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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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haha, ist ja lächerlich! Jimmy Watson beobachten! Den ,Gespensterkiller', von dem bald die ganze Welt spricht!"
    Worauf er einen gellenden Pfiff ausstieß, um seinen Gaul herbeizurufen. Das Tier kam. Auch Conny rief sein Pferd. Der arme, abgerackerte, ausgemergelte Esel aber stand immer noch reglos da und staunte. Jimmy wollte ihm das Paket auf den Rücken legen. Aber der .Grauschimmel' weigerte sich. Das war ihm auch nicht

    zu verdenken, wenn man bedachte, wie abgemagert er aussah.
    schließlich mußte sich Jimmy doch an Conny wenden. „Es geht nicht anders, ich muß ihn auf mein Pferd verstauen", sagte er. „Hilf mir wenigstens, ihn hinaufzubringen! Das wird ja wohl meinen Ruhm nicht schmälern? Ist doch nur 'ne völlig untergeordnete Tätigkeit — oder?"
    „Mach' ich", versprach Conny. „Ich werd's nicht einmal erwähnen. Ist wirklich vollkommen nebensächlich."
    Zwei Minuten später hatten sie das Paket auf den Pferderücken gewuchtet, weitere zwei Minuten darauf saßen sie im Sattel. Der Esel wollte sich zunächst durch kein noch so gutes Zureden bewegen lassen, mit ihnen zu gehen. Schließlich entschied Jimmy: „Wer nicht will, der hat schon! Er soll bleiben, wo er will."
    Sie ritten los. Nachdem sie ungefähr zwanzig Meter weit gekommen waren, überlegte sich jedoch das Grautier die Sache noch einmal. Gemächlich begann es hinter den beiden Jungen herzutrotten; schließlich gab es ja dort, wo Menschen waren, immer einen Stall; und wo ein Stall war, war auch Futter!
    Als sie auf „Dudleys Peace" anlangten, war es bereits dunkel. Alles saß im großen Speisezimmer beim Essen.
    „Leg dein Paket da unter die Sträucher", schlug Conny vor. „Wir gehen hinein, als ob nichts geschehen wäre, entschuldigen uns wegen der Verspätung und futtern erst einmal tüchtig. Hinterher berichte ich dann Pete, und der mag dein Gespenst besichtigen."

    „Könnte dir so passen", fertigte Jimmy ihn kurz ab. „Hinterher tut Pete dann, als hätte er's geschafft, und schöpft wieder den Rahm von der Sahne! Knif! Wer die Arbeit tat, soll auch den Ruhm haben!"
    Er warf sich in die Brust. „Weißt du, was ich jetzt tue? ich packe mir das Gespenst auf die Schulter und trag's ins Speisezimmer mitten auf den Tisch! Sie sollen alle sehen, wie tapfer ich war!"
    „Ich weiß nicht", wehrte Conny überlegend ab. „Ich würde es an deiner Stelle nicht tun. Es sieht so ... so gewalttätig aus! Bei Tisch, in einem Hause, in dem man zu Gast ist —"
    „Pah!" meinte Jimmy wegwerfend. „Du bist nur neidisch, das ist es!" Worauf er sich auf nichts mehr einließ. Er zerrte das Paket vom Pferd. Da Conny ihm nicht half, bumste der in den Umhang Verpackte unsanft zu Boden und stöhnte vernehmlich auf. Jimmy kümmerte das nicht. Stolz wuchtete er sich die Last auf den Rücken. Nie hätte er gedacht, daß Gespenster so schwer sein können!
    Conny wollte sich verdrücken.
    „Wohin?" fragte Jimmy gebieterisch.
    „Bißchen waschen! Kann schließlich nicht so schmutzig bei Tisch erscheinen! Du tätest gut, es ebenso zu machen."
    „Unsinn! Das verstehst du nicht! Frischer Dreck ziert den Helden, mein Lieber!"
    Worauf Conny nichts mehr erwiderte, sondern nach seiner Blockhütte zu verschwand.
    Jimmy schritt stolz ins Haus. Er ging ziemlich gebückt, denn seine Last war schwer; er keuchte auch reichlich laut,

    aber der Stolz verlieh ihm immer neue Kräfte. Endlich hatte er die Tür des Speisezimmers erreicht. Vorsichtig tastete er sich nach der Klinke. Er drückte sie herunter; dann mußte er sofort wieder nach seinem Bündel greifen, sonst rutschte es ihm doch noch von der Schulter. Da er keine andere Möglichkeit sah, stieß er die Tür einfach mit dem Fuß auf. Das geschah ein wenig zu kräftig. Sie knallte gegen die innere Zimmerwand und schlug sofort wieder zurück . . . gegen Jimmys Kopf; der sah nun Sterne und fühlte sich benommen. Taumelnd wankte er mitten ins Zimmer. Mrs. Dudley blickte ihn entsetzt an. Er sah nicht schön aus. Der Kampf hatte ihn auch äußerlich mitgenommen; verschiedenes an seinen Kleidern war nicht mehr in Ordnung. Aber was tat das schon — er war ja ein Held!
    „Gestatte mir zu melden", rief er so laut, daß seine Stimme sich überschlug. Er krähte tatsächlich wie ein Hahn, „der ,Gespensterkiller' ist da!"
    „Huch!" kreischte Mrs. Dudley. „Welch furchtbares Wort, Tittling!"
    „Was soll der Unsinn?" fragte der Konservenkönig stirnrunzelnd.
    „Kein Unsinn, Mr. Dudley! Bitte mir das aus! Ich habe die

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