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Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei

Titel: Das Pete Buch 07 - Eine verteufelte Eselei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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Jemmery bedauernd. „Drüben, überm großen Teich, in Germany,

    gab es mal 'nen ollen Baron, der zog sich an seinem eigenen Zopf aus dem Sumpf! Münchhausen hieß er, wenn ich nicht irre."
    Sie standen und staunten, ohne dem Hilfssheriff helfen zu können. Der hüpfte immer noch; er war jetzt zu der Technik übergegangen, mit beiden Beinen zugleich in die Höhe zu springen und sich dabei ein Stückchen weit voranzuschnellen. Die Sprünge, die er auf diese Weise vollführte, wurden leider nur zu kurz; er mußte eine Unzahl davon tun, aber langsam kam er doch dem rettenden Seil und damit dem Weg wieder näher.
    Endlich hatte er es geschafft. Als die Jungen ihn fassen konnten, griffen sie zu und zogen ihn auf den Weg. Das erste, was er tat, war, sich die Stiefel von den Beinen zu reißen. Seine Füße waren rot wie frischgesottene Krebse. „Es brennt wie Höllenfeuer!" stöhnte er. „Dies hier ist ein ganz gefährliches Land! Es müßte verboten werden!"
    „Wenn er noch 'ne kleine Viertelstunde drin ausgehalten hätte, hätten wir gesottene Kalbsfüße gehabt", kommentierte Sam trocken. Watson wollte schon ausholen, um ihn eine Ohrfeige zu geben. Aber er unterließ es, denn Mr. Dudley erklärte, er sei selber schuld; Warnungstafeln seien nun einmal dazu da, beachtet zu werden! Worauf der Hilfssheriff wieder zu einer längeren Rede ausholen wollte. Da jedoch der Küchenwagen in diesem Augenblick in der Ferne sichtbar wurde, liefen die Jungen davon, und es war niemand mehr da, dem er seine Weisheit verzapfen konnte. Humpelnd machte er sich ebenfalls auf den Weg. Er war der Überzeugung, seine Beine würden nie wieder ganz in Ordnung kommen, was ihn jedoch nicht daran hinderte, zum Mittagessen mehr in sich hineinzustopfen als sämtliche Jungen zusammen. Dann lag er faul im Gras, stöhnte und ließ sich von seinem lieben Jimmy kalte Umschläge' um die heißen Füße machen. Seine Stiefel waren hin, und als sie sich nach Tisch noch aufmachten, den kleinen Schlammvulkan Sermin zu besichtigen, zog er ,es vor, lieber freiwillig als Wache bei den Pferden zurückzubleiben. Heißen Schlamm auf die verbrühten Füße war das letzte, was er sich wünschte.
    Der Schlammvulkan war mindestens ebenso interessant wie der Geiser, obwohl er lange nicht so großartig aussah. Er lag da wie eine Pfanne im Erdboden, mit ewig brodelndem Schlamm gefüllt, von dem ein häßliches Singen und Gluckern ausging. Dann bildeten sich plötzlich Blasen, die mit saugendem Geräusch platzten, und andere, die sich hoch aufblähten, zusammensanken, gurgelten, patschten — bis plötzlich aus der Mitte des Ganzen eine rauchende Schlammfontäne in die Höhe stieg, auseinander spritzte und wieder in sich zusammensank . . . Dann war es einige Minuten lang still, bis sich das Schauspiel wiederholte.
    Die Jungen staunten; keiner von ihnen sagte ein Wort. Hin und wieder huschten große, fremdartig gefärbte Eidechsen an ihnen vorüber und waren, ehe sie sie genauer betrachten konnten, verschwunden. Selbst Sam, die Sommersprosse, die sonst zu allem und jedem stets eine blöde Bemerkung bereit hatte, war mäuschenstill. Sie schraken aus ihren Gedanken erst auf, als Mr. Dudley schließlich sagte: „Ich glaube, wir kehren zu den Pferden zurück! Meine Frau ängstigt sich zu Tode, wenn wir vor Einbruch der Dunkelheit nicht wieder daheim sind."
    Schweigend marschierten sie zu ihrem Lagerplatz zurück, der sich hinter einem niedrigen Gebüsch befand. Als sie sich diesem näherten, vernahmen sie ein fürchterliches Stöhnen. „Bester Mr. Satan!" flüsterte eine verzweifelte Stimme. „Könnten Sie es nicht endlich lassen? So schlimme Sünden hab' ich ja in meinem ganzen Leben nicht getan! Hab' ich denn immer noch nicht genug gebüßt?"
    Mr. Dudley holte sein Taschentuch heraus und wischte sich den Schweiß aus dem Genick. War es denn immer noch nicht genug? Er hatte, seit die Jungen bei ihm zu Besuch waren, eigentlich nur Aufregungen erlebt und sehnte sich endlich nach Ruhe. Was gab es jetzt denn schon wieder?"
    „Hihihi!" machte es gleich darauf, und noch einmal „Hihihi!" Es klang schaurig.
    Dann erreichten sie die Sträucher und zwängten sich hindurch. Was sie sahen, war höchst sonderbar. Irgendein kleines, seltsames Wesen lag dicht vor dem Hilfssheriff Watson auf dem Boden. Der schien immer noch zu schlafen. Was für ein Geschöpf es aber war, konnten sie nicht erkennen. Es hatte ein langhaariges, weißes Fell, aber keinen Kopf. „Hihihi!" erscholl es

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