überzeugt, und sie dachte einige Male nach, bis sie den richtigen Einstieg gefunden hatte. Sie begann mit ihrem Bericht, und was wir da zu hören kriegten, ließ uns staunen.
    Die Geschichte klang unglaubwürdig, sie klang phantastisch, einfach phänomenal, aber war sie das auch?
    Suko und ich hatten beide schon zuviel erlebt, um über so etwas lächeln zu können. Wir saugten jedes Wort auf, und ich konzentrierte mich dabei auf das Gesicht der Frau. Ich versuchte mich an unser erstes Treffen zu erinnern und daran, wie das Gesicht ausgesehen hatte. Wenn mich nicht alles täuschte, so hatte es sich tatsächlich verändert. Es war bleicher und blasser geworden. Die Haut erinnerte an Pudding, und sie zeigte trotz dieser Bleichheit ziemlich viele Flecken.
    »Ja, und jetzt wissen Sie alles.« Erschöpft hielt sie inne und schneuzte die Nase.
    »Spüren Sie das Brennen noch immer?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Schlimm?«
    »Es ist einfach schlimm. Als würden unter einer Haut Ameisen krabbeln. Ich fürchte mich davor, daß mir das gleiche passiert wie meiner Freundin Janina. Und auch Wilma ist schon angesteckt worden. Es lag nur an der Creme, an diesem verfluchten Zeug. Ich weiß nicht, woraus es besteht, aber es ist grauenhaft und als Kosmetik nicht geeignet. Man kann Angst davor bekommen.« Sie schaute uns aus flehenden Augen an. »Können Sie denn nichts tun?«
    »Natürlich«, sagte ich leise. Mir brannten zahlreiche Fragen auf der Zunge, aber es war nicht die Zeit, nach den Hintergründen zu fragen und zu forschen. Wir mußten uns mit den Tatsachen abfinden und würden später ans Eingemachte gehen.
    »Sie haben da von Stimmen gesprochen«, meinte Suko. »Und die haben Sie tatsächlich gehört?«
    »Ja. Meine Freundinnen. Wilma und Janina. Sie… sie… wollten in ein Pest-Gewölbe.«
    »Das es hier gibt?«
    »Geben soll.«
    »Das müssen wir finden, Suko.«
    Mein Freund nickte. »Einverstanden. Nur frage ich dich, wo du mit der Suche beginnen willst?«
    Darauf wußte ich auch keine Antwort, aber ich hoffte, einen Weg zu kennen. Es gab so etwas wie eine Messeleitung. Dort würden wir einen Menschen finden, der Bescheid wußte. Ich glaubte nicht daran, daß sich Monika Lüttgen verhört hatte.
    »Da sind aber noch unsere drei Freunde«, sagte Monika plötzlich.
    »Stefan, Uli und Jochen.«
    »Wie bitte?«
    Die junge Frau hob die Schultern. Die Geste wirkte verzweifelt. Sie rückte ihre Brille zurecht, nahm sie dann ab und putzte mit einem Tuch die Gläser. »Wir sind zu sechst aus Deutschland gekommen. Drei Frauen und drei Männer. Wir haben uns hier auf der Messe getrennt. Unsere Freunde interessierten sich für andere Dinge als wir. Sie schauten sich Comics an. Wir wollten uns treffen, aber gesehen haben wir die drei nicht. Ich hoffe nur, daß ihnen nichts passiert ist, Mr. Sinclair.«
    »Nein, nein«, sagte ich. »Es sei denn, sie haben diese Kosmetik auch ausprobiert.«
    »Das nicht.«
    »Dann werden wir sie bestimmt sehen. Nur können wir nicht nach ihnen suchen, Monika.«
    »Das verstehe ich.«
    »Mich müßt ihr entschuldigen«, sagte Suko. »Ich muß zurück zum Stand des Greyson-Verlags. Wenn alles seine Richtigkeit hat, was wir gehört haben, dann darf diese Kosmetik auf keinen Fall in den Verkauf gelangen. Stellt euch vor, sie wird von den Messe-Besuchern ausprobiert. Das… das… wäre ja fatal.«
    »Stimmt. Daran habe ich nicht gedacht.«
    »Gut, John. Wie und wo treffen wir uns?«
    »Falls nicht im Pest-Gewölbe, kannst du mich ausrufen lassen. Oder umgekehrt.«
    »Einverstanden. Ich werde Bill an meiner Seite haben. Das muß alles wie zufällig aussehend geschehen. Niemand darf erfahren, was hier abgelaufen

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